St. Leon-Rot

Viele Auftragsvergaben trotz Haushaltssperre

Der Gemeinderat kommt seinen Verpflichtungen und gesetzlichen Auflagen nach.

07.06.2024 UPDATE: 07.06.2024 04:00 Uhr 1 Minute, 37 Sekunden
Die notwendigen Investitionen in die St. Leon-Roter Kläranlage sind unerwartet teurer geworden. Foto: Pfeifer

St. Leon-Rot. (seb) Trotz der angespannten Finanzlage, die eine Haushaltssperre erforderlich machte, standen im St. Leon-Roter Gemeinderat mehrere Auftragsvergaben im Rahmen der Pflichtaufgaben an, die sich auf einen Millionenbetrag summieren.

So musste für die Kläranlage ein Ersatz des Blockheizkraftwerks beschafft werden: Das günstigste von vier Geboten beläuft sich auf etwas über 417.000 Euro. Gesetzlich verpflichtet ist die Abwasserentsorgung zudem, die Phosphatfällung zu ergänzen, um neue Grenzwerte der Phosphor-Verbindung einzuhalten. Mit 800.000 Euro fallen weit höhere Kosten als erwartet an, 350.000 davon sind in diesem Jahr eingeplant.

Unerwartet werden nämlich zusätzliche Ertüchtigungen und Modernisierungen im Klärwerk nötig und ähnlich wie auf anderen Gebieten kam es zu erheblichen Kostensteigerungen, wie Markus Kreibiehl vom Eigenbetrieb erklärte: "Wir müssen umfassender als gedacht tätig werden", unter anderem, weil der Boden nicht so tragfähig wie anderswo sei.

"Da reden wir noch nicht von der vierten Reinigungsstufe", sprach Kreibiehl die auch von Ratsmitgliedern angeregte Eliminierung von Mikroplastik, Medikamentenrückständen und anderen Reststoffen aus dem Abwasser an: "Das kosten zehn Millionen Euro aufwärts." Aus dem Rat kam die Frage, ob sie in Zukunft nicht noch teurer werden könnte, aber auch die Mahnung, dass man die Gebührenzahlenden gerade in diesen Zeiten nicht zu stark belasten sollte.

Der Harres zeigt inzwischen weitere Altersspuren: So gab es, wie Ortsbaumeister Ruben Dietz erklärte, nach den umfassenden Arbeiten am Dach mehrere Rohrbrüche in letzter Zeit. Für knapp 261.000 Euro wurde jetzt die Ertüchtigung des Trinkwassersystems in Auftrag gegeben, damit Leckagen vorgebeugt wird und nicht zuletzt auch für den Brandschutz. Mehrkosten traten auch hier auf, vor allem, weil Metall und Isoliermaterial teurer geworden sind, so Dietz.

Des Weiteren wurde die Ausschreibung für den zweiten Bauabschnitt des Außengeländes des Alten Pfarrhauses in St. Leon, in dem die Krippe "Wichtelwiese" eingerichtet worden ist, bewilligt. Geschätzte 86.500 Euro dürfte alles kosten, so Dietz. Geplant sind Sandspielbereich mit hygienisch unbedenklicher Pumpe, Barfußpfad, Spielhügel, Spielgeräte, Kriechröhre sowie die Bepflanzung mit Bäumen, Solitärgehölzen und Bodendeckern. Die Pflege der jungen Pflanzen übernimmt die jetzt beauftragte Landschaftsbau-Firma für die kommenden drei Jahre. Die Spielgeräte werden separat ausgeschrieben, sind aber in der genannten Kostenschätzung enthalten.

Für etwas über 200.000 Euro, "deutlich unter Kostenschätzung", wurden Garten- und Landschaftsbau-Arbeiten am Außengelände der neuen Kindertagesstätte "Wichtelhütte" in Rot in Auftrag gegeben. Insgesamt waren 280.000 Euro fürs Außengelände eingeplant, so Dietz, fällig werden dürften aber nur 250.000. Im Fall beider Kinderbetreuungseinrichtungen hat sich die Gemeinde vertraglich verpflichtet, für "ordentliche Betriebsstätten" zu sorgen, was die Außengelände einschließt.

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