Jetzt rollen in Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen die Leihräder
Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen bieten einen neuen Service für den kurzen Weg in die Städte an - Zunächst 30 Stationen

Legten los: Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz, der Ludwigshafener Verkehrsdezernent Klaus Dillinger, Verkehrsbürgermeister Lothar Quast und Erster Bürgermeister Christian Specht (beide Mannheim) sowie der Heidelberger Verkehrsmanager Alexander Thewalt. Foto: vaf
Von Harald Berlinghof
Mannheim/Heidelberg. Sie sind himmelblau, haben eine Sieben-Gang-Schaltung und sollen aufgrund ihrer kompakten Bauweise vandalismussicher sein. Ab sofort stehen in den drei Oberzentren der Metropolregion Rhein-Neckar - Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen - 250 Mietfahrräder an zunächst 30 Stationen für die Ausleihe zur Verfügung. "VRNnextbike" heißt das Angebot, und damit ist Fahrrad fahren in den Quadraten, in den engen Gassen Heidelbergs oder entlang der BASF auch für Pendler möglich, die keinen eigenen Drahtesel dabei haben.
Und ab Mai können sie mit den blauen Rädern auch den Speyerer Dom umrunden, denn dann soll sich das Mittelzentrum der Metropolregion als vierte Stadt dem Verleihsystem anschließen. Weitere Mittelzentren der Region könnten folgen. Wer die Räder benutzen möchte, muss sich allerdings zuerst registrieren. "Ganz ohne Kenntnis über die Nutzer funktioniert ein solches Verleihsystem natürlich nicht", erklärt Ralf Kalupner, der "Nextbike" vor gut zehn Jahren gegründet hat und mittlerweile fast 20 000 Fahrräder in 15 europäischen Großstädten stehen hat.
Kaluppner ist in Heidelberg geboren, hat in Mannheim gewohnt und in Ludwigshafen gearbeitet. Aus dieser Situation heraus ist die Idee zu einem solchen kommerziellen Fahrad-Verleihsystem entstanden. Mit dem jetzt ins Leben gerufenen System in den drei Oberzentren kehrt die Idee gewissermaßen an ihren Ursprungsort zurück. Registrieren kann man sich entweder am Stationsterminal per Smartphone und App oder über eine Hotline oder die Homepage des Systems.
Ein Startguthaben von neun Euro plus Kontonummer eröffnet die Möglichkeit der Ausleihe, gezahlt wird mit Kreditkarte oder per Lastschrift. Die Fahrräder haben eigene Nummern, die man angeben muss, dann erhält man über sms den Code für das Zahlenschloss. Das Rad kann dann an jeder anderen Station wieder abgestellt werden. Beim Einschieben in den Fahrradständer erfolgt die Abmeldung automatisch.
Damit ist auch die Dauer der Nutzung bekannt und die Kosten können berechnet werden. Eine Grundgebühr plus 30 Minuten freie Fahrt bei jeder Nutzung werden ergänzt durch gestaffelte Gebühren, die an der Nutzungsdauer ausgerichtet sind. In Kombination mit einer VRN-Zeitkarte oder einer Car-Sharing-Nutzung gibt es Sondertarife. Die Leipziger Firma "Nextbike" hat die gemeinsame Ausschreibung der drei Städte, die federführend vom Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) betrieben wurde, gewonnen und stellt bis zum Sommer 62 Stationen mit insgesamt über 500 Fahrrädern in den Städten auf.
In der Mannheimer Kernstadt zwischen Jungbusch und Planetarium sind 27 Stationen geplant, in Heidelberg sind die 21 Stationen deutlich dezentraler verteilt, von Rohrbach oder Handschuhsheim bis nach Ziegelhausen. In Ludwigshafen sind zunächst sechs Abhol- und Abstellstationen geplant. In Speyer sollen acht hinzu kommen. Die drei Oberzentren investieren über eine Laufzeit von fünf Jahren gemeinsam etwas mehr als eine Million Euro in das Verleihsystem, das eine Ergänzung zum bisherigen Verkehrsangebot in der Region sein soll.
Info: Heute wird um 14 Uhr auf dem Heidelberger Uniplatz das Fahrradmietsystem "VRNextbike" vorgestellt.