Heidelberg

Schlossbeleuchtung, Open-Air-Festival, kleiner "Herbst" und Weinfest geplant

Es soll wieder Leben in die Stadt kommen: "Heidelberg Marketing"-Chef  Mathias Schiemer erklärt, was er und sein Team alles vorhaben.

19.05.2021 UPDATE: 20.05.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 42 Sekunden
Die Altstadt im Licht der Raketen: Die letzte Schlossbeleuchtung war im September 2019. „Heidelberg Marketing“ plant die erste nach der Pandemie für den Frühsommer. Foto: Alex

Von Holger Buchwald

Heidelberg. Parallel zu den ersten Öffnungsschritten laufen bei "Heidelberg Marketing" die Vorbereitungen für das laufende Veranstaltungsjahr auf Hochtouren. Immer unter der Voraussetzung, dass die Corona-Pandemie es zulässt, möchte man für Heidelberger und Gäste sowie die heimische Tourismusbranche so viel Feiern und Kulturevents wie möglich auf die Beine stellen. Im Interview mit der RNZ erläutert "Heidelberg Marketing"-Chef Mathias Schiemer, was er und sein Team so alles vorhaben.

Mathias Schiemer. Foto: Schwerdt

Sie haben gesagt, die Schlossbeleuchtungen finden dieses Jahr statt. Kommt diese Zusage für ein Großevent nicht ein bisschen früh? Schließlich haben gerade erst die Cafés wieder aufgemacht.

Wir fahren auf Sicht, haben die aktuellen Entwicklungen immer im Blick. Aber ja, wir wollen die Schlossbeleuchtungen in diesem Jahr unbedingt stattfinden lassen. Und zwar ganz klassisch als Feuerwerk, ohne Zusatzveranstaltungen zum Beispiel auf der Nepomuk-Terrasse. Die Erste hätte Anfang Juni stattfinden sollen, dieser Termin ist natürlich utopisch. Wir können ihn aber problemlos einige Wochen nach hinten verschieben. Also ja, wenn die Corona-Verordnung es zulässt, wird es noch im Frühsommer die erste Schlossbeleuchtung geben. Wir müssen Heidelberg beleben. Das haben sich alle verdient.

Wie ist die Stimmung derzeit in der Hotellerie?

Ich würde sagen vorsichtig optimistisch. Alle sind zuversichtlich, dass wir viele inländische Gäste in Heidelberg haben werden wie auch 2020. Wir spüren es aber an den Anfragen von Reisenden: Viele von ihnen sind noch sehr verunsichert, was derzeit erlaubt ist und was nicht. Das zeigt mir, wie gesegnet Heidelberg derzeit ist, dass wir mit als erste öffnen dürfen.

Wie wollen Sie Heidelberg beleben?

Die erste größere Sache wird ein Festival vom 9. bis 18. Juli in Zusammenarbeit mit dem städtischen Theater und dem Kulturamt sein: "Lust4Life" wird es heißen. Wir werden feste und mobile Bühnen in der Innenstadt und in den Stadtteilen haben und dort viele Künstler auftreten lassen. Ein Eintritt ist nicht geplant, wegen der Kontaktnachverfolgung muss sich aber jeder Besucher registrieren, der Veranstaltungsraum wird daher wohl eingezäunt. Wir hoffen noch auf Fördergelder des Bundes – bis zu 500.000 Euro. In den nächsten zehn Tagen wird sich zeigen, wie groß "Lust4Life" werden kann. Im August planen wir dann ein ganzes Wochenende unter dem Motto "autofrei an den Fluss".

Wie soll das aussehen?

Auch hier sind wir noch in Absprache mit dem Bürgeramt und Bürgermeister Wolfgang Erichson. Sicher ist, wir wollen mit der Veranstaltung auf die Straße – entweder am Neuenheimer oder am Altstädter Neckarufer. Dabei wollen wir lokale Händler, die Schausteller und die Gastronomie einbinden und auch einen Flohmarkt anbieten.

Wird es in diesem Jahr das große Altstadtfest "Heidelberger Herbst" geben?

Nicht in der gewohnten Weise, da müssen wir realistisch sein. Wir planen aber eine Alternative. Und zwar wollen wir zwei Bühnen aufbauen und maximal 150 Stände anbieten, die für die ortsansässigen Betriebe aus Gastronomie und Einzelhandel reserviert werden. So kann eine kleine, überschaubare Veranstaltung an frischer Luft möglich sein. Direkt im Anschluss planen wir ein zehntägiges Weinfest auf dem Friedrich-Ebert- und dem Karlsplatz. Diese Plätze könnten zur Not auch umzäunt werden, damit wir die Besucher zur Kontaktnachverfolgung registrieren können.

Denken Sie auch schon an den Weihnachtsmarkt?

(lacht) Die Glühweintassen sind schon bestellt. Tatsächlich hoffen wir, den Weihnachtsmarkt wieder in gewohnter Weise stattfinden lassen zu können. Da eine Schlossbeleuchtung im Winter wegen der Fledermäuse nicht möglich ist, planen wir zudem eine weihnachtliche Drohnenshow mit 500 bis 1000 Drohnen. Ich habe so etwas mal in China gesehen. Das ist spektakulär und faszinierend. Aber auf jeden Fall denken wir wieder an die Stadtteilvereine, um sie vielleicht dieses und nächstes Jahr bei ihren Weihnachtsmärkten vor Ort zu unterstützen.

Das liegt ja alles noch in weiter Ferne. Gibt es in nächster Zukunft auch kleinere Öffnungsschritte?

Ich freue mich sehr, dass das Bürgeramt nun die Genehmigung von Gästeführungen für bis zu 20 Personen erteilt hat. Sie gehen ab dem 1. Juni los. Ich denke, wir können das mit unserer Teststation am Neckarmünzplatz und dem Einsatz der Luca-App gut handhaben. Ab 1. Juli kann man sich zudem an den Touristeninformationen hochwertige E-Bikes samt Zubehör wie Helm und Satteltasche ausleihen. Das ist sicherlich nicht nur für Touristen, sondern auch für Heidelberger und das Umland ein attraktives Angebot und ein Meilenstein in unserem nachhaltigen Sortiment.

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