Von Eppelheim in den Pfaffengrund

Die Weichen für die Brücke sind gestellt

Regierungspräsidium genehmigt zweigleisigen Ausbau - Land verkündet Aufnahme ins Förderprogramm

03.05.2017 UPDATE: 04.05.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 35 Sekunden

Ab August wird die jetzige Brücke über die Autobahn Geschichte sein. Foto: Kay Sommer

Von Anja Hammer

Eppelheim/Heidelberg. Zwei wichtige Hürden beim zweigleisigen Brückenausbau zwischen Eppelheim und dem Heidelberger Stadtteil Pfaffengrund sind gestern genommen worden. Zum einen teilte das Karlsruher Regierungspräsidium mit, dass es den Planfeststellungsbeschluss erlassen - und damit den Ausbau genehmigt hat. Zum anderen verkündete das baden-württembergische Verkehrsministerium, dass das Vorhaben in das Förderprogramm aufgenommen worden ist.

Schon im März 2016 hatte die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) das Vorhaben beim Regierungspräsidium beantragt. Dabei soll die bisherige eingleisige Straßenbahnbrücke über die Autobahn 5 abgerissen und durch eine neue, zweigleisige ersetzt werden.

Die zwei Gleise der Linie 22 sollen bis zur ersten Kreuzung am Eppelheimer Ortseingang führen. Dort, wo Haupt-, Hilda- und Mozartstraße aufeinandertreffen, soll ein Kreisel entstehen, in dem die beiden Gleise zusammenlaufen, sodass sie von da an einspurig durch Eppelheim verlaufen. Eppelheim will zudem noch unter der neuen Brücke eine Radwegunterführung an der Autobahn bauen.

Mit dem Planfeststellungsbeschluss, quasi eine Baugenehmigung, können die Arbeiten beginnen. Paul Ritze, Projektleiter bei der RNV, betont aber: "Jetzt beginnt die Offenlage - das ist das Entscheidende." Denn ab Montag, 8. Mai, liegt der Beschluss zwei Wochen lang in den Rathäusern von Eppelheim und Heidelberg aus.

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Wie Ritze erklärt, könnten mittelbar Betroffene, die schon zuvor im Planfeststellungsverfahren eine Stellungnahme eingereicht hätten, zwar noch einen Einspruch beziehungsweise eine Klage einreichen, aber: "Eine Klage hätte keine verzögernde Wirkung", so Ritze. "Beim ÖPNV gilt Sofortvollzug." Dies gelte insbesondere, da es bei dem Ausbau keinen Eingriff in private Grundstücke gebe.

Mit dem Planfeststellungsbeschluss zum jetzigen Zeitpunkt sei man "im Zeitplan", so Ritze weiter. Die Arbeiten wurden bereits im März europaweit ausgeschrieben, die Bieterfrist laufe bis Ende Mai und Ende Juli soll es dann losgehen: Erst werde die Umleitungsstrecke hergerichtet, dann die Autobahnbrücke gesperrt und im August und September abgerissen. Das Ende aller Arbeiten ist für Oktober 2018 vorgesehen.

Kurioserweise wusste der RNV-Projektleiter, als er gestern mit der RNZ sprach, aber noch nichts von der Aufnahme in das Förderprogramm nach dem - Achtung, sperriger Name - Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz. Die RNZ überbrachte quasi die frohe Botschaft. Ritzes erste Reaktion: "Das ist eine große Erleichterung!" Auf diese Zusage warte man schon lange, sie sei ein "wichtiger Meilenstein".

Auch im Eppelheimer Rathaus wusste man noch nichts von den guten Nachrichten aus Stuttgart. Bauamtsleiter Michael Benda: "Das ist ein großer Schritt." Das zaubere ihm ein Lächeln aufs Gesicht, denn das bedeute, dass es jetzt wirklich losgehen könne - und dass der Antrag, den er verfasst habe, gut war. Jetzt müsse er nur noch den Antrag auf den eigentlichen Zuschuss stellen.

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