Sanierung der L 536: Vollsperrung von März 2017 bis Oktober 2018

Die Wilhelmsfelder Bürger wurden über die Sanierung der Landesstraße informiert. Die Anwohner sollen während der Arbeiten zu ihren Häusern kommen.

05.12.2016 UPDATE: 06.12.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 23 Sekunden

Dieses Bild soll in absehbarer Zeit der Vergangenheit angehören: Die miserable L 536 wird saniert und verbreitert. Archiv-Foto: Alex

Von Hayo Eckert

Wilhelmsfeld. Sie sei als schlechteste Landesstraße in Baden-Württemberg bezeichnet worden und ein Dauerbrenner der letzten 60 Jahre: die Straße zwischen Altneudorf und Wilhelmsfeld. Sie ist Flickwerk. Schmal, holprig, hie und da löchrig; an den Steilstücken wellig wie ein Waschbrett.

Es sei eine unendliche Geschichte, meinte eine Bürgerin. Und der Wilhelmsfelder Bürgermeister Hans Zellner hatte schon die Hoffnung aufgegeben, dass noch während seiner Amtszeit die Landesstraße 536 zwischen Altneudorf und Wilhelmsfeld saniert wird.

Doch bald endet diese unendliche Geschichte: Der Planfeststellungsbeschluss ist rechtskräftig, die L 536 wird ab Frühjahr 2017 saniert. Vertreter des Regierungspräsidiums Karlsruhe stellten bei einer Informationsveranstaltung die geplanten Baumaßnahmen vor. Zudem konnten sich die anwesenden Bürger an den detaillierten Bauplänen orientieren, die entlang der Saalwand aufgehängt waren.

"Die Ausbaulänge beträgt 1,7 Kilometer", sagte Andre Nieder, Projektleiter vom Regierungspräsidium. Während der Bauzeit von März 2017 bis Oktober 2018 gäbe es eine Vollsperrung der L 536 ab Wilhelmsfeld-Unterdorf. Die Umleitung führe über Heiligkreuzsteinach und Vorderheubach, so Nieder. Die Zufahrt der Anwohner zu ihren Häusern sei bis auf kurzzeitige Ausnahmen möglich. Für den öffentlichen Busverkehr werde mit der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) nach einer Ersatzlösung gesucht. Die Durchfahrt der Rettungskräfte werde sichergestellt. "Polizei, DRK und Feuerwehr wollen wir noch an einen Tisch holen und klären, wie Rettungskräfte ohne Zeitverlust passieren können", erklärte Schönaus Bürgermeister Marcus Zeitler. Die Müllabfuhr im Bereich der Vollsperrung werde voraussichtlich mithilfe der Baufirma sichergestellt. Diese sollte die Mülltonnen zu einem Sammelplatz bringen und wieder zurück zu den Häusern, erklärte Projektleiter Nieder.

Zum Streckenausbau selbst: "Die Fahrbahnbreite beträgt durchgängig sechs Meter mit beidseitigem, stabilem Bankett", so Nieder. Teilweise werde ein Gehweg angelegt, aber nicht durchgehend. Stützwände werden an verschiedenen Stellen zur Hangsicherung notwendig, teils bedingt durch die Verbreiterung der Straße. Im Zuge der Bauarbeiten werde auch die Wasserleitung komplett neu verlegt sowie Glasfaserkabel für das Breitband-Internet. Ab den Grundstücksgrenzen bis ins Haus müssten die Eigentümer den Breitbandanschluss beauftragen. Ein Pauschalpreis werde abgeklärt, sagte Zeitler.

Die Zufahrt der Anwohner im Bereich Neumühle sei während der Bauzeit gewährleistet, teils über den Hans-Korb-Waldweg, erläuterte Andre Nieder. "Kritisch ist die Verlegung der Entwässerungsleitungen in 2,5 Meter Tiefe." In dieser Zeit gebe es abschnittsweise keine Durchfahrt für die Anlieger. Diese Phase dauere jeweils zwei bis vier Wochen. Ab der Abfahrtsrampe ins Hilsbachtal ist die Durchfahrt auch für Anwohner dauerhaft gesperrt. Die Umleitung führt über den Hans-Korb-Weg, der zu diesem Zweck vorab instand gesetzt wird.

Die Frage eines Anwohners veranlasste den Wilhelmsfelder Bürgermeister Hans Zellner dazu, darauf hinzuweisen, dass die offizielle Umleitung zu nutzen sei, und keine Schleichwege durch den Wald. Der Riesenbergweg sei ein Waldweg. Vermutlich werde es zu Problemen kommen, meinte Marcus Zeitler. "Die betroffenen Gemeinden sind bemüht, passable Lösungen zu finden." Er bat die Anlieger vorab um Verständnis und wünschte eine gute Kommunikation der Bürger mit der Kommune.

Zum Abschluss der Veranstaltung besprachen Anwohner im Dialog mit den Vertretern des Regierungspräsidiums noch Detailfragen anhand der Baupläne. Ein Anwohner mit landwirtschaftlicher Fläche entlang der Vollsperrung wies darauf hin, dass es dann keine Zufahrtsmöglichkeit zu den Wiesen oberhalb der Straße gebe. Dies müsse auf jeden Fall gewährleistet sein. Eine Anliegerin sorgte sich um eventuelle Schäden, die an ihrem Haus auftreten könnten durch die Bauarbeiten. Viele Bewohner des Gebietes Neumühle taten ihren Unmut kund, dass der Gehweg nicht durchgängig geführt wird. Sie müssen weiterhin durch den Wald - auf dem Riesenbergweg - nach Wilhelmsfeld.

"Die geschätzten Gesamtbaukosten betragen drei Millionen Euro", teilte Karin Mihatsch, stellvertretende Referatsleiterin Bau im Regierungspräsidium, mit. Es sei aber kein Festpreisprojekt. "Wir müssen die Ausschreibungsangebote abwarten." Die Angebotssumme werde auch von der Auslastung der Bauunternehmen abhängen.

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