Ein Hubschrauber half beim Löschen
Feuerwehr übte mit Helikopter bei Waldbrand-Szenario -Das Wasser kam aus dem See des Nußlocher Steinbruchs

Von Agnieszka Dorn
Nußloch/Wiesloch. Dichter Rauch kam aus dem Wald im Gebiet des Nußlocher Steinbruchs, es roch nach einem Brand. Die Feuerwehren aus Nußloch und Oftersheim rückten an und bekämpften die Flammen vom Boden aus, ein Helikopter ließ aus der Luft zusätzlich Unmengen von Wasser ab. Aber zum Glück war das alles nur eine Übung der genannten Feuerwehren, die im Zuge von Dreharbeiten für einen Werbefilm des Mannheimer Hubschrauber-Unternehmens "Heliseven" mit Genehmigung von Heidelberg Cement im Nußlocher Steinbruch über die Bühne ging.
"Auch hier in der Region ist Waldbrandbekämpfung mit Helikoptern ein realistisches Szenario", erklärte Christian Kleindienst, der stellvertretende Kommandant der Nußlocher Wehr. Man brauche gar nicht nach Australien oder Amerika zu schauen – durch den Klimawandel seien Flächenbrände auch hierzulande realistisch geworden. Allerdings sei die Gefahr eines Flächenbrandes bei Mischwäldern, die es überwiegend in der hiesigen Region gibt, weitaus geringer als bei Nadelwäldern, so Kleindienst. Denn Nadelwälder würden wie Zunder brennen.
Weder die Nußlocher noch die Oftersheimer Wehr war jemals bei einem Waldbrand mit Unterstützung aus der Luft im Einsatz. Deswegen war diese neue Erfahrung für alle Beteiligten spannend. Mit dabei als Beobachter waren auch Vertreter der Feuerwehren aus Leimen, Malschenberg und der Berufsfeuerwehr Heidelberg.
Die Firma Heliseven kam mit zwei Hubschraubern des Typs Airbus aus Mannheim angeflogen. Thomas Dräger, Geschäftsführer und Pilot, hatte in Schweden bei der dortigen Feuerwehr ein "Hot Fire Training" absolviert, wie er erzählte. Heliseven plant in die Brandbekämpfung einzusteigen, benötigt dazu aber noch grünes Licht vom Land. Erst dann kann das Szenario wie im Nußlocher Steinbruch mit Löscheinsatz bei einem Waldbrand auch aus der Luft im Rhein-Neckar-Kreis Wirklichkeit werden.
Auch interessant
Das Übungsszenario sah jedenfalls schon ziemlich realistisch aus: Die Feuerwehren kamen am Boden mit dem Löschen des Brandes nicht hinterher, der Rauch wurde dichter, die Flammen schlugen hoch: Ein Flächenbrand drohte. Über die Leitstelle in Ladenburg wurde zur Bekämpfung der Flammen ein Helikopter angefordert. Nach einer Lagebesprechung mit den Piloten gab es für den stellvertretenden Kommandanten Christian Kleindienst ein Erkundungsflug über das Gebiet, um den Brandherd zu lokalisieren. Erst danach ging der Löscheinsatz aus der Luft richtig los.
Das Wasser wurde mittels eines sogenannten "Bambi Buckets" transportiert – ein per Haken am Hubschrauber befestigter Behälter. Das Wasser holte der Helikopter übrigens selbst aus dem Schlangengrundsee des Steinbruchs. "1000 Liter Wasser passen in das ,Bucket’ rein", erzählte Kathrin Dräger von Heliseven. Das bedeutet, dass die Helikopter 1000 Kilogramm an ihrer Unterseite schleppen. "Wasser marsch", hieß es dann. Punktgenau und in Sekundenschnelle stürzte das Wasser auf die Brandstelle. Im Ernstfall fliegen die Maschinen im Minutentakt hin und her, erzählte Thomas Dräger. Das Spektakel im Steinbruch beeindruckte jeden Zuschauer – wenngleich natürlich ein ernsthaftes Anliegen dahinter steckt.



