Rauenberger Gemeinderat stellt Weichen für künftige Baugebiete
Beratung in Rauenberg über den künftigen Flächennutzungsplan - "Rosenwingert" fällt raus

Rathaus Rauenberg. Foto: Reinhard Lask
Rauenberg. (aot) Bereits im Jahr 2014 hatte der Gemeindeverwaltungsverband Rauenberg, bestehend aus den Gemeinden Rauenberg, Mühlhausen und Malsch, die Pläne für die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes gebilligt. Dabei geht es im Wesentlichen um die Ausweisung weiterer Baugebiete. Dies sind in Rauenberg das Industriegebiet "Hohenstein-Schanzenäcker" an der B 39 und die Wohngebiete "Frauenwiesen", "Kronäcker", und "Rosenwingert", in Rotenberg das Gewerbegebiet "Steinsatzbild" und das Wohngebiet "auf den Gottesäckern", in Malschenberg die Erweiterung des Wohnbaugebiets "Torwingert" und "Mozart/Bergstraße".
Inzwischen hatten die Fachbehörden wie auch die betroffenen Bürger die Möglichkeit, ihre Bedenken vorzubringen. Sie wurden in der jüngsten Sitzung des Rauenberger Gemeinderats diskutiert, soweit sie in dessen Zuständigkeitsbereich fallen. Gegen das Wohngebiet Kronäcker hat die Untere Naturschutzbehörde beim Landratsamt Rhein-Neckar Einwände angemeldet. Sie will aus landschaftsplanerischen Gründen die dort vorhandenen offenen Abwassergräben erhalten und deshalb nur die Bebauung im unteren Hangbereich zulassen. Der Gemeinderat spricht sich aber dafür aus, das vorgesehene Baugebiet wie vom Planungsbüro Sternemann und Glup empfohlen, im bisherigen Umfang zu belassen. Als Gründe werden die bisher einseitige Bebauung der Straße, der hohe Bedarf an Bauplätzen und der Mangel an alternativen Flächen angeführt.
Dagegen wird die geplante Wohnbaufläche "Rosenwingert" auf Mehrheitsbeschluss aus dem Flächennutzungsplan herausgenommen. Grund ist die eindeutig ablehnende Stellungnahme der Unteren Naturschutzbehörde: "Aufgrund der Lage innerhalb des Landschaftsschutzgebiets Westlicher Kraichgau und die zu erwartenden Probleme mit dem Artenschutz kann eine Erlaubnis nicht in Aussicht gestellt werden." Vorschläge aus der Mitte des Gemeinderates, andere Flächen auf der Gemarkung Rauenberg zum Austausch anzubieten, hielt Bauamtsleiter Thomas Glasbrenner nicht für sinnvoll. Abgesehen davon, dass eine solche Fläche schwer zu finden sei, könne die Naturschutzbehörde die Grenzen der geschützten Flächen für die Wohnbebauung nicht öffnen, da ein solches Vorgehen für andere Gemeinden Signalwirkung habe.
Das Wasserrechtsamt hatte in seiner Stellungnahme die Ausweisung der Gebiete "Rosenwingert", "Frauenwiesen", "Erweiterung Torwingert" und "Mozartstraße/Bergstraße" kritisch gesehen, da deren wertvolle Funktionen im regionalen Naturhaushalt bedeutsam seien und bei einer baulichen Nutzung weitgehend verloren gingen. Diese Argumentation wurde durch das Regierungspräsidium Karlsruhe entkräftet. Es bestätigte der Stadt Rauenberg eine unterdurchschnittliche Ausweisung von Neubauflächen, außerdem stünden alternative Standorte, auch unter dem Aspekt des Boden-, Natur- und Landschaftsschutzes, nicht im erforderlichen Umfang zur Verfügung.
Dies sahen auch die Gemeinderäte aller Fraktionen so. Rauenberg verzeichne einen kontinuierlichen Zuzug von Bauwilligen, könne diesen aber nicht ausreichend bedienen. Bürgermeister Peter Seithel meinte: "Es liegt nicht am Bedarf, sondern an den Möglichkeiten." Leider könne man die Eigentümer von Plätzen in bestehenden Baugebieten nicht zwingen, diese zu verkaufen oder selbst zu bebauen.
Für die Sanierung des Friedhofs in Malschenberg vergab der Gemeinderat den Auftrag an den günstigsten Bieter aus Mosbach in Höhe von 251.000 Euro. Darin enthalten ist der Treppenaufgang und dessen seitliche Gestaltung, die Zu- und Abfahrt und die Gestaltung der Wasserstelle mit einer Sitzgelegenheit. Die Rodungs- und Baumfällarbeiten sind für Februar vorgesehen, die anderen Arbeiten sollen bis Juni abgeschlossen sein.



