Senioren strömten in den Computer-Club für Online-Banking-Vortrag
Liane Meuter von der Volksbank Kurpfalz traf dort mit ihrem Vortrag "Online-Banking sicher und einfach" den Nerv des Publikums.

Von Marion Gottlob
Weinheim. Damit hatte Liane Meuter von der Volksbank Kurpfalz nicht gerechnet: Es wurde so voll in dem Kursraum, dass einige Besucher sogar wieder gehen mussten. Immerhin war es schon der zweite Vortrag der Bankkauffrau zum Thema "Online-Banking sicher und einfach" beim Computer-Club Weinheim (CCW) in der alten Uhlandschule.
Die meisten Zuhörer waren Seniorinnen und Senioren. So erklärte sich die Referentin spontan bereit, ein drittes Mal über das Thema zu sprechen. Iryna Eisenlohr vom CCW sagte: "Wir hatten mit Andrang gerechnet, aber nicht mit so vielen Besuchern."
Ingrid Pfleger war aus Laudenbach zu dem Vortrag gekommen. Das erste Mal hatte sie keinen Platz erhalten, nun hatte sie einen Stuhl ergattert. Sie sagte: "Ich gehöre zur älteren Generation – ich wünsche mir mehr Informationen." Inge Ertle aus Weinheim fügte hinzu: "Hier kann ich vielleicht noch etwas lernen."
Ein Besucher bestätigte: "Ich will wissen, wie das funktioniert." Ein Paar war sogar bereit, anderthalb Stunden zu stehen. Für eine Frau, die zum zweiten Mal gekommen war und eigentlich wieder hätte gehen müssen, holte man eigens einen Bürostuhl.
Referentin Meuter ist seit acht Jahren im Bereich des Online-Bankings tätig: "In diesem Vortrag geht es um die Basics. Niemand braucht Angst zu haben, Online-Banking ist sicher." Online-Banking steht für die Abwicklung von Bankgeschäften über das Internet, meist über die Webseite einer Bank oder eine App auf dem Handy.
Man kann darüber zum Beispiel Überweisungen tätigen oder den Kontostand einsehen. Die Rednerin nannte den Vorteil: "Man kann seine Bankgeschäfte jederzeit daheim oder unterwegs erledigen."
Wer sich für das Online-Banking entscheidet, registriert sich bei der Bank, meist direkt in einer Filiale oder über die Webseite. Es ist gebunden an persönliche Zugangsdaten – wie auch bei Geldgeschäften mit persönlicher Anwesenheit in der Filiale: Bei den Kunden der Volksbanken gehört dazu der VR-Netkey, das ist der persönliche Benutzername, mit dem man alle Konten über die Banksoftware oder Apps verwalten kann.
Wem die VR-Netkey-Nummer zu lang und kompliziert ist, kann einen "Alias" wählen. Das ist ein individueller Nutzername. Außerdem gibt es, so wie bei der persönlichen Anwesenheit in der Filiale, die PIN (Persönliche Identifikationsnummer).
Es gibt zwei Möglichkeiten: Man kann die Geldgeschäfte wie eine Überweisung per App tätigen. Oder man nutzt einen TAN-Generator, den man unter anderem in Bank-Filialen erwerben kann. Das ist ein Gerät, mit dem eine Transaktionsnummer (TAN) erstellt wird. Meuter erklärte: "Nach jedem Auftrag wie zum Beispiel einer Überweisung wird man nach einer TAN, die man über die App auf dem Handy oder den TAN-Generator erhält, gefragt. Diese kann man vergleichen mit einer Unterschrift in der Filiale." Werden jedoch TAN-Nachrichten ohne aktuelle Transaktion gesendet, sollte man diese Nachrichten auf keinen Fall öffnen: Sie könnten gefälscht sein.
Die Referentin zeigte auf der Leinwand mit "Max Mustermann", wie man eine Überweisung ausführen kann: Man geht auf die Homepage der eigenen Hausbank. Die meisten Banken setzen für die täglichen Überweisungen ein Limit, das für Privatkunden meist bei 5000 Euro liegt. Mehr als die Hälfte der Zuhörer hatte Erfahrungen im Online-Banking gesammelt. Einige hatten das Limit schon tageweise erhöht, andere wiederum hatten es langfristig auf 1000 oder 2000 Euro pro Tag gesenkt.
Über das Online-Banking hat man rund um die Uhr Zugang zu den eigenen Bankdaten. Diese Daten werden – papierlos – zehn Jahre lang gespeichert. Meuter sagte: "Man kann die Daten ausdrucken, aber man muss es nicht." Sie zeigte in ihrer Demo, wie man die Daten abrufen kann.
Außerdem stellte sie den europäischen Zahlungsdienst "Wero" vor, der 2024 eingeführt worden war und eine europäische Alternative für den Dienst "PayPal" werden soll. Das Wort setzt sich aus "We" und "Euro" zusammen. Der Zahlungsdienst soll nach und nach in ganz Europa gültig sein und zählt inzwischen rund 20 Millionen Nutzer.
Schließlich nannte Meuter zehn Punkte für ein sicheres Online-Banking: "S" stand für die Aufforderung: "Schützen Sie ihre PIN und TAN. Geben Sie beide nie heraus. Auch dann nicht, wenn eine vermeintlich seriöse Stelle dazu auffordert. Banken fragen niemals persönlich, in einem Anruf oder in einer E-Mail nach der PIN oder TAN." Das "I" forderte dazu auf, "im Browser auf das verriegelte Schloss zu achten. Das Schloss muss immer verschlossen sein".
Das "C" stand für die Sätze: "Checken Sie die Adressliste im Browser: Die Adresse muss mit https starten und sollte bei jedem Besuch gleich sein. Gelangen Sie auf eine Seite, die zwar richtig aussieht, aber eine falsche Adresse hat, dann brechen Sie bitte sofort ab." Das "H" steht für "Halten Sie Rücksprache mit uns, wenn Sie unsicher sind, ob Sie es mit uns zu tun haben, oder Ihnen etwas merkwürdig vorkommt."
Es folgte der Rat: "Erstellen Sie ein sicheres Passwort: Verwenden Sie nicht das gleiche Passwort, das Sie zum Beispiel in Shopping-Portalen verwenden. Man kann zum Beispiel eines mithilfe eines Sprichworts erstellen. Das ist ungewöhnlich, und man kann sich dennoch leicht daran erinnern."
Auch wichtig: "Ruhe bewahren: Banken setzen Sie niemals zur Freischaltung von gesperrten Online-Zugängen unter Druck oder drohen mit einer Gebühr, falls Sie die Freischaltung nicht am Telefon machen."
Noch ein Rat mit "H": "Halten Sie sich auf dem Laufenden. Kontrollieren Sie regelmäßig den Kontostand und die Kontobewegungen. So kann man schnell reagieren, falls ungewollte Aktionen stattgefunden haben." Unter "E" gab es den Hinweis: "Ein- und Ausloggen – Beenden Sie die Online-Sitzung stets, indem Sie sich abmelden: Schließen Sie nicht nur das Browserfenster – und wechseln Sie vor der Abmeldung nicht auf eine andere Internetseite."
Zum "I" wie "Internetverbindungen schützen": "Nutzen Sie Antiviren-Programme und Firewalls. Machen Sie Online-Banking nur im heimischen Netzwerk, nicht im öffentlichen WLAN-Netz, etwa in Cafés oder an Bahnhöfen." Zum "T" nannte die Referentin den Rat: "Tageslimit: Als zusätzlichen Schutz kann man mit dem Geldinstitut ein Tageslimit, einen Höchstbetrag fürs Online-Banking, vereinbaren." Fügte man die Buchstaben der Tipps zusammen, ergab sich: "Sicherheit". Am Schluss gab’s viel Applaus.