Die Corona-Zwangspause ist vorbei
Das Dossenheimer Hallenbad ist mit einer Kapazität für 30 Badegäste wieder offen. Auch die Duschen können genutzt werden.

Von Doris Weber
Dossenheim. Familienbesuch im Hallenbad. Das liegt schon einige Monate zurück. Umso größer war die Freude, als es jetzt hieß, "packt die Badesachen ein". Emily und Louisa hätten den ganzen Morgen über gefragt, wann’s endlich losgehe, erzählte ihre Mutter. Der Anlass: Das öffentliche Hallenbad der Bergstraßengemeinde öffnete nach der zweiten Corona-Zwangspause erstmals seit November wieder ihr Schwimmbecken und dazu auch die neugestaltete Liegewiese.
Einfach so konnte man freilich nicht baden gehen. Bademeister Richard Stickel nannte den geforderten Dreiklang: "geimpft, genesen, getestet". Eines der Kriterien müssen Besucher am Eingang nachweisen. Kontaktdaten werden ebenfalls erfasst. Entweder analog mit Papier und Stift oder digital mit Handy und Luca-App.
Die Besucher störte dieses im Vergleich zu einem Schwimmbadbesuch der Vergangenheit aufwendige Prozedere nicht. "Es klappt alles, man muss nur organisieren", sagte die Mutter der Mädchen. Für ihre siebenjährige Tochter benötigte sie ebenfalls den Nachweis über einen negativen Test, der am Öffnungstag noch nicht älter als 24 Stunden sein durfte. Die Altersgrenze liegt bei sechs Jahren.

Den ganzen Vormittag über habe das Telefon nicht stillgestanden und viele wollten sich vergewissern, dass das Bad tatsächlich geöffnet hat, erzählte Bademeister Stickel. Darüber und über freie Plätze informiert die Homepage der Gemeinde. Im Übrigen ist im Hallenbad nicht nur das Schwimmbecken zugänglich. Anders als bei der letzten Corona-Öffnung darf jetzt auch der Duschbereich genutzt werden.
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Die Freude insgesamt war riesig. Nach nur zehn Minuten war bereits rund die Hälfte der 30 freien Plätze belegt. "Ich bin Schwimmer und freue mich über jedes Bad, das wieder offen hat", meinte ein junger Mann. Sein Freund pflichtete bei. Mit Athletik-Training hatten sich die beiden Freizeitsportler während der Schließung über Wasser gehalten. Jetzt liege der Fokus wieder auf dem Schwimmen. "Ich würde Dich am liebsten umarmen", begrüßte eine Besucherin den Bademeister begeistert beim Eintreten.
Dieser ist natürlich froh, wieder seiner eigentlichen Berufung, Herr über Bad und Badebetrieb zu sein, nachgehen zu können. Er hofft aber auch auf weitere Erleichterungen für die Badegäste und für das Personal. Die Kontrolle der genannten drei "Gs" ist zwar kein kraftraubender oder anstrengender Akt. Sie nehme aber Zeit in Anspruch, die an anderer Stelle fehle, meinte Stickel. Er hofft auf baldigen "Normalbetrieb".
Zum Wie-Zuvor wird man dennoch nicht so bald und nicht so ganz zurückkehren. Die Öffnungszeiten wurden zwar weitgehend beibehalten. Der Donnerstag gehört aber jetzt ab 15 Uhr dem Vereinssport. Und zwar jenem, der bislang im Bad der Neubergschule beheimatet war: Das Lernschwimmbecken kann aufgrund mangelnder Lüftungsmöglichkeiten trotz sinkender Inzidenzen nicht geöffnet werden.



