Sandhausen

Soll die größte Gemeinde des Landkreises weiter wachsen?

Technischer Ausschuss diskutierte darüber - Sandhausen am "Kipp-Punkt"

24.06.2021 UPDATE: 25.06.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 24 Sekunden
Sandhausen Rathaus

Das Rathaus Sandhausen. Foto: Reinhard Lask

Sandhausen. (pop) Mit aktuell 15.400 Einwohnern ist Sandhausen zwar nicht die größte Kommune im Rhein-Neckar-Kreis. Aber die größte Gemeinde, ließ Bürgermeister Georg Kletti nun die Mitglieder des Technischen Ausschusses des Gemeinderates (TA) wissen. Konkret in diesem Gremium debattiert wurde in der jüngsten öffentlichen Sitzung die "Änderung des Einheitlichen Regionalplans Rhein-Neckar" (ERP). Dass diese Änderung auch Auswirkungen auf die einstige Hopfenhochburg haben wird, ist klar. Die Frage war nur, wie stark.

Auf den Punkt brachte das der Noch-Rathauschef so: "Bei uns ist der soziale Charakter noch in Ordnung, man kennt sich, man trifft sich, doch stehen wir jetzt an einem Kipp-Punkt." Und zwar insofern, dass dann, wenn die Gemeinde weiter wachse, auch mehr Verkehr zu erwarten und mehr Infrastruktur etwa in Form von Sporthallen und Kinderbetreuungseinrichtungen vonnöten sei.

Eingeleitet wurde die Diskussion von Ortsbaumeister Michael Schirok, der mit Blick auf den ERP zum Schluss kam: "In Sandhausen gibt es genug Potenzial für Wohn- und Gewerbeflächen, was man damit macht, liegt am politischen Gremium." Sprich: am Gemeinderat.

Im Detail enthält der ERP, der in der Sitzungsvorlage als ein in der Regel auf einen Zeitraum von rund 15 Jahren ausgelegtes "raumordnerisches Kursbuch für die weitere Entwicklung einer Region" definiert wird, Festlegungen zur anzustrebenden Siedlungsstruktur, zur Freiraumstruktur und zu den zu sichernden Standorten und Trassen für die Infrastruktur. So wird Sandhausen in der ERP-Fortschreibung als Kommune "Eigenentwicklung mit Zusatzbedarf" attestiert. Was konkret bedeute, dass Sandhausen in der Regionalplanung rechnerisch einen Bedarf an Wohnbauflächen von 16,5 Hektar habe. Zum Vergleich weise der gültige Flächennutzungsplan noch ein Potenzial von 7,4 Hektar aus. Das bedeute wiederum, dass der Regionalplan Sandhausen hier nicht einschränke.

Was die Ausweisung und Entwicklung von gewerblichen Bauflächen anbelangt, ordnet der ERP Sandhausen der Kategorie "Siedlungsbereich Gewerbe" zu. Und damit einem Bereich, in dem laut der Sitzungsvorlage die Bestandssicherung und Weiterentwicklung vorhandener Betriebe vorrangige Aufgabe ist. Darüber hinaus seien unter Berücksichtigung der lokalen und regionalen Rahmenbedingungen angemessene Flächenreserven für zusätzliche Gewerbeansiedlungen vorzuhalten. Da das dem aktuellen Sandhäuser Flächennutzungsplan entspreche, bestünden, so das Fazit der Verwaltung, gegen die Änderung des ERP keine Bedenken. Georg Diem (FDP) hielt fest, dass es jetzt darum gehe, "uns die Möglichkeiten für die Zukunft zu erhalten". Und Ralf Lauterbach (GAL) sprach von "Leitplanken für die Gemeinde".

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