Rauenberg

Stadt nimmt neues Gewerbegebiet in den Blick

Schreiben informiert Grundeigentümer im Gewann "Hohenstein-Schanzenäcker" über die Pläne

09.08.2019 UPDATE: 10.08.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 41 Sekunden

Im neuen Flächennutzungsplan, der soeben rechtskräftig wurde, ist das Gebiet "Hohenstein-Schanzenäcker" als mögliches künftiges Gewerbegebiet ausgewiesen. Die Stadt will nun bald in ein "geordnetes Verfahren" zur Baulandgewinnung in dem Areal einsteigen. Foto: Kloé

Rauenberg. (oé) Der neue Flächennutzungsplan des Gemeindeverwaltungsverbands Rauenberg, der die Planungsperspektiven der drei Kommunen Rauenberg, Mühlhausen und Malsch für die kommenden etwa zehn Jahre beinhaltet, ist rechtskräftig geworden, seit er Ende Juli in den Amtsblättern der drei Kommunen öffentlich bekannt gemacht wurde. Unter anderem ist damit auch die bauleitplanerische Entwicklung eines Gewerbegebiets im Bereich des Gewanns "Hohenstein-Schanzenäcker" möglich. Das circa 15 Hektar große Areal erstreckt sich südlich der Autobahn A 6 und westlich der B 39 bis zur Frauenweiler Straße in Rauenberg und dem dortigen ehemaligen Recycling-Betrieb.

Wie die Stadtverwaltung in der jüngsten Gemeinderatssitzung bekannt gab, soll in den nächsten Wochen und Monaten ein Verfahren zur Baulandgewinnung gestartet werden, eventuell auch nur für einen Teilbereich des im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Areals. Darüber wurden jetzt auch die Grundeigentümer in dem betreffenden Gebiet durch ein Schreiben der Stadt informiert.

Bürgermeister Peter Seithel zufolge will die Stadt damit "in ein geordnetes Verfahren einsteigen" und es "Stufe für Stufe" voranbringen. Die Planungshoheit liege dabei grundsätzlich beim Gemeinderat, der "Herr des Verfahrens" sei und festlege, was machbar sei. Dabei hängt die Realisierbarkeit des Projekts dem Bürgermeister zufolge stark von der Mitwirkungsbereitschaft der Grundstückseigentümer ab. Die Stadt selbst habe in dem betreffenden Areal praktisch keinen Grundbesitz, es gebe einige große "Schlüsselgrundstücke" und viele kleine Äcker mit insgesamt über 100 Eigentümern. Sie alle wurden jetzt durch das Schreiben der Stadt über deren Pläne in Kenntnis gesetzt.

Da die Entwicklung eines möglichen Gewerbegebiets erst am Anfang steht, gibt es auch noch praktisch keinerlei Festlegungen - auch nicht darüber, welcher Verfahrensweg beschritten werden soll. Zur Wahl stehen dem Bürgermeister zufolge ein klassisches Umlegungsverfahren durch die Stadt oder aber (tendenziell bevorzugt) die Beauftragung eines Erschließungsträgers durch die Kommune. Auch darüber habe jedoch der Gemeinderat "das letzte Wort". Allenfalls "aussprechbar" sei bislang, dass die Verkehrsanbindung eines möglichen Gewerbegebiets im Bereich der Ampelkreuzung von Bundes- und Kreisstraße nach Dielheim erfolgen solle. Dass Rauenberg Gewerbeflächen braucht, steht für den Bürgermeister außer Frage: "Wir haben kein Gewerbegrundstück mehr und haben Firmen nichts anzubieten", sagte Peter Seithel.

Eine kleine Ungewissheit gibt es noch. Das Landesdenkmalamt hat die Stadt darüber informiert, dass sich in dem betreffenden Areal möglicherweise ein Kulturdenkmal im Boden befinden könnte. Anhaltspunkt ist der alte Flurname "Weißenburg", hinter dem sich eine historische Wüstung namens Weißenburg verbergen könnte. Das Landesdenkmalamt will deshalb in dem Gebiet Sondengänge durchführen, um alte Siedlungsspuren ausschließen zu können. Die Wahrscheinlichkeit, dass dabei etwas gefunden wird, ist der Stadt zufolge aber "extrem gering". Denn den Flurnamen Weißenburg gibt es Bürgermeister Seithel zufolge unzählige Male in Baden-Württemberg.

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