Cetrez will nach dem Bürgerentscheid weiter investieren
CMS Invest-Geschäftsführer Sabri Cetrez respektiert den Bürgerentscheid - Sein Ziel: Das Kurpfalz-Centrum aufwerten

Sabri Cetrez konzentriert sich als Mitgesellschafter des Kurpfalz-Centrums jetzt auf dessen Aufwertung. Foto: sg
Von Sabine Geschwill
Leimen. Das Ergebnis des Bürgerentscheids vom 24. September zur Bebauung des Rathausplatzes war eindeutig: Die Leimener wollen kein Hotel mit Festhalle und Tiefgarage, wie es die örtliche CMS Invest GmbH als Frequenzbringer für die Innenstadt vorgeschlagen hatte. Welche Konsequenzen zieht daraus der Investor? Die RNZ sprach mit Sabri Cetrez über die Niederlage und seine Pläne für die Zukunft. Der 44-jährige CMS-Geschäftsführer ist gleichzeitig Mitgesellschafter des Kurpfalz-Centrums und Sprecher der Familie Cetrez.
Herr Cetrez, Sie hatten im Vorfeld schon damit gerechnet, dass Ihr Konzept abgelehnt wird. Wie werten Sie das deutliche Abstimmungsergebnis?
Eine gewisse Enttäuschung ist da. Aber wir sind Christen und nicht nachtragend. Dieses klare Ergebnis ist uns lieber als ein knappes. Wir respektieren es, weil wir auch Leimener Bürger sind und freuen uns, dass die Bevölkerung entscheiden durfte. Wir wollten uns nicht aufdrängen. Die Stadt gehört den Leimenern und man sollte nichts gegen deren Willen tun, auch wenn es einem nicht in die Planung passt. Daher hätten wir Bürgerbeteiligung auch in der Vergangenheit sehr begrüßt. Das eine oder andere historische Gebäude musste schon einem Neubau weichen. Da hat keiner gefragt, ob dies im Interesse der Leimener Bürger ist oder nicht.
Ist für Sie als Investor das Thema Rathausplatzbebauung - in welcher Form auch immer - definitiv vom Tisch oder werden Sie bei Bedarf wieder einen Vorschlag einbringen?
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Für uns ist das Thema abgehakt. Die Bebauung des Rathausplatzes interessiert uns nicht mehr. Wenn dort etwas passiert, dann können wir das in der Presse lesen. Wir haben gute Absichten gehabt und hätten auch finanzielles Risiko übernommen. Aber manche Gemeinderäte haben mit dem Namen Cetrez ihre Probleme.
Sie sind seit 40 Jahren in Leimen, sind Geschäftsmann, Besitzer mehrerer Immobilien und bauen sich gerade privat ein Haus in Leimen. Welchen persönlichen Rat würden Sie der Stadtverwaltung bei der Neugestaltung des Rathausplatzes geben?
Die Stadt sollte das Ergebnis des Runden Tisches abwarten und schauen, was die Leimener wollen. Viele wollen vielleicht gar keinen Frequenzbringer im Stadtzentrum, sondern nur, dass der Platz verschönt und als Bürgerpark angelegt werden soll. Mein Vorschlag wäre, dass alle unvoreingenommen miteinander reden und alle Ideen vorbehaltlos diskutiert werden. Vorhandenes sollte nicht schlecht geredet werden.
Als Mitgesellschafter des Kurpfalz-Centrums (KC) könnten Sie an anderer Stelle im Stadtzentrum investieren und beispielsweise in den seit dem Auszug der Stadtverwaltung leer stehenden Büroräumen mit einem Ärztehaus einen neuen Anziehungspunkt schaffen. Wie sieht hier Ihre Motivation aus?
Wir werden Leimen nicht den Rücken kehren. Zu Leimens Stadtmitte gehört das Kurpfalz-Centrum. Es sichert mit seinen Geschäften die Nahversorgung von Bürgern, die nicht mehr so mobil sind. Wir würden gerne im Interesse der Stadt allen Fraktionen im Gemeinderat die Hand reichen und an einem Strang ziehen. Leerstand nützt keinem und auch nicht, gegeneinander zu arbeiten und - wie in der Vergangenheit geschehen - mit Gemeinderatsentscheidungen das KC zu schwächen oder es schlecht zu reden. Es geht ja auch um Steuereinnahmen für die Stadt. Wir wollen Geld investieren und sind offen für Ideen und Kritik. Mein Favorit bleibt ein Ärztehaus. Wir sind in dieser Richtung tätig. Es laufen gewisse Verhandlungen. Aber wir bräuchten dafür ein deutlich größeres Interesse von Fachärzten. Die bekannten Schwachpunkte im Kurpfalz-Centrum möchten wir kurzfristig angehen und in den nächsten Monaten abarbeiten. Wir wollen es aufwerten und attraktiver gestalten, die Gebäudeoptik und die Parkplatzsituation verbessern, die Mieterstruktur verändern und die Vielfalt an Geschäften steigern.