Geplante Flüchtlingsunterkunft in Schönau

Der Kreis will die Schmerzklinik nicht mehr

Die Flüchtlinge kommen nicht - Stadt sucht noch Wohnraum

23.05.2017 UPDATE: 24.05.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 6 Sekunden

Der Kreis wird die Schmerzklinik nicht zur Flüchtlingsunterbringung anmieten. Was nun aus dem Gebäude wird, ist offen. Foto: Alex

Schönau. (mare) In die ehemalige Schmerzklinik werden keine Flüchtlinge einziehen. Der Rhein-Neckar-Kreis hat keine Pläne mehr, das Gebäude am Ortsausgang in Richtung Neckarsteinach anzumieten.

Im Dezember 2015 hatte das Landratsamt aufgrund der Flüchtlingssituation einen auf zehn Jahre ausgelegten Mietvertrag mit dem Bauherren abgeschlossen. Der ursprüngliche Plan sah vor, dass rund 270 Flüchtlinge in der Schmerzklinik unterkommen sollten. Es wäre die größte Unterkunft im Rhein-Neckar-Kreis gewesen. Doch der Plan geriet aus den Fugen: Notwendige Unterlagen lagen dem Baurechtsamt des Kreises nicht vor, die Baugenehmigung wurde dadurch lange nicht erteilt. Deshalb verstrich auch die vertraglich festgelegte Frist, zu der der Kreis den Bau hätte übernehmen sollen - der Mietvertrag wurde aufgelöst.

Im Januar 2017 wurde dann zwar die Baugenehmigung erteilt. Doch das Vorhaben wurde wegen der aktuellen Situation seitens des Kreises nicht weiter verfolgt. "Vor dem Hintergrund der rückläufigen Zugangszahlen beabsichtigt unser Ordnungsamt derzeit nicht, einen neuen Mietvertrag mit dem Eigentümer abzuschließen", so Kreissprecherin Silke Hartmann.

Von Seiten des Bauherren gibt es aktuell keine neuen Pläne, was mit der Schmerzklinik passiert, wie auf RNZ-Nachfrage mitgeteilt wurde. Ob die Schmerzklinik eine Option für die Stadt Schönau wäre, hier Flüchtlinge unterzubringen, die ihr in der Anschlussunterbringung zugewiesen wurden, schließt Bürgermeister Marcus Zeitler nicht aus. "Wenn uns ein vernünftiger Preis angeboten wird und die Voraussetzungen stimmen", nennt der Rathauschef die Bedingungen. Das gelte aber grundsätzlich für alle privaten Wohnungen.

61 Flüchtlinge sind in der Anschlussunterbringung im Klosterstädtchen vorgesehen. Einige werden in städtischen Immobilien unterkommen, wie Marcus Zeitler erklärt. Für andere sei man dabei, sich um Wohnraum zu kümmern. "Wir sind am Eruieren", so der Bürgermeister, der aber auch sagt: "Wir sind ganz relaxt." Schließlich kämen die Asylsuchenden nicht alle auf einmal.

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