Sandhausen

Ärger um den Wald-Ausgleich für die SVS-Erweiterung

Bürgermeister "missbilligt" Äußerung eines Rats

28.06.2019 UPDATE: 29.06.2019 06:00 Uhr 58 Sekunden

Direkt am Hardtwald spielt der Fußballzweitligist SV Sandhausen. Doch der Platz reicht nicht für die Profis und die Jugend. Foto: Hebbelmann

Sandhausen. (luw) Die Erweiterungspläne des SV Sandhausen (SVS) im Waldschutzgebiet "Schwetzinger Hardt" spalten die 15.000-Einwohner-Gemeinde: Das zeigen die Debatte um die Stadion-Hymne und die Reaktion von Bürgermeister Georg Kletti auf die in der RNZ veröffentlichten Aussagen von Ralf Lauterbach, Gemeinderat der "Alternativen Liste" (AL).

Die AL hatte im April 2018 noch die Süd-Erweiterung des SVS-Geländes unterstützt und gehört nun neben der Bürgerinitiative "Pro Waldschutz" zu den Gegnern des Projekts. Lauterbach erklärte den Sinneswandel damit, dass die Aufforstungsmaßnahmen als Ausgleich für den gerodeten Wald laut "letztem Forstbericht nicht greifen".

Dem widerspricht Kletti mit Blick auf die Wiederaufforstung für den 2015 fertiggestellten Trainingsplatz scharf: "Diese Äußerung entspricht in Bezug auf die genannte Fläche nicht der Realität, weshalb ich sie missbillige und in aller Form zurückweise." Kletti bezieht sich auf einen Mitarbeiter im Kreisforstamt, wo "man mit dem aktuellen Zustand der Wiederaufforstungsfläche zufrieden" sei. Von einem Scheitern der 2016 begonnenen Aufforstung könne keine Rede sein. Die Kultur sei derzeit in "keinem nachbesserungsbedürftigen Zustand". Die rund zwei Hektar große Fläche auf Sandhäuser Gemarkung wurde mit Laubmischwald bestückt, der künftig als ökologisch höher einzustufen sei als der geräumte Kiefernbestand.

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"Die öffentlichen Vorwürfe des Scheiterns der besagten Wiederaufforstungsfläche erweisen sich als völlig haltlos", sagt Kletti, "sie sind vielmehr geeignet, die derzeitige Diskussion weiter zu verunsachlichen". Er erwarte von einem Sandhäuser Rat, dass er sich umfassend informiere. "Dies hat Herr Lauterbach offensichtlich versäumt, weshalb seine öffentliche Kritik unangemessen und von sachfremden Erwägungen geleitet ist", so Kletti.

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