Auch Wilhelmsfeld wird zur Baustelle
Erst wird am Wassernetz gearbeitet - Dann bekommt die Johann-Wilhelm-Straße eine neue Decke

Die Johann-Wilhelm-Straße ist die Hauptschlagader des Luftkurorts und ist in einem schlechten Zustand. Foto: Alex
Von Thomas Seiler
Wilhelmsfeld. Das neue Jahr wird für die Autofahrer rund um Heidelberg nicht einfacher als das alte: Nicht nur die Bammentaler Ortsdurchfahrt und die L 600 zwischen Gaiberg und Leimen werden zur Baustelle, sondern auch Wilhelmsfeld. Über 300.000 Euro nimmt die Gemeinde im Haushalt 2018 in die Hand, um die "Hauptschlagader" des Luftkurortes, die Johann-Wilhelm-Straße, zu sanieren. Der Hintergrund: Das Land will im Zuge des laufenden Ausbaus der gesperrten Landesstraße L 536, die Richtung Altneudorf führt, auch die Ortsdurchfahrt oberflächlich erneuern. "Wir müssen jetzt angesichts des engen Zeitfensters die Arbeiten für das Wasser- und Kanalnetz durchführen", betonte Bürgermeister Christoph Oeldorf in der zurückliegenden Sitzung des Gemeinderats. Zusätzlich werden Leerrohre für die Breitbandversorgung verlegt.
Sämtliche Maßnahmen, die aus der Sicht des Rathauschefs im Februar beginnen müssen, bevor Anfang April dann die Planung des Landes greift, stellte Erich Schulz vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Hirschberg vor: "Eine aufgrund der Frostgefahr ungewöhnliche Zeit für solche Arbeiten, die allerdings erforderlich sind." Demnach gehe es im Bereich der Kanalarbeiten um sechs "bitter notwendige" Punktaufgrabungen und bei der Wasserversorgung hauptsächlich um die Erneuerung der Schieberkreuze und Hydranten. Die sogenannte Inlinersanierung des Abwasserkanals stellte man zurück.
Zusätzlich laufen die Kreuzungen für die Breitbandversorgung, um nicht später wieder aufgraben zu müssen. Einen Wermutstropfen gab es: "Wir versuchen einen einseitigen Verkehr zu ermöglichen, aber es kommt auch zu Vollsperrungen", so der Ingenieur. Diese werden jedoch "so kurz wie möglich, maximal zwei bis drei Werktage" gehalten. Das gesamte Vorgehen falle in den Zeitraum, in dem es ohnehin keine Durchfahrt auf der L 536 gibt, lautete der Trost. "Eine Baustelle beim laufenden Durchgangsverkehr" hielt Schulz dabei für "noch unangenehmer".
An einer Stelle hakten die Gemeinderäte verstärkt nach. Der Buswendeplatz befindet sich nämlich im Eigentum der Kommune. Hier müssen im Zusammenhang mit der Breitbandversorgung ebenfalls ein Zwillingsnetz verlegt und Querungen vorgenommen werden. Nach Absprache mit dem Land stellt die Gemeinde zunächst eine befahrbare Tragschicht her, die das Land später vier Zentimeter abträgt, um den Bau der Straßendecke zu verwirklichen.
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Die Submission einschließlich Nebenkosten für das Gesamtvorhaben bezifferte der Geschäftsführer des Gemeindeverwaltungsverbands Schönau, Werner Fischer, bei den Eigenmitteln auf insgesamt 335.000 Euro, wenn die gestellten Förderanträge nicht greifen. Auf die einstimmig beschlossene Vergabe der Arbeiten im Bereich der Ver- und Entsorgung des Wassers fielen rund 240.000 Euro an die in Waibstadt ansässige Baugesellschaft Hauck. Zudem beauftragte der Gemeinderat den Zweckverband mit der Verlegung der Leerrohre für das Breitbandnetz, was etwas mehr als 63.000 Euro ausmacht.
Dass man für alle Leistungen Zuschussanträge einbringt, untermauerte Fischer nochmals. Er hoffte dabei auf eine Reduzierung der Kosten. Die dennoch daraus entstehenden Abschreibungen fließen nach Ansicht des Geschäftsführers selbstredend "kostenrelevant in die Gebührenkalkulation" ein. Jene legt die Verwaltung noch in diesem Jahr dem Gemeinderat vor, damit sie 2019 greifen kann, wie Oeldorf erklärte.



