Neckarsteinach-Grein: Die Bauteile des ersten Windrads kommen

Ab heute Nacht fahren Schwerlasttransporter ans "Greiner Eck" - Fünftes Windrad vor Genehmigung?

14.08.2016 UPDATE: 15.08.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden

Das Fundament ist gelegt. Ab heute Nacht werden nun die Teile der Windräder mit Schwerlasttransportern angeliefert. Foto: Hinz

Von Nikolas Beck

Neckarsteinach-Grein. "Das Kind im Manne hätte das schon gerne gesehen", schmunzelt Herold Pfeifer. Neckarsteinachs Bürgermeister muss sich allerdings noch zwei Wochen gedulden. Denn ausgerechnet jetzt, wenn die ersten Teile für das erste Windrad im Kreis Bergstraße angeliefert werden, ist der Rathauschef in Urlaub. Die Vorarbeiten sind allerdings gemacht. "Halteverbot besteht, die Schilder sind aufgestellt", sagt Pfeifer. Ab heute Abend gilt zwischen 22 Uhr und 6 Uhr am Morgen immer werktags ein absolutes Halteverbot im Bereich Darsberger Straße und über den gesamten Verlauf der Ortsdurchfahrt Darsberg.

Die einzelnen Betonsegmente eines Windrad-Turms werden in drei aufeinanderfolgenden Nächten angeliefert. Also insgesamt 28 Fahrten pro Turm, erklärt Windparkplaner Jürgen Simon. Die Schwertransporte mit Überbreite fahren mit Begleitfahrzeugen und der Polizei.

Um 19 Uhr setzt sich heute Abend der erste Konvoi in Mannheim, wo die Teile verladen werden, in Bewegung. Über die Autobahn 6 bis Neckarsulm werden die Schwerlasttransporte durch das Neckartal über Mosbach, Eberbach, Hirschhorn nach Neckarsteinach und über Darsberg hoch an die Standorte am Greiner Eck gebracht, erklärt der Planer. Zunächst werden die kleineren Bauteile angeliefert, die gegen 23 Uhr an den Standorten erwartet werden. Die größeren Teile werden in Mannheim ab 22 Uhr auf die Reise geschickt und sollen laut Plan gegen 2 Uhr auf der Windparkbaustelle eintreffen. Das breiteste Fahrzeug kommt auf eine Breite von 4,80 Meter. Dies mache die große Schleife über Neckarsulm erforderlich. Simon: "Die Transportstrecke ist gescannt, wir kennen die Knackpunkte."

Die drei größeren Elemente des Krans, mit dem die Türme der Windräder an den vier Standorten hochgezogen werden, wurden bereits gestern Abend angeliefert. Die weiteren Anlieferungen - insgesamt sind zwölf Lastwagen im Einsatz - finden am Tag statt. Um später in 135 Metern Nabenhöhe der Windräder des Typs "Enercon E115-3,0 MW" Rotor und Rotorblätter anzubringen, wird noch ein weiterer, größerer Kran erforderlich sein. Das ist allerdings noch Zukunftsmusik. Die Anlieferung der Bauteile erstreckt sich über vier Wochen. Ebenfalls vier Wochen dauert es laut Planer, um einen Turm aufzustellen. Die Baumaßnahme - und auch das Halteverbot - dauern voraussichtlich bis Ende November an.

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Außerdem ist immer noch nicht über die Klage der Bürgerinitiative (BI) "Greiner Eck" gegen die Genehmigung der Windräder durch das Regierungspräsidium Darmstadt entschieden. Der Eilantrag, mit dem die BI beim Verwaltungsgericht Darmstadt einen Baustopp erzwingen will, schwebt wie ein Damoklesschwert über der Windkraft am Greiner Eck. Seit Februar ...

Jürgen Simon lässt sich davon nicht verunsichern, berichtet im Gegenteil von "guten Neuigkeiten" für das Projekt: Vom Wespenbussard fehle nämlich jede Spur. Seit Mai wird das Vorkommen des Vogels am Greiner Eck überprüft. Die Genehmigung des geplanten fünften Windrads war zurückgestellt worden, um eine Raumnutzungsanalyse durchzuführen. Diese Untersuchung laufe noch bis Ende des Monats, so Simon. Der Planer geht aber davon aus, dass mit den Arbeiten für das letzte Windrad ab Oktober ebenfalls begonnen werden kann.

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