Der Windpark Greiner Eck wächst rasch in die Höhe

Die Planer und Betreiber bieten am Sonntag einen öffentlichen Spaziergang über die Windpark-Baustelle Greiner Eck

24.08.2016 UPDATE: 25.08.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 43 Sekunden

Drei der vier Windkraft-Standorte am Greiner Eck. Foto: Energie Plan GmbH

Von Nikolas Beck

Die rote Erde leuchtet zwischen den Baumkronen, die gerodeten Freiflächen ziehen sich rechteckig durch das Grün des Waldes. Auch der Beton der Fundamente ist zu erkennen: Auf den Luftaufnahmen vom Greiner Eck sind die Spuren des Windparks inzwischen nicht mehr zu übersehen. Nächtens liefert Lastwagen um Lastwagen die Turmsegmente an. Durch das Neckartal über Darsberg an den Parkplatz "Kreuzschlag" oberhalb von Grein und von dort über die eigens ausgebauten Wege an die Standorte der Windräder. Tagsüber beginnt dort gerade das erste Windrad im Kreis Bergstraße in die Höhe zu wachsen.

Am Standort eins ist inzwischen der Großkran aufgestellt, der nun nach und nach die Betonteile aufeinander setzt. Bis Ende der Woche könnte der erste Turm eine Höhe von etwa 30 Metern erreicht haben, schätzt Windparkplaner Jürgen Simon. Sukzessive werden die Arbeiten vorangetrieben, schließlich will man noch in diesem Jahr die Anlage in Betrieb nehmen. Für zwei der bisher vier genehmigten Windräder sind die Fundamente inzwischen gegossen, ein drittes wird gerade gefüllt. Das vorerst letzte Fundament wird in der nächsten Woche betoniert, so Simon. Dann können auch dort die drei gewaltigen Betonelemente, die Basis des Turms, aufgestellt werden. Aufgesetzt werden dann nacheinander mehrere Ringhälften, die miteinander verschraubt werden.

Einen Eindruck dieser Arbeiten kann man sich an diesem Sonntag, 28. August, verschaffen. Dann laden Planer und Betreiber zu einem "Sonntagsspaziergang" zur Windparkbaustelle ein. Treffpunkt für alle interessierten Wanderer und Radfahrer ist um 10 Uhr am Waldparkplatz "Kreuzschlag" zwischen Grein und Darsberg. Der Weg vom Treffpunkt zum ersten Windrad und zurück beträgt rund sechs Kilometer. Jürgen Simon weist darauf hin, dass ein Befahren der Baustelle und der Zufahrtswege mit dem Auto nicht möglich ist.

Die geplante Tour beinhalte zum einen die Besichtigung und Erläuterung der Windparkbaustelle, so Simon. Zusätzlich gebe aber auch die Energiegenossenschaft Starkenburg all denjenigen Auskunft, die sich finanziell am Windpark beteiligen wollen.

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Ob auch Mitglieder der "Bürgerinitiative Greiner Eck" (BI) mitwandern werden, habe man noch nicht endgültig entschieden, sagt deren Sprecherin Maria Lilek-Schirmer. Ungeachtet dessen, dass über die Klage mitsamt des Eilantrags, den die BI umgehend nach der Genehmigung der Windräder im Februar eingereicht hat, immer noch nicht entschieden ist und die Türme inzwischen in die Höhe wachsen, ist der Widerstand der Windparkgegner ungebrochen. "Es geht darum, einen langen Atem zu haben", sagt Schirmer mit Blick auf die zweieinhalb Jahre, die sie sich gemeinsam mit ihren Mitstreitern bereits gegen die Windkraft am Greiner Eck stemmt.

Lilek-Schirmer nennt es einen Kampf "David gegen Goliath". Die Hoffnung, dass sich dabei ein baldiges Urteil des Verwaltungsgerichts als Steinschleuder erweisen wird, hat man seitens der BI noch immer. Wenngleich auch das lediglich die nächste Runde einläuten wird - ganz egal, wie das Urteil ausfällt.

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