Wieder Proteste gegen Sportplatz-Pläne
Rund 70 Demonstranten kamen vor das Rathaus.

Sandhausen. (agdo) "Bäume statt Sportplatz", "Wiesen-Wald statt Asphalt", oder "Ohne Bäume keine Träume" – Botschaften wie diese standen auf selbst gestalteten Schildern geschrieben. Diese kamen auf dem Rathausplatz zum Einsatz, wo sich über 70 Teilnehmer am "Globalen Klimastreik" beteiligten. Dabei fand auch der seit Jahren andauernde Protest gegen das Projekt "Sportzentrum Süd" seine Fortsetzung, im Zuge dessen Wald zugunsten zweier Sportplätze für den SV Sandhausen gerodet werden soll.
Organisiert wurde die friedliche Demonstration von der Sandhäuser Ortsgruppe des "Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland" (BUND) in Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative "Pro-Waldschutz" und der örtlichen Grün-Alternativen Liste (GAL). Auch diesmal demonstrierte man für eine nachhaltige Zukunft – die Zahl der Teilnehmenden war gegenüber dem Vorjahr gewachsen.

So waren auch Christiane Kranz, Geschäftsführerin des Bezirksverbands des Naturschutzbunds (Nabu), Jochen Schwarz als Vorstandsmitglied des BUND-Regionalverbands Rhein-Neckar und die Nußlocher Initiative Waldvision mit dabei. Der Sandhäuser Künstler Alf Osman hatte vor Ort kurzerhand ein Bild von Sandhausen mit dem Titel "Doch nicht bei uns" gemalt: Es zeigte einen brennenden Ort.
Sabine Reich vom BUND gehörte zu den Rednerinnen und erinnerte daran, dass Themen wie "Erhalt der Natur" und Klimaschutz auch Sandhausen betreffen. Hitzewellen, Starkregen, Dürreperioden: Diese Extremwetterereignisse gebe es auch in Deutschland und sie nähmen weltweit zu. Die Wälder würden unter Hitze und Trockenheit leiden. Beobachten lasse sich das auch im Hardtwald, so Reich: Die Klimakrise sei bereits voll im Gange.
Jeder einzelne könne dagegen etwas tun. Dafür müssten allerdings die Rahmenbedingungen stimmen: Man kann etwa auf das Auto verzichten und öffentliche Verkehrsmittel nutzen – das funktioniere aber nur, wenn Verbindungen etwa auf dem Land gut ausgebaut sind. Auch beim Heizenlasse sich nur sparen, wenn die Häuser gut gedämmt sind. Und vegetarische oder vegane Ernährung müsse günstiger werden als Fleisch.
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Auch die "Pro-Waldschutz"-Vorsitzende Petra Weiß ergriff das Wort. Sie erinnerte an das Sterben von Tier- und Pflanzenarten. Und sie sagte mit Blick auf die geplante Erweiterung des Geländes beim SV Sandhausen um zwei Sportplätze auf bisheriger Waldfläche, die bekanntlich im Juni grünes Licht bekommen hatte: "Wenn wir jetzt noch zulassen, dass auch Teile unseres Waldes für Sportflächen geopfert werden, dann steigen hier bei uns unweigerlich auch die Risiken für Gesundheit und unsere Wasserversorgung."
Jeder halbwegs gesunde Baum müsse erhalten bleiben, um Kühleffekte zu leisten und den Waldbereich möglichst geschlossen zu halten, so Weiß. Eine weitere Flächenversiegelung sei nicht hinnehmbar.