Eine kleine Gruppe mit großen Themen
Die Offene Grüne Liste hatte 2017 gut zu tun - Der Neubau der L 597 nebst Neckarbrücke soll kritisch begleitet werden

Der Brückenschlag zwischen Ladenburg und Neckarhausen könnte die vom Verkehr geplagten Bürger entlasten. Foto: Sturm
Edingen-Neckarhausen. (nip) Die Offene Grüne Liste (OGL) hatte als Verein und als Fraktion 2017 gut zu tun, wie der Rückblick von Sprecher und Fraktionsvorsitzendem Thomas Hoffmann in Erinnerung brachte. Dabei hat die OGL lediglich rund zehn Mitglieder, wie Kassierer Walter Heilmann erwähnte. Mit Stefan Brendel und Birgit Jaenicke, wobei sich Letztgenannte später als Kassenprüferin zur Verfügung stellte, hieß der Verein zu Beginn seiner Jahreshauptversammlung zwei neue Mitglieder willkommen.
Hintergrund
Die Ankündigung, dass der Bau der L 597 mit der neuen Neckarbrücke 2019 tatsächlich beginnen soll, wurde in Edingen-Neckarhausen nicht nur positiv aufgenommen. Viele befürchten mehr Verkehr und Lärm. Das weiß auch der Grünen-Landtagsabgeordnete Uli Sckerl und lädt daher mit
Die Ankündigung, dass der Bau der L 597 mit der neuen Neckarbrücke 2019 tatsächlich beginnen soll, wurde in Edingen-Neckarhausen nicht nur positiv aufgenommen. Viele befürchten mehr Verkehr und Lärm. Das weiß auch der Grünen-Landtagsabgeordnete Uli Sckerl und lädt daher mit der Offenen Grünen Liste am Freitag, 8. Dezember, von 19 Uhr an zu einer Bürgersprechstunde in die Viktoria-Gaststätte ein. Sckerl stehe für alle Fragen rund um den Straßenbau und alle sonstigen Anliegen der Bürger zur Verfügung, heißt es in einer Pressemeldung. (nip)
Das größte Thema in diesem Jahr war für die OGL der Streit um ein Neubaugebiet in der Edinger Außenrandlage "Mittelgewann". Per Bürgerentscheid stimmte eine Mehrheit gegen die Bebauungspläne, was Hoffmann als "tollen Erfolg" wertete. "Der Bürgermeister und einige andere haben gemerkt, dass solche Hauruckverfahren nicht mehr funktionieren."
Hoffmann nannte mit dem Klimaschutzkonzept und der Klima-Werkstatt, Tempo 30 für die Hauptstraße, Flüchtlingsunterkunft, Zukunftswerkstatt und dem Wettbewerb "Naturnah dran" weitere Themen, die die OGL initiierte oder an denen sie sich fördernd beteiligte. Dazu gehörte auch die Belastung des Trinkwassers mit Trifluoracetat (TFA). Kritisch sei hier, dass der Maßnahmenwert "einfach hochgesetzt" worden sei. Wenn man so mit gesetzlichen Grenzwerten verfahre, sei das keine "gute Denke", meinte Hoffmann. Vorstandskollegin Angela Stelling forderte eine langfristige Untersuchung der Auswirkungen von TFA.
In seinem Ausblick nannte Hoffmann weitere Projekte, die man begleiten werde. Wichtig dabei war vor allem die Fortschreibung des Flächennutzungsplans: "Wir wollen wissen, was da geschieht." Man werde sich zudem mit dem Neubau der L 597 nebst Neckarbrücke mit den "Versprechungen" der Planfeststellungsbeschlüsse befassen. So wurden unterdessen offenbar Fledermausvorkommen festgestellt, die in der ursprünglichen Fassung nicht genannt werden. "Ausweichhabitate sollte man auf jeden Fall vor Baubeginn schaffen", sagte Stefan Brendel, Sprecher der Ortsgruppe des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu).
Weiter auf der Agenda hat die OGL die Entwicklung von Edingen-Neckarhausen zur "Fair Trade Town"; hier soll demnächst eine für alle Interessenten offene Steuerungsgruppe eingerichtet werden.
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Sichere Schulwege, insektenfreundliche Beleuchtung sowie eine engere Zusammenarbeit mit dem Jugendgemeinderat hat die Liste unter anderem ebenfalls auf dem Schirm. Mit der neuen Umweltbeauftragten Vivien Reinhardt will man sich den Krottenneckar ansehen, der zu verlanden droht. Gemeinderat Gerd Brecht mahnte zudem, rechtzeitig eine Liste zur Kommunalwahl 2019 aufzustellen. Das müsse im Prinzip bereits ab kommendem Frühjahr passieren.
Immerhin habe man für den Wahlkampf ein kleines Polster in der Kasse, merkte Walter Heilmann an. Er selbst blieb im Amt, ebenso wie Thomas Hoffmann und Angela Stelling. Als Beisitzer stellte sich bei den Neuwahlen Rolf Stahl zur Verfügung.



