Welche Feste finden rund um Heidelberg noch statt?
Ob in diesem Jahr noch Volksfeste in der Region stattfinden können, ist vielerorts unklar. Die RNZ hat sich umgehört.

Von Christoph Moll
Region Heidelberg. Schlossbeleuchtung, Open-Air-Festival, Weinfest und kleiner "Herbst": In Heidelberg soll im Sommer und Herbst wieder gefeiert werden. Doch wie sieht es im Umland aus: Finden hier Feste statt? Die RNZ hat nachgefragt.
> Bammental: Ob und wie die Kerwe im August stattfinden könne, werde sich nach den dann geltenden Regeln zur Pandemiebekämpfung richten. "Wie diese Regeln aussehen werden, lässt sich heute noch nicht abschätzen und wird stark von der Entwicklung in den kommenden Wochen abhängen", teilt Hauptamtsleiter Christian Herrn mit. "Insofern ist auch noch keine Absage erfolgt." Eine definitive Entscheidung werde im Zweifel auch kurzfristig getroffen: "Hier müssen wir, wie alle anderen, auf Sicht fahren."
> Dossenheim: Die Kerwe im September ist noch nicht abgesagt. "Das vergangene Jahr hat gezeigt, dass sich die Situation schnell ändern kann", erklärt Gemeindesprecherin Mareike de Raaf. "Daher planen wir Absagen so spät wie möglich ein." Wie die Chancen stehen, eine Kerwe stattfinden zu lassen, lasse sich schwer einschätzen. Die Form hänge stark von der Entwicklung der Impfsituation und mit einhergehenden Inzidenzzahlen ab. "Eine Rolle wird sicherlich wieder das Hygienekonzept spielen sowie die Einhaltung der AHA-Regeln", so de Raaf. "Eventuell wird ein Bühnenprogramm auf dem Kronenburger Hof mit Hygienekonzept, begrenzter Teilnehmerzahl und Zugangsbeschränkungen durchführbar sein sowie ein kleiner Vergnügungspark. Dies ist allerdings von der Infektionslage im September abhängig und wird in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt entschieden." Eine Entscheidung werde so spät wie möglich gefällt. Letztmöglicher Zeitpunkt wäre Ende Juni.
> Eppelheim: Ob die Kerwe im Oktober stattfinden kann, ist unklar. "Der Zeitraum ist noch zu lang, um zu sagen, wie es im Herbst/Winter aussieht", teilt die Stadt mit. "Auch eine mögliche Form ist nicht vorherzusehen, denn welche Vorschriften dann gelten, ist unklar." Eine zuverlässige Planung könne leider unter diesen Umständen nicht durchgeführt werden. "Wir freuen uns schon darauf, wenn dies wieder möglich sein wird, und werden sehen, ob kurzfristig etwas auf die Beine gestellt werden kann", so die Stadt.
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> Gaiberg: "Wir können im Moment noch keine Aussage treffen ob und wie Veranstaltungen stattfinden werden oder können", erklärte Nina Wesselky von der Gemeindeverwaltung. "Wir befinden uns noch in Absprache mit den Verantwortlichen und den umliegenden Gemeinden." Dass Feste wie die Kerwe oder der Seniorennachmittag wie bisher in Zelten oder geschlossenen Räumen stattfinden können, halte man für wenig wahrscheinlich. "Über Alternativen denken wir im Moment nach, hier ist aber noch nichts spruchreif beziehungsweise es muss eben auch die weitere Entwicklung der Pandemie abgewartet werden", so Wesselky.
> Heiligkreuzsteinach: Wegen der Kerwen in den Ortsteilen im August, September und Oktober werde man sich bis Ende Juni mit den Vereinen besprechen, erklärt Bürgermeisterin Sieglinde Pfahl und ergänzt: "Eine Kerwe, wie wir sie üblicherweise feiern, also dichtgedrängt zum Beispiel zur Kerwepredigt auf dem Karl-Brand-Platz, kann ich mir im Moment noch gar nicht recht vorstellen."

> Leimen: "Hinsichtlich der Veranstaltungen, sprich in erster Linie die Kerwe, arbeiten wir momentan an der Vorbereitung", so Stadtsprecher Michael Ullrich. "Eine endgültige Entscheidung, ob sie stattfinden werden, wird aber erst am 15. Juni fallen." Das hänge einfach von den dann verfügbaren Zahlen ab.
> Lobbach: Das Klosterfest Ende August, die Kerwe in Waldwimmersbach im September und die Kerwe in Lobenfeld im Oktober sind noch nicht abgesagt. "Eine Absprache mit den beteiligten Vereinen und Gruppen wird erfolgen, sobald es Klarheit gibt zu Inzidenz, Hygieneanforderungen und Zugangsvoraussetzungen zu den Veranstaltungen", so Holger Braun von der Gemeindeverwaltung. Eine definitive Entscheidung soll vor den Sommerferien fallen.
> Mauer: "Leider sind im Moment keinerlei Aussagen zur Corona Situation im Sommer, Herbst oder Winter 2021 zu treffen", so Bürgermeister John Ehret. "Deswegen haben sich die Vereine bislang auch mit Ankündigungen zu irgendwelchen Festen zurückgehalten." Es sei nicht bekannt, ob im Jahr 2021 überhaupt ein Fest in gewohnter Weise stattfinden könne. "Normalerweise geben wir als Gemeindeverwaltung mit den Vereinen, Organisationen und Institutionen am Ende eines Kalenderjahres einen Veranstaltungskalender für das kommende Jahr heraus", so Ehret. Darauf sei für 2021 bewusst verzichtet worden, da ein Ende der Pandemie 2021 nicht zu erwarten war. "Mittlerweile bin ich guten Mutes, am Ende dieses Kalenderjahres mit den Vereinen wieder Aktivitäten und Feste für 2022 planen zu können", so Ehret.
> Meckesheim: Das Straßenfest im September ist nicht abgesagt. "Wir halten uns noch alle Optionen offen", so Bürgermeister Maik Brandt: "Die Aussichten und die aktuelle Lage verbessern sich stetig." Insofern geht Brandt davon aus, dass je später im Jahr die Feste geplant sind, umso wahrscheinlicher auch die Durchführung sein wird. "Beim Straßenfest im September werden die Vereine den Ausschlag geben", so Brandt. "Hier bedarf es einer gewissen Planungssicherheit und diese ist momentan schwer zu greifen." Anfang Juni finde ein erstes Sondierungsgespräch mit dem Vorstand der "Arbeitsgemeinschaft Meckesheimer Vereine" statt. Anschließend sei eine Umfrage bei den bisher teilnehmenden Vereinen geplant. In welcher Form Feste stattfinden könnten, hänge maßgeblich von den weiteren Entwicklungen und den bis dahin geltenden Bestimmungen ab. "Es ist und bleibt ein Stochern im Nebel", so Brandt, "zumindest aktuell noch." Für das Straßenfest werde eine Entscheidung Ende Juni oder spätestens Anfang Juli zu treffen sein.
> Neckargemünd: Bereits abgesagt wurde der Lebendige Neckar am 20. Juni. "Das Altstadtfest am 10. Juli wird sicher nicht in seiner bewährten Form stattfinden können", so Stadtsprecherin Petra Polte. "Es bestehen Überlegungen, an jenem Wochenende eine alternative kleinere Veranstaltung zu planen, die sich besser steuern und bei der Personenzahl entsprechend begrenzen lässt." Die Entscheidung werde voraussichtlich im Juni getroffen, entsprechend der dann besser überschaubaren aktuellen Corona-Vorgaben für Anfang/Mitte Juli. Der Französische Gourmetmarkt Anfang September sei noch in Planung, eine Entscheidung werde Anfang August fallen. Ebenfalls noch geplant werde der Naturparkmarkt Mitte September. Hier entscheid der Naturpark als Organisator. Beim Bohrermarkt im November werde noch abgewartet.
> Neckarsteinach: Der "Tag des Gastes" im Juli ist abgesagt. "Die Einhaltung von Sicherheitsabständen ist nicht gewährleistet", begründet Bürgermeister Herold Pfeifer. "Es müssten ganz spezielle Hygienekonzepte erarbeitet werden wegen der geringen Abstände." Für Ende September ist die ansonsten im März stattfindende Buchmesse am Neckar geplant.
> Nußloch: Das für Ende Juni geplante "BerKfest" ist aufgrund der aktuellen Verordnung abgesagt. Dies teilt Gemeindesprecherin Lisa Herrmann mit. Für die Kerwe im September müsste eine Absage spätestens im Juli erfolgen. "Wir prüfen momentan die Möglichkeiten zur Umsetzung der geplanten Veranstaltungen", so Herrmann.
> Sandhausen: Bei Festen sei die Gemeinde in "Lauerstellung", wie Bürgermeister Georg Kletti es nennt. "Wir müssen sowohl die Entwicklung der Pandemie als auch die Änderungen der Coronaverordnungen weiterhin beobachten und noch abwarten", so Kletti. "Deshalb können wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussagen diesbezüglich treffen."
> Schönau: Hier stehen die Kerwe in Altneudorf im August, die Kerwe in Schönau im September und ein Wandertag unter dem Motto "Buggos schöne Auen" Ende Juli an. "Leider wurden bereits einige Feste und Veranstaltungen abgesagt – überwiegend die der örtlichen Vereine", so Bürgermeister Matthias Frick. "Aufgrund der Bestimmungen war bisher die Durchführung der meisten Veranstaltungen nicht möglich." Zudem würden Feste viel Zeit im Vorfeld für Organisation erfordern. "Durch die Ungewissheit, wie es weitergeht, konnten die Veranstalter nicht in die Planung gehen und mussten ihre Veranstaltungen letztendlich leider absagen", so Frick. "Wenn die Zahlen weiterhin sinken und es weitere Lockerungen gibt, stehen die Chancen gut, dass die Veranstaltungen durchgeführt werden können." Ob sie tatsächlich so stattfinden wie vor Corona, sei eher unwahrscheinlich und natürlich nur unter Berücksichtigung der aktuell geltenden Hygienemaßnahmen und Auflagen. "Wir werden zeitnah mit den Vereinen sprechen, welche Veranstaltung in welcher Form umsetzbar ist", so Frick.
> Spechbach: Ob die Kerwe im September stattfinden könnte, war aus dem Rathaus nicht zu erfahren.
> Wiesenbach: "Die nächste größere Veranstaltung wäre die Wiesenbacher Kerwe, die grundsätzlich am 1. Sonntag im September stattfindet", so Katja Hemberger von der Gemeindeverwaltung. "Ob und in welcher Form eine Kerwe dieses Jahr bei uns stattfinden kann ist noch nicht bekannt, die Gemeinde befindet sich derzeit im Austausch mit den örtlichen Vereinen."
> Wilhelmsfeld: Die Kerwe Anfang Juli wurde durch die Veranstaltergemeinschaft in Absprache mit der Gemeindeverwaltung abgesagt, so Bürgermeister Christoph Oeldorf. Die Gründe seien finanziellen Risiken für die Veranstaltergemeinschaft und sehr hoher Arbeitsaufwand für eine vielleicht nicht durchführbare Veranstaltung. Vereinsfeste könnten in diesem Jahr sicher nicht in gewohnter Form stattfinden. "Konzeptionen müssen den gegebenen Umständen Rechnung tragen und der dann geltenden Verordnung des Landes angepasst werden", so Oeldorf.






