Schriesheim

Neun Schriesheimer kandidieren für Sitze im Gemeinderat

Das Ziel ist nichts weniger als eine Revolution in der Kommunalpolitik

26.02.2019 UPDATE: 27.02.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 12 Sekunden

Nur vier der neun Kandidaten kamen zur Nominierungsversammlung (v.l.): Andreas Gehrig, Liselore Breitenreicher, Volker Kammlodt und Stefan Bernauer. Foto: Dorn

Schriesheim. (fjm) Um 20.17 Uhr war es so weit: Die Bürgergemeinschaft Schriesheim nominierte am Montag einstimmig bei ihrer Versammlung im "Weißen Lamm" neun Kandidaten für die Kommunalwahl. "Ich wollte unbedingt mit sieben Leuten antreten", sagte Initiator Stefan Bernauer. "Das letzte Mal waren wir noch zu fünft, jetzt sind wir schon zu neunt."

Dass nur vier der Kandidaten bei ihrer Nominierung anwesend waren, störte die zehn Stimmberechtigten dabei nicht. Denn das Ziel der Bürgergemeinschaft ist nicht weniger als eine Revolution in der Kommunalpolitik: Über die Internetplattform bürgergemeinschaften.de sollen Interessierte Themen vorschlagen und mit einem simplen Ja-Nein-System über deren Relevanz abstimmen. Was die Nutzer beschließen, soll für das Abstimmungsverhalten der möglichen Bürgergemeinschaft-Gemeinderäte verbindlich sein. Bernauer hat die Plattform programmiert und verteilt die Zugänge. "Bis jetzt ist es so, dass wir alle fünf Jahre wählen", erklärte er am Montag noch einmal. "Unsere Idee ist, dass wir zu jeder Zeit unsere Meinung abgeben können."

Hintergrund

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Mit folgenden Kandidaten will die Bürgergemeinschaft Schriesheim bei der Kommunalwahl am 26. Mai antreten:

1. Stefan Bernauer

2. Andreas Gehrig

3. Marion Müller

4. Michael Klaszus

5. Conny

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Hintergrund

Mit folgenden Kandidaten will die Bürgergemeinschaft Schriesheim bei der Kommunalwahl am 26. Mai antreten:

1. Stefan Bernauer

2. Andreas Gehrig

3. Marion Müller

4. Michael Klaszus

5. Conny Bernauer

6. Thomas Schäfer

7. Liselore Breitenreicher

8. Horst Lange

9. Volker Kammlodt fjm

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Viele Schriesheimer würden sich gar nicht trauen, die Fragestunde in den Sitzungen des Gemeinderats zu besuchen oder sich gar zu Wort zu melden. "Und diejenigen, die das machen, berichten oft von schlechten Erfahrungen", so Bernauer. Die Abstimmung auf der Internet-Plattform soll dagegen direkte und themenbezogene Mitbestimmung gewährleisten - völlig unabhängig von parteipolitischen Grenzen, wie Bernauer betont. Zusätzlich sollen einmal im Monat offene Treffen stattfinden, Mitglied werden kann und muss niemand. "Meines Wissens sind wir die ersten bundesweit, die das auf kommunaler Ebene versuchen", so Bernauer.

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Um wirklich bei der Kommunalwahl antreten zu können, muss die Bürgergemeinschaft nun noch zwei Hürden nehmen. Zunächst prüft das Ordnungsamt, ob die Aufstellung den rechtlichen Vorgaben entsprochen hat. Dann braucht die Vereinigung 50 Unterschriften von Schriesheimer Bürgern. "Die sind aber kein Problem", war sich Kandidatin Liselore Breitenreicher am Montag sicher. Parallel wollen die Kandidaten weitere Unterstützer werben - im direkten Gespräch und auf sozialen Netzwerken.

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