Vollsperrung bei Schönau: Muss der Bus-Fahrplan "abgespeckt" werden?

Die Mehrkosten sind für den ÖPNV "nicht stemmbar"

02.03.2017 UPDATE: 03.03.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 14 Sekunden

Der 34er-Bus quält sich über die mit Schlaglöchern übersäte L 536. Ob es während der Sanierung eine Umleitung gibt, ist fraglich. Foto: Alex

Von Thomas Seiler

Heiligkreuzsteinach. Da kochten bei den anwesenden Bürgern doch etwas die Emotionen hoch. Und zwar als Bürgermeisterin Sieglinde Pfahl in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Gemeinderats betonte, dass es ab dem 16. März mit der Umstellung des Fahrplans für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wohl auch für den Ort ernst werde. Denn dann ist die Landesstraße 536 zwischen Wilhelmsfeld und dem Schönauer Stadtteil Altneudorf für rund eineinhalb Jahre wegen des Ausbaus voll gesperrt.

Die zentrale Frage der Bürger lautete nun, wie die Kommunen Schönau, Wilhelmsfeld und Heiligkreuzsteinach die jetzt bekannt gewordenen Zusatzkosten für die Umleitung der Buslinie 34 in Höhe von 216.000 Euro zum regulären ÖPNV-Angebot aufbringen können. "Die Kosten sind für uns in der Form nicht stemmbar", erklärte das Ortsoberhaupt dazu. Wenn das Land als Straßenbaulastträger die Summe nicht übernehme, kommen für die Gemeinde nur Fahrten in "abgespeckter Form" in Frage.

Die Bürgermeisterin sah bei der gesamten Situation nicht nur die Mehrkosten, sondern auch den Umleitungsverkehr durch das Nadelöhr im Dorf äußerst kritisch. Von einer von einem Bürger angedachten Ampellösung an dieser Stelle hielt sie zum derzeitigen Zeitpunkt noch nichts. "Wir müssen erst einmal den Mehrverkehr abwarten", meinte sie zu diesem Vorschlag.

Dass darüber hinaus im gleichen Zeitfenster die Sanierung der Bundesstraße 37 mit einer Vollsperrung der Friedensbrücke in Neckargemünd über drei Monate laufe (siehe auch Artikel unten), stufte die Rathauschefin dagegen als "äußerst ungeschickt" ein. Es gehe jetzt insgesamt für Heiligkreuzsteinach darum, zusammen mit dem Karlsruher Regierungspräsidium, dem Landrat, den betroffenen Bürgermeistern und der Polizei Optimierungsmöglichkeiten zu suchen, "die uns weiterhelfen". Denn "abgehängt wollen wir auf keinen Fall werden", so Pfahl. Gleichzeitig bat Pfahl die Anwesenden darum, sich rege an der Petition "Pro ÖPNV im Steinachtal - unabhängig und überparteilich" zu beteiligen, die man noch bis zum 16. März im Internet abrufen könne, die aber auch in einzelnen Geschäften der drei Gemeinden in Papierform ausliege.

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