Neckargemünd: Bürgerinitiative wird sich wohl nicht an Arbeitskreisen beteiligen

Die "Bürgerinitiative Altstadt Neckargemünd" ist skeptisch: "Da kommt eh nichts Sinnvolles dabei heraus" - Feinstaubmessungen geplant

10.02.2017 UPDATE: 11.02.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden

Das Rathaus in Neckargemünd. Archiv-Foto: Reinhard Lask

Neckargemünd. (cm) Eines ist klar: Die neue "Bürgerinitiative Altstadt Neckargemünd" (Bian) hat ein Fass aufgemacht. Wie auch immer man zu der Kernforderung nach einer autofreien Altstadt mit Fußgängerzone stehen mag - das Thema beschäftigt die Stadt. Dies sei auch beim letzten Treffen der Bian im Café Roma deutlich geworden, berichtet Initiator Mario Finger. Die Resonanz sei groß gewesen und die Initiative habe viel Zuspruch erfahren. "Die Anregungen und Wünsche waren so vielfältig, dass wir gar nicht wussten, wo wir anfangen sollten", berichtet Bian-Mitglied Markus Horst.

Doch es gab bekanntlich auch Kritik - so zum Beispiel von der Stadtverwaltung oder vom Gewerbeverein. "Parallelaktivitäten sind nicht sinnvoll", hatte Bürgermeister Frank Volk gesagt und die Mitglieder der Initiative zur Mitwirkung in den Arbeitskreisen zur Umsetzung des Stadtleitbildes eingeladen. Doch wie geht es nun weiter, wird die Initiative auf dieses Angebot eingehen?

"Eher nicht", sagt Mario Finger. "Wir wussten zum Zeitpunkt der Gründung unserer Initiative nichts von diesen Arbeitskreisen, aber das hätte auch nichts geändert." Man habe sich ein Mitwirken zwar überlegt. "Aber ich kenne solche Diskussionsrunden", sagt Finger. "Da dreht sich alles im Kreis und am Ende kommt doch nichts Sinnvolles dabei heraus." Man wolle einen eigenen Weg gehen. Der Lobbacher, der in Neckargemünd aufgewachsen ist, hat den Eindruck, dass die Stadt die Bian sehr kritisch sehe und keine Kooperation wolle. "Wir werden beobachtet", meint Finger.

Er schlägt vor, dass die Bauarbeiten an der B 37 mit Sperrung der Friedensbrücke genutzt wird, um von Mai bis Oktober eine Fußgängerzone in der Altstadt zwischen der evangelischen Kirche und dem Stadttor beziehungsweise dem Letzten Heller zu testen - denn bei dieser Forderung bleibt die Bian trotz aller Kritik. "Dann würde man sehen, wie sich alles entwickelt", meint er. Auch die Geschäfte könnten dann beurteilen, ob eine Fußgängerzone wirklich mehr Nachteile habe. Finger glaubt nicht, dass alle Gewerbetreibenden dagegen seien. Deshalb will die Bian demnächst Umfragen durchführen. "Wir wollen uns ja nicht gegen das Gewerbe stellen", so Finger.

Und: Die Bian will Feinstaubmessungen in der Altstadt durchführen lassen. Denn Finger ist überzeugt, dass die Werte viel zu hoch liegen und alleine schon aus diesem Grund gehandelt werden müsse. Er zweifelt zudem an, dass die Verkehrszählungen stimmen. Als er einmal mittags um 12 Uhr durch die Altstadt gelaufen sei, habe er 26 Autos und zwei Busse in fünf Minuten gezählt. Wie kommt man da auf 2500 Autos am Tag? "Wir wollen wieder frische Luft einatmen können, draußen sitzen und gemütlich was essen und trinken."

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Die Bian unterstützt übrigens auch Hans Mäser, dessen Streuobstfestival nur noch alle zwei Jahre stattfinden soll. "So ein Fest muss jährlich durchgeführt werden, da sonst Standbetreiber aussteigen und sich andere Veranstaltungen suchen", sagt Finger. Außerdem plant die Bian ein Sommerfest. Es soll ein Puppentheaterstück über Klimaschutz aufgeführt werden.

Fi Info: Das nächste Treffen der Bian findet am Sonntag, 12. Februar, ab 15.30 Uhr im Eiscafé Roma statt.

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