Im Advent soll es nun doch in vielen Orten funkeln
Nach Klarstellung durch Ministerium in der RNZ: Mehr Kommunen planen mit Weihnachtsbeleuchtung.

Von Christoph Moll
Region Heidelberg. Ist Weihnachtsbeleuchtung in diesem Jahr erlaubt oder nicht? Einige Städte und Gemeinden in der Region waren davon ausgegangen, dass die seit September geltende Energieeinsparverordnung funkelnde Lichter auf Plätzen und Straßen in der Adventszeit verbietet. Sie hatten deshalb angekündigt, auf Beleuchtung komplett zu verzichten. Doch dann hat das zuständige Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz auf Anfrage der RNZ klargestellt: Weihnachtsbeleuchtung ist erlaubt und die Kommunen dürfen selbst entscheiden. Die RNZ hat deshalb nachgefragt, ob es nun doch funkeln wird.
In Schönau wollte Bürgermeister Matthias Frick unbedingt an der Weihnachtsbeleuchtung festhalten, beugte sich dann jedoch dem vermeintlichen Verbot in der Verordnung. Und nun? "Wir werden die Weihnachtsbeleuchtung fortführen", verkündet er. Und zwar uneingeschränkt und im bisherigen Umfang. "Gerade in der Weihnachtszeit, die sich gerne durch eher schlechte Wetterverhältnisse auszeichnet, ist der abendliche Lichterschein für jeden Menschen auch ein Zeichen von Hoffnung, Vorfreude und Glück", meint der Rathauschef. "Gerade im Winter ist dies für jeden von uns wichtig, vielleicht gerade in diesem Jahr sogar viel wichtiger." Die Weihnachtsbeleuchtung sei auf LED-Technik umgestellt und verbrauche sehr wenig Strom.
Die Stadt tue jedoch einiges, um Energie zu sparen. "Wir haben die abendliche Beleuchtung von Denkmälern seit Mitte August ausgesetzt, da hier einige Energie eingesetzt wurde. Auch haben wir Räume mit LED-Technik ausgestattet, die mit alten Glühbirnen genutzt wurden", zählt Frick auf. Aktuell werde geprüft, wo Verbräuche reduziert oder abgeschaltet werden können: "Wo wir sparen können, tun wir es." Die neuen LED-Leuchten im Bürgersaal des Rathauses verbrauchen etwa nur noch fünf Prozent im Vergleich zu den bisherigen Glühbirnen.
Frick ist der Meinung, dass Weihnachtsbeleuchtung nicht die ganze Nacht "brennen" muss. Doch hier gibt es ein technisches Problem: Diese ist an die Straßenbeleuchtung gekoppelt. Und diese werde man aus Sicherheitsgründen – anders als die Nachbarkommune Heiligkreuzsteinach – nachts nicht ganz abschalten. Hier Zeitschaltuhren für die Weihnachtsbeleuchtung einzubauen, sei schlicht zu teuer beziehungsweise rentiere sich nicht. Die Investition sei viel teurer als die Stromeinsparung – auch weil man bis Ende 2023 einen günstigen Strompreis zahle. "Das muss auch beachtet werden", so Frick. Zudem seien die Zeitschaltuhren fehleranfällig, was für Störungen und Personaleinsatz sorge. Und zum Beispiel nur jede zweite Laterne der Straßenbeleuchtung abzuschalten, sei nur in einigen Straßenzügen möglich. Dort geschehe dies auch.
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"Ich wurde mehrfach angesprochen und gebeten, dass wir nicht auf die Weihnachtsbeleuchtung verzichten", betont Frick. Dies zu tun, sei jedoch verführerisch, weil es Arbeit spare. Es überwiege aber der Nutzen für die Bürger.
In anderen Orten sieht man dies anders. In Neckargemünd hatte die Stadt schnell angekündigt, freiwillig auf Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten. Jede eingesparte Kilowattstunde sei hilfreich, hieß es. Man wolle ein Zeichen geben.
Eppelheim, Spechbach und Wilhelmsfeld hatten – wie Schönau – die Verordnung dahingehend interpretiert, dass die Beleuchtung verboten ist. Und nun? "Wir warten erst einmal ab", erklärte Eppelheims Stadtsprecherin Annette Zietsch. In Wilhelmsfeld will Bürgermeister Tobias Dangel nun immerhin den Baum am Rathaus beleuchten: "Wir wollten nicht ganz auf die Weihnachtsbeleuchtung verzichten, haben uns jedoch für eine ganz, ganz abgespeckte Form entschieden", hieß es aus dem Rathaus. Und in Spechbach will Bürgermeister Werner Braun die Entscheidung in die Hände der Gemeinderäte legen. Diesen Weg wollen die meisten Orte gehen. Lediglich in Neckarsteinach und Heiligkreuzsteinach hatte man sich früh festgelegt, dass es im Advent funkeln soll.




