Region Wiesloch

Präsenzunterricht für die meisten Abschlussklassen startet nächste Woche

Die Klausuren-Lage sorgt an den Gymnasien in der Region für Probleme. Die Situation an den Berufsschulen ist noch komplexer.

11.01.2021 UPDATE: 12.01.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 57 Sekunden
An der Johann-Philipp-Bronner-Schule dürfen ab dem 18. Januar wieder zehn Klassen zurück in den Präsenzunterricht. Foto: Pfeifer

Region Wiesloch/Walldorf. (BeSt) Gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel beschloss die Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin vergangenen Dienstag die Verlängerung des Lockdowns bis Ende Januar. Was dies für die Schulen in Baden-Württemberg bedeutet, erklärte tags drauf Ministerialdirektor Michael Föll in einem fünfseitigen Schreiben an die Schulleiter. Mit Blick auf die Abschlussklassen heißt es darin: "Für sie kann ab 11. Januar ergänzend zum Fernunterricht auch Präsenzunterricht angeboten werden (…) Ab 18. Januar soll abhängig von den dann zur Verfügung stehenden Daten Präsenzunterricht vorgesehen werden."

Eine Umfrage unter den Schulen der Region ergab, dass nahezu alle Bildungseinrichtungen in und rund um Wiesloch in der ersten Schulwoche bis zum 15. Januar alle Klassen im "Home-Schooling" belassen.

Auf der Internetseite des Wieslocher Ottheinrich-Gymnasiums heißt es hierzu: "Es wird erwogen, die Gymnasien bereits ab dem 18. Januar 2021 für die Jahrgangsstufen 1 und 2 zu öffnen." Ebenso handhabt dies das Gymnasium Walldorf. Am Leibniz-Gymnasium in Östringen findet schon seit Montag Präsenzunterricht unter angepassten Hygienebedingungen für die Jahrgangsstufe 2, den Abiturjahrgang, statt. Die Jahrgangsstufe 1 wird am 18. Januar in die Präsenz folgen.

Problematisch bleibt an den Gymnasien allerdings die Klausuren-Lage, denn die Kurshalbjahre müssen in der Jahrgangsstufe getrennt abgerechnet werden, da sie alle einzeln in die endgültige Abi­turnote miteinberechnet werden. Deshalb müssen bis zum 29. Januar alle schriftlichen und mündlichen Leistungen für die Oberstufenkurse zum ersten Schulhalbjahr eingeholt sein, denn ab dem 1. Februar beginnt das völlig getrennt zu bewertende zweite Kurshalbjahr.

An den Realschulen in Wiesloch, Walldorf und Östringen starteten alle Schülerinnen und Schüler im "Home-Schooling", je nach Entwicklung der Inzidenzwerte sollen die Abschlussklassen – 9. Klasse zum Hauptschulabschluss und 10. Klasse zur Mittleren Reife – für die Vorbereitung in den Prüfungsfächern in der kommenden Woche zurück an die Schulen geholt werden.

Auch interessant
Wiesloch: Dann haben Kita- und Schulkinder Anspruch auf Notbetreuung
Rauenberg / Mühlhausen: Zusatzbusse sollen auch weiterhin fahren
Weinheim: Zwischen "Moodle"-Frust und Wiedersehenslust
"Moodle"-Zusammenbruch: Schulstart in Schwetzingen und Hockenheim mit Hindernissen

Laut Beate Ringel, stellvertretende Schulleiterin der Dielheimer Leimbachtalschule, werden dort bereits ab dem morgigen Mittwoch die Schülerinnen und Schüler der Hauptschulabschlussklassen in den Prüfungsfächern vor Ort unterrichtet: "Die Englisch-Prüfungen stehen kurz bevor, wir wollen unsere Absolventen bestmöglich darauf vorbereiten und diese Schülergruppe ist relativ klein. Die beiden 10. Klassen sollen nach Möglichkeit am 18. Januar folgen", so Ringel.

Wesentlich komplexer ist die Situation an den beruflichen Schulen. Der ursprünglichen Definition von Abschlussklassen, für die gesonderte Unterrichtsreglungen trotz Lockdown gelten, zufolge sind das alle Klassen, in denen prüfungsrelevante Lehrlerninhalte vermittelt werden.

"Nach dieser Definition würden wir 29 unserer 32 Klassen zurück in den Präsenzunterricht holen. Von unseren 750 Lernenden wären dann 660 wieder in der Schule", so Susanne Zimmermann, Schulleiterin der kaufmännischen Johann-Philipp-Bronner-Schule in Wiesloch. Doch eine neu definierte Vorgabe von Abschlussklassen sorgt inzwischen auch an den beruflichen Schulen für mehr Klarheit: Für die Bronner-Schule bedeutet das, dass man ab dem 18. Januar zehn Klassen zurück in den Präsenzunterricht holen würde. "Die Lage bleibt dennoch unbefriedigend, denn auch die restlichen 19 Klassen müssen auf ihre Abschlussprüfungen vorbereitet werden. Vor allem die Auszubildenden im dritten Lehrjahr stehen kurz vor ihren Abschlussprüfungen und dürfen nach aktuellen Vorgaben noch nicht in die Schule zurückkommen. Obwohl gerade bei diesen Klassen weder der Prüfungstermin nach hinten verschoben noch prüfungsrelevanter Unterrichtsstoff eingeschränkt wurde", so Zimmermann.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.