Der neue Rewe-Markt wächst nun die Höhe
Eröffnung für Anfang nächsten Jahres geplant - Bauausschuss stimmte Änderungen bei der Bauausführung zu

Von Christoph Moll
Neckargemünd. In der Stadt am Neckar entstehen derzeit zwei neue große Supermärkte: Auf dem früheren Ortho-Areal an der Bundesstraße B45 am Stadtausgang in Richtung Bammental wird ein Edeka-Markt gebaut. Etwas versteckter, aber nicht kleiner wird der neue Rewe-Markt im Ortsteil Kleingemünd, dessen Bau hinter dem Opel-Autohaus – früher VW Bernhardt – an der Neckarsteinacher Straße (B37) ebenfalls schon läuft. Letzterer war auch Thema in der jüngsten öffentlichen Sitzung des Bauausschusses.
"Wir sind mit dem Baufortschritt zufrieden", teilte Werner Kroffl von der mit dem Großprojekt betrauten "IBB Immobilien-, Bauträger- und Baulanderschließungsgesellschaft" mit Sitz in Mannheim auf RNZ-Anfrage mit. Die geplante Fertigstellung und damit auch die Eröffnung Anfang des nächsten Jahres könne wohl eingehalten werden.
Derzeit laufen die Erdbau- und Rohbauarbeiten. "Ferner errichten wir gerade zwei Stützwände, eine nach Süden zum Autohaus und eine weitere Stützwand zum Grundstück des in Bau befindlichen Studentenwohnheimes nach Norden hin", berichtet Kroffl weiter. Insgesamt mussten rund 6000 Kubikmeter Erde abgetragen und abtransportiert werden, um das Niveau des Neubaus und der Stellplatzanlage an das Niveau des bestehenden Rewe-Lebenmittelmarkts in unmittelbarer Nähe anzugleichen. Dieser Markt soll bekanntlich zu einem reinen Rewe-Getränkemarkt umgebaut werden. Der bestehende Getränkemarkt wiederum soll anders genutzt werden. Im Gespräch ist eine Apotheke. "Die beiden Märkte werden unseres Wissens von Rewe renoviert und die Stellplatzanlage wird erneuert und angepasst", so Kroffl.
Der Bauausschuss beschäftigte sich nun mit dem Rewe-Neubau, weil das geplante Pultdach teilweise zu einem Flachdach mit Betondecke werden soll. Das Gebäude würde dadurch um 65 Zentimeter auf 9,35 Meter wachsen. Außerdem wurde im Parkplatzbereich die Anordnung der Fahrgassen, der Fahrradstellplätze und der Verkaufswagen geändert. Diese Änderungen seien "harmlos", meinte die städtische Fachbereichsleiterin Susanne Lutz. Das Pultdach solle nicht den gesamten Supermarkt überspannen. Im hinteren Bereich solle ein Anbau für Lager und Büroräume mit Flachdach entstehen. "So soll die Möglichkeit gewahrt bleiben, für eine spätere Nutzung noch aufstocken zu können", verdeutlichte Lutz. "Und es gibt schon zweistöckige Gebäude in der Umgebung." Bürgermeister Frank Volk erinnerte daran, dass es mal eine Anfrage für eine Wohnbebauung auf dem Markt gab.
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"So verbaut sich der Bauherr nichts", lobte Thomas Schmitz (Grüne). "Wir werden über kurz oder lang darüber nachdenken müssen, wie gewerbliche Grundstücke besser ausgenutzt werden können." Jens Hertel (SPD) sah die Chance, "in ÖPNV-Nähe weitere Wohnungen zu schaffen". Außerdem sei auf dem Flachdach eine Solarnutzung nun möglich. "Die Bauherrschaft hat das wohl vor", ließ Volk durchblicken.
Bei dem Großprojekt war es bis zum Baustart in diesem Frühjahr immer wieder zu Verzögerungen gekommen. Ursprünglich war der Bau im Jahr 2017 geplant, 2018 sollten die ersten Einkaufswagen rollen. Die Baugenehmigung für den 1500 Quadratmeter großen Markt liegt seit Mitte des vergangenen Jahres vor. Zu den Verzögerungen hatten auch Verhandlungen mit der Stadt geführt.
Die Stadt hatte bekanntlich darauf gepocht, dass der Markt – wegen der dann höheren Gewerbesteuereinnahmen – von einem selbstständigen Kaufmann geführt wird. Schließlich einigte man sich auf den Tausch zweier Grundstücke. Eines davon liegt im Bereich des neuen Marktes, das der Stadt gehörte und für den Bau unerlässlich ist. Das andere ist das Grundstück des bisherigen Getränkemarktes. Dieses verpachtet die Stadt künftig an Rewe. Die jährliche Pacht orientiert sich an der Höhe der zu erwartenden Gewerbesteuer von etwa 54.000 Euro. Der Markt war dem Handelsriesen zu klein geworden. Eine Erweiterung scheiterte auch daran, dass das Gebäude auf acht Grundstücken von fünf Eigentümern steht und einem englischen Immobilienfonds gehört.



