Die Luisenstraße wird von Grund auf erneuert
Die Gemeinde informierte über die bevorstehende Sanierung - Baubeginn soll am 19. Februar sein

Die Verwaltungsmitarbeiter um Maik Brandt erläuterten die Baustelle vor 150 Zuhörern. F.: Alex
Von Inge Hanselmann
Meckesheim. Die komplette Luisenstraße ist ab Mitte Februar dicht. Vom Kreisel in der Ortsmitte bis zum Ortsausgang in Richtung Mönchzell ist für mehrere Monate kein Durchkommen mehr. Denn dieses Teilstück der Kreisstraße 4178 wird komplett saniert. Daher waren nun knapp 150 Anwohner der wichtigen Ortsstraße und der umliegenden Straßen und weitere Interessierte in die Auwiesenhalle gekommen, um bei einem Informationsabend der Gemeinde zu erfahren, wie sie von der großen Baumaßnahme betroffen sind.
Für die Anwohner werde es in der Bauzeit sicher zu Einschränkungen kommen, stellte Bürgermeister Maik Brandt klar. Doch er hoffe auf das Verständnis der Betroffenen, denn am Ende werde es für alle deutliche Verbesserungen geben.Diese immer wieder verschobene Sanierung sei dringend notwendig.
Der Zustand der Straße und der Gehwege sei "abenteuerlich", wie es der Rathauschef ausdrückte. Der Rhein-Neckar-Kreis habe das Teilstück in sein "Deckenprogramm" aufgenommen. Vorher müsse die Gemeinde die Leitungen im Untergrund herrichten. Denn die vor 65 Jahren verlegten Kanalrohre weisen gravierende Mängel auf, so Brandt. Auch die Wasserleitung werde komplett ausgetauscht. Im Zuge der Maßnahme werden außerdem Leerrohre für die Glasfaser verlegt, die Straßenbeleuchtung erneuert und die alten Strom-Freileitungen durch leistungsfähigere, sichere Erdkabel ersetzt.
Einzelheiten des Vorhabens umriss Hauptamtsleiter Uwe Schwarz: Baubeginn ist am 19. Februar; man rechnet damit, im November 2018 fertig zu sein. Die Gesamtkosten werden auf 2,3 Millionen Euro geschätzt, wovon zwei Drittel im Boden vergraben werden. Rund 900.000 Euro gehen in die Kanalsanierung im Inliner-Verfahren auf 550 Metern, den Einbau eines unterirdischen Überlauf-Bauwerks zur Entlastung des Kanals und die 65 notwendigen Hausanschlüsse. Die neue Wasserleitung einschließlich der Ringleitung zum Lobbachweg und mit Stichleitungen in die bergseitigen Straßen ist mit knapp 670.000 Euro veranschlagt. Die Gehwege samt Bordsteinkanten werden neu gemacht, die Bushaltestelle barrierefrei gestaltet und mehr als 1600 Quadratmeter Tragschichtdecke wiederhergestellt; dafür sind 700.000 Euro eingeplant.
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Aufgrund des schwierigen Baugrunds und wegen der engen Bebauung möchte man weitgehend ohne offene Gräben auskommen. Eine Vollsperrung ist unumgänglich. Autos und Busse werden über den Lobbachweg umgeleitet; der Schwerlastverkehr muss die Baustelle weiträumig umfahren.
Für die Besucher des Informationsabends gab es auch ganz Praktisches an die Hand: Auf jedem Stuhl lag ein blaues Blatt, auf dem die Ansprechpartner im Rathaus namentlich und mit Telefonnummer vermerkt waren. So können die Bürger Rückfragen, Anregungen und Kritik direkt durchgeben.
Die Anwesenden hatten schon in der Halle viele Fragen. Die wichtigsten Antworten: Zeitweise werden Häuser nicht mit dem Auto erreichbar sein, jedoch immer zu Fuß. Die Wasser- und Stromversorgung ist stets gewährleistet. Die Kosten für den Strom- und Wasseranschluss innerhalb des Hauses muss der Eigentümer tragen; jeder entscheidet selbst, wie viel weitere Modernisierung er durchführen will. Parkmöglichkeiten werden am Friedhof vorgehalten. Die Breite der Gehwege kann nicht vergrößert werden, die Fahrbahn ist mit 5,5 Metern schon eng genug. Die Ausleuchtung der Bushaltestelle wird verbessert.
Viel Sorge bereitete den Fragern die Verkehrssituation im Lobbachweg während der Umleitung. Da wird der Kontakt mit dem Bauamt sehr wichtig sein, damit Missstände frühzeitig bekannt werden. Das war überhaupt ein Grundtenor des Abends: "Bürger sprecht an, wo der Schuh klemmt!", hieß es. "Die Verwaltung ist gesprächsbereit und sorgt für Abhilfe, wo es nur geht."
Auch an die mögliche Quellwasserversorgung der innerörtlichen Brunnen wurde erinnert, die Probleme des landwirtschaftlichen Verkehrs während der Erntezeit angesprochen und die Einrichtung eines "Kümmerers" vorgeschlagen.
"Da müsse mir halt durch", meinten die Anwohner letztlich beim Heimgehen. Und: "Mir hawe schon anneres überstanden…".



