Mit Flaschenmusik zum Kanzler und nach Stockholm
Neckargemünder Schülerin gewann den Sonderpreis bei "Jugend forscht". Erst geht’s nach Berlin, später zur Nobelpreisverleihung.

Neckargemünd/Lübeck. (luw) Dass sie beim Bundeswettbewerb von "Jugend forscht" 1000 Euro gewonnen hat, ist für die 18-jährige Stefanie Hövermann Nebensache: Am meisten freut sie sich darauf, im Dezember als Besucherin die Nobelpreisverleihung in Stockholm mitzuerleben. Das und die Teilnahme an einem internationalen Seminar für Jungforscher – ebenfalls im Dezember in der schwedischen Hauptstadt – ist Teil eines Sonderpreises, den die Schülerin bei "Jugend forscht" gewonnen hat.
Außerdem gehört sie mit ihrem vierten Platz im Fachgebiet Physik zu jenen Preisträgern, die im September Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin besuchen dürfen. Wie berichtet hatte Hövermann für ihr Forschungsprojekt herausgefunden, wie man die Wassermenge ausrechnet, die in eine Flasche gefüllt werden muss, um durch das Pusten in deren Hals einen bestimmten Ton zu erzeugen.
"Ich darf mir auf Kosten von ,Jugend forscht’ ein Abendkleid für die Nobelpreisverleihung aussuchen", schwärmt die 18-Jährige, die im nächsten Jahr ihr Abitur machen möchte. Den mehrtägigen Bundeswettbewerb in Lübeck habe sie als "sehr aufregend" empfunden, berichtet sie. "Jeder Teilnehmer hatte einen Stand mit Plakaten, wo man sein Projekt präsentiert hat." Dann kam die Jury: "Erst musste ich fünf Minuten selbst eine Präsentation halten, dann wurden mir noch etwa 20 Minuten lang Fragen gestellt." Und wie kam sie nun zum Sonderpreis? "Die Jury war sehr beeindruckt davon, wie ich mich präsentiert habe", erzählt die 18-Jährige, die auch begeisterte Musikerin ist. Alles sei "von vorne bis hinten" wissenschaftlich fundiert gewesen, habe die Jury gelobt.
Auch interessant
Auch fernab der Preisverleihung seien die Tage in Lübeck für sie eine tolle Erfahrung gewesen. "Es gab immer sehr gutes Essen, das waren fünf bis sechs Sterne", sagt sie schmunzelnd. Und dann kam noch Jens Brandenburg (FDP) vorbei, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung sowie Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Rhein-Neckar. "Mit ihrer großen Neugier, Kreativität und Beharrlichkeit hat sie die Jury überzeugt", lobt Brandenburg: "Besonders beeindruckt hat mich ihre Entschlossenheit: Sie hat nicht locker gelassen, bis sie eine mathematische Lösung für die Wasserflaschentöne gefunden hat."