Sparkasse Heidelberg

Neckargemünd besorgt wegen Filial-Schließung

"Für das Wiesenbacher Tal ist das ein großer Einschnitt", sagt Bürgermeister Frank Volk.

21.12.2022 UPDATE: 22.12.2022 19:49 Uhr 2 Minuten, 35 Sekunden

Symbolfoto: Rothe

Neckargemünd. (luw) "Für das Wiesenbacher Tal ist das ein großer Einschnitt", sagt Bürgermeister Frank Volk über die angekündigte Schließung der Sparkassenfiliale in Neckargemünds Südstadt zum 30. April 2023. Wie berichtet hatte die Sparkasse auch mitgeteilt, Filialen und Geldautomaten in Leimen und Wilhelmsfeld zu schließen.

"Das ist ein besorgniserregender Zustand", so Volk, der früher selbst bei einer Bank gearbeitet hat: Ein wichtiges Ziel sei stets gewesen, "in der Fläche" präsent zu bleiben. Andererseits sprächen die Zahlen mit rund 1,4 Serviceleistungen pro Stunde in der zu schließenden Filiale eine klare Sprache.

Frank Volk. Foto: privat

Doch insbesondere für ältere Menschen ebenso wie für viele Schulkinder, die sich oft auf ihrem Schulweg an der dortigen Filiale mit Bargeld versorgen würden, sei diese Schließung ärgerlich. Derweil zeigt sich Volk optimistisch, dass immerhin die Sparkassen-Hauptfiliale in der Stadt offen bleibt.

Update: Donnerstag, 22. Dezember 2022, 19.48 Uhr


Enttäuschung in Leimen und Wilhelmsfeld über Filialschließungen

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Region Heidelberg. (luw) Die Sparkasse schränkt ihr Angebot weiter ein, indem sie Filialen schließt und Geldautomaten abbaut. Wie am Dienstag berichtet, sollen rund um Heidelberg die Automaten in Leimen-Gauangelloch und am St. Ilgener Bahnhof zum 16. Januar 2023 verschwinden, zudem werden die Filialen in Leimen-St. Ilgen, Neckargemünd-Südstadt und Wilhelmsfeld zum 30. April 2023 geschlossen.

Die RNZ hat bei den Bürgermeistern der betroffenen Kommunen nachgefragt, wie sie die Nachricht aufgenommen haben. Neckargemünds Rathauschef Frank Volk bat auch mit Blick auf eine am Dienstagabend stattfindende Gemeinderatssitzung um Verständnis dafür, dass er aus zeitlichen Gründen am gestrigen Dienstag nicht mehr auf die am Montagabend gestellte Anfrage der Redaktion reagieren konnte. Er habe das Gremium am Montag über die Filialschließung in der Stadt am Neckar informiert, so Volk.

Hans D. Reinwald. Foto: privat

> Leimens Oberbürgermeister Hans D. Reinwald zeigte sich am Dienstag "nicht begeistert" über diese Entscheidung. "Zumal wir gleich dreifach betroffen sind", fügt der OB hinzu. "Sicher die dramatischste" der drei Maßnahmen sei die Schließung der Filiale in St. Ilgen.

Wobei auch der Abbau des Geldautomaten in Gauangelloch "schlimm" sei: "Hier gibt es in einem größeren Umkreis keine Filiale, die das auffängt", so Reinwald. Für St. Ilgen hat er immerhin die Hoffnung, dass zumindest noch ein "SB-Angebot" für Überweisungen und die Auszahlung von Bargeld bleibt.

Man müsse aber auch einräumen, dass die Besucherfrequenz weiter zurückgegangen sei und "an der Betriebswirtschaft kommt man irgendwann nicht mehr vorbei". Daher habe er grundsätzlich Verständnis für die Entscheidung der Sparkasse. "Aber vielleicht gibt es ja doch noch einen Kompromiss", sagt er mit Blick auf die Hoffnung eines Automaten für St. Ilgen: Für Januar habe er die Zusage für einen weiteren "Austausch" mit Verantwortlichen der Sparkasse.

> In Wilhelmsfeld sagt Bürgermeister Tobias Dangel: "Ich kann verstehen, dass im Filialbetrieb die Nachfrage zurückgegangen ist." Jedoch meint er auch: "Ich bin enttäuscht und ein bisschen bestürzt, dass es nicht einmal mehr einen Geldautomaten geben soll." Schließlich habe in seinen Augen die Sparkasse den "öffentlichen Auftrag", die Bevölkerung mit Bargeld zu versorgen.

Tobias Dangel. Foto: Alex

Dabei denkt Dangel insbesondere an ältere Wilhelmsfelder, die eben nicht mal schnell auf die nächsten Filialen in Schönau oder Heidelberg-Ziegelhausen ausweichen können. Immerhin gebe es die Hoffnung, dass die weiterhin in Wilhelmsfeld ansässige Volksbank im Zuge eines gemeinsamen Angebots mit der Sparkasse künftig auch deren Kunden versorgen könnte.

Doch Dangel gibt zu bedenken: "Für die Sparkasse ist es nicht unbedingt von Vorteil, sich aus dem Heidelberger Umland zurückzuziehen." Der Rathauschef rechnet damit, dass einige Sparkassen-Kunden im Luftkurort ihre Bank als Reaktion auf diesen Schritt wechseln könnten.

Auch die angekündigte "mobile Filiale ,Rolfi’", die einmal wöchentlich im Luftkurort Halt machen soll, sieht er nur als kleines Trostpflaster: "Ob das ein 24-Stunden-Angebot ersetzen kann, kann ich nicht einschätzen."

Jedenfalls sei es für die Gemeinde Wilhelmsfeld, die ja auch Trägerin der Sparkasse sei, "schwer nachvollziehbar", dass nicht zumindest ein Geldautomat am Ort bleibt.

Abschließend erinnert der Bürgermeister noch an einen Slogan der Sparkasse Heidelberg: "Gemeinsam für die Region" heißt es da: "Ein Partner, der näher ist ..." Hier sehe er einen klaren Unterschied zwischen "Anspruch und Wirklichkeit", so Dangel.

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