Neckargemünd

Die Stadt klagt weiter über die Telekom

Wann kommt das schnelle Internet? - Bürgermeister: Verhandlungen schwierig - Glasfaserausbau kommt voran

11.07.2018 UPDATE: 12.07.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 32 Sekunden

Symbolfoto: Uli Deck

Von Christoph Moll

Neckargemünd. "Wann kommt endlich das schnelle Internet für den Dilsberg?", fragte Karlheinz Streib (Freie Wähler) als Vertreter für Ortsvorsteher Bernhard Hoffmann in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Gemeinderates. Zahlreiche Einwohner würde immer wieder danach fragen und seien auch beruflich auf eine schnelle Verbindung angewiesen. "Meckesheim und andere kleine Ortschaften sind besser dran als wir", so Streib.

Verhandlungen mit der Telekom seien "ein schönes Thema", bemerkte Bürgermeister Frank Volk vielsagend. Uwe Seiz von der Stadtverwaltung erinnerte daran, dass seit der letzten Modernisierung vor sechs bis sieben Jahren auch auf dem Dilsberg stellenweise Geschwindigkeiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde möglich seien.

"Es hängt immer davon ab, wie weit man von der Schaltzentrale entfernt wohnt", erklärte er. Auf den "letzten Metern" würde die Geschwindigkeit durch die Kupferleitungen stark zurückgehen. Außerdem gebe es das Problem, dass es zu wenige "Ports", also Anschlüsse, in den Verteilerkästen gebe. "Es wird immer erst ein Port frei, wenn jemand kündigt", wusste Uwe Seiz.

Beim Konkurrenzprodukt "Fibernet", das auf Glasfaser bis zum Bordstein oder bis ins Haus setzt, sei man inzwischen einen Schritt weiter, berichtete Seiz. Die Feinplanungen für ein innerörtliches Netz ab den beiden sogenannten Backbone-Knotenpunkten beim Kleingemünder Terrassenfreibad und an der Schützenhausbrücke seien in etwa drei Monaten abgeschlossen. "Dann liegt es am Gemeinderat, Prioritäten zu setzen", sagte er.

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Problematisch sei, dass die Förderungen nicht mehr so hoch seien: "Diese sind nur dann hoch, wenn die Versorgung schlecht ist." Doch nach dem jüngsten Ausbau der Telekom seien dank der Vectoring-Technik in großen Teilen des Stadtgebiets 50 Megabit pro Sekunde verfügbar, erklärte Bürgermeister Frank Volk. "Was die Förderung angeht, ist Neckargemünd ausreichend versorgt."

Die sei ein großer Nachteil für den Fibernet-Ausbau. "Die ganzen Regulierungsmechanismen greifen nicht", meinte Volk. "Wenn einer den Fuß drin hat, hat er die Exklusivrechte."

Der Rathauschef zeigte sich skeptisch, ob ein Konkurrenznetz wie es zum Beispiel im Kraichgau in kleinen Gemeinden durch die "Breitbandversorgung Deutschland" aufgebaut werden soll, erfolgreich sein kann. "Für uns war es jedenfalls richtig, dem Zweckverband Firbernet beizutreten", hielt Volk fest. Sonst hätte die Telekom nicht ausgebaut.

"Jetzt muss sie nur noch mehr Ports einrichten, wenn die Nachfrage da ist." Die Verwaltung sei an der Telekom "ständig dran": "Das Ganze ist extrem ärgerlich", meinte der Rathauschef. Oft kämen von der Telekom nur Lippenbekenntnisse, aber es würden keine Taten folgen - so wie eben in Dilsberg.

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