Sandhausen

Wer hat Platz für ein Fußballstadion des SV Sandhausen?

Nach Aussagen des SVS-Präsidenten über einen möglichen Umzug: RNZ fragte bei etwaigen Standorten an der Autobahn nach.

03.02.2022 UPDATE: 04.02.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 19 Sekunden

Von Lukas Werthenbach

Sandhausen. Wo könnte der Fußball-Zweitligist SV Sandhausen (SVS) hinziehen, wenn das neue Stadion auf Gemarkung der Hopfengemeinde nicht genehmigt werden würde? SVS-Präsident Jürgen Machmeier berichtete bekanntlich beim Informationsabend zu den Erweiterungsplänen des Clubs zwar von stattgefundenen Gesprächen mit einer anderen Kommune und einer Idee mit "großem Potenzial". Doch mehr war nicht zu erfahren, lediglich stellte er eine mit dem Umzug einhergehende Umbenennung des Clubs in "SV Punkt, Punkt, Punkt" in Aussicht.

SVS-Präsident Jürgen Machmeier wirbt für einen Stadionneubau. Foto: Alex

Machmeier warb an diesem Abend engagiert für das neue Stadion, aus dessen Lage an der Autobahn sich "gigantische Vermarktungschancen" ergeben würden. Vor diesem Hintergrund fragte die RNZ in der Region bei Rathäusern mehrerer an den Autobahnen A 5 und A 6 gelegener Kommunen südlich des Neckars nach, ob es schon Gespräche mit dem SVS gab und wie man zu einem Zuzug des Vereins stehen würde:

> Eppelheim: "Bei uns gab es es noch keine Anfrage", erklärt Stadtsprecher Christoph Horsch. Wie willkommen der SVS hier wäre, will man nicht beantworten: "Bürgermeisterin Patricia Rebmann hält sich in solchen Angelegenheiten raus, das ist eine Sache zwischen dem Verein und der Gemeinde Sandhausen."

> Heidelberg: "Die Stadt Heidelberg ist bisher nicht aktiv auf dieses Thema angesprochen worden oder in Planungsüberlegungen einbezogen worden", erklärt ein Pressesprecher. Ob man sich einen Zuzug des SVS vorstellen könnte, bleibt offen. "Es gab dazu auch keinerlei Gespräche zwischen Oberbürgermeister Prof. Würzner beziehungsweise der Stadt Heidelberg und Herrn Machmeier."

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> Hockenheim: "Aus der Richtung des SV Sandhausen und seines Präsidenten gab es bei uns bislang keine Interessensbekundung", lässt sich Oberbürgermeister Marcus Zeitler zitieren. Es habe keine Gespräche gegeben, jedoch: "Wir freuen uns grundsätzlich immer, wenn Hockenheim für Ansiedlungen gleich welcher Art attraktiv ist." Dies gelte auch für den Sport. Durch den Hockenheimring gebe es hier bereits eine Attraktion im Bereich des Sports und der Veranstaltungsstätten: "Damit ist Hockenheim in diesem Segment bereits sehr gut und überregional hervorragend platziert."

> Oftersheim: "Als Nachbarn würden wir den Sandhäusern natürlich gern helfen", sagt Bürgermeister Jens Geiß schmunzelnd, "aber wir haben hier ja die etwas höhere Düne und könnten daher nur welliges Gebiet für das Stadion anbieten." Solange keine neue Disziplin, etwa "Berg-Fußball", erfunden werde, könne die Gemeinde Oftersheim nicht mit einer Fläche dienen.

> St. Leon-Rot: "Nein, es gab von uns keine Gespräche mit dem SV Sandhausen", versichert Bürgermeister Alexander Eger. Immerhin würde man sich einer Kontaktaufnahme des Fußballclubs nicht völlig verschließen: "Wir sind hier schwierige Aufgaben gewöhnt, haben das meiste auch erfolgreich umgesetzt und sind Neuem gegenüber immer aufgeschlossen." Tatsächlich sei die Situation in St. Leon-Rot aber ähnlich wie in Sandhausen: Grundstücke seien generell Mangelware und auch der Verkehr habe für die Gemeinde eine wichtige Bedeutung, so Egert.

> Walldorf: "Mit der Stadtverwaltung gab es seitens des SV Sandhausen keine Gespräche", sagt Bürgermeister Matthias Renschler. Auch wisse er nichts von einer Kontaktaufnahme mit anderen Organisationen oder Vereinen im Ort, etwa mit der Astoria Walldorf. Und grundsätzlich gelte: "Wir hätten in Walldorf auch gar keinen Platz für solch ein Stadion."

> Wiesloch: Oberbürgermeister Dirk Elkemann sagt, es habe keine Gespräche mit dem SVS gegeben. "Ich sage es aber ganz offen: Wenn es die gegeben hätte, würde ich das auch nicht der Zeitung verraten." Aktuell versuche man in Wiesloch Flächen für Gewerbe zu aktivieren – "und selbst das sorgt im Gemeinderat für wenig Freude", berichtet der OB. Daher betrachtet er die Idee eines Stadions samt Parkflächen und Zufahrtswegen in Wiesloch erst recht als "schwierig".

> Reilingen: Hier kam auf mehrfache Nachfrage kein Gespräch zustande.

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