Neuer Rewe-Markt wird nun wirklich gebaut
Weitere Verzögerung beim Großprojekt - Baubeginn im Frühjahr, Fertigstellung im nächsten Jahr

Neckargemünd. (cm) Auf dem Acker hinter dem früheren VW- und jetzigen Opel-Autohaus in Kleingemünd sprießt weiter das Unkraut. Dabei sollten hier schon seit bald zwei Jahren die Einkaufswagen rollen. Doch während in direkter Nachbarschaft das "Sonnenquartier" für Senioren der Fertigstellung näherrückt, herrscht auf dem Areal für den Neubau des Rewe-Markts unweit des bestehenden Markts Stillstand. "Der Baubeginn hat sich nochmals verzögert", teilte Werner Kroffl von der mit dem Großprojekt betrauten "IBB Immobilien-, Bauträger- und Baulanderschließungsgesellschaft" mit Sitz in Mannheim auf RNZ-Anfrage mit. "Wir beginnen jetzt aber im Frühjahr 2020." Ganz ursprünglich war geplant, dass der Markt schon im Jahr 2017 während der B 37-Baustelle gebaut wird.
Der Baubeginn hat sich bereits mehrmals verzögert. Zuletzt hatte es geheißen, dass die Arbeiten im vergangenen Herbst beginnen und im kommenden Sommer abgeschlossen sein sollen. Doch daraus wurde – wie auch aus den Zeitplänen zuvor – bekanntlich nichts. Die Baugenehmigung für den 1500 Quadratmeter großen Markt war im vergangenen Juli erteilt worden.
Zu den Verzögerungen führte unter anderem der geringe Abstand des Baukörpers zum benachbarten Grundstück des Autohauses, wofür erst die Zustimmung der Eigentümerfamilie benötigt wurde. Aber auch eine Überschreitung der zulässigen Geschossfläche und Verhandlungen mit der Stadt verzögerten den Baubeginn. Denn die Stadt hatte darauf gepocht, dass der neue Markt – wegen der dann höheren Gewerbesteuereinnahmen – durch einen selbstständigen Kaufmann geführt wird. Schließlich einigte man sich auf den Tausch zweier Grundstücke. Eines davon ist ein Grundstück im Bereich des neuen Marktes, das der Stadt gehörte und für den Bau des neuen Marktes unerlässlich ist. Das andere ist das Grundstück des bisherigen Getränkemarktes. Dieses verpachtet die Stadt künftig an Rewe. Die jährliche Pacht orientiert sich an der Höhe der zu erwartenden Gewerbesteuer von etwa 54.000 Euro.
Der Grund für die neuerliche Verzögerung war laut Werner Kroffl "Arbeitsüberlastung des Statik- und Architektenbüros, zum Teil auch wegen anderen Projekten von mir und meiner Bauträgerfirma IBB". Die Fertigstellung des neuen Rewe-Marktes sei nun für das Frühjahr 2021 geplant.
Der aktuelle Markt an der Neckarsteinacher Straße ist dem Handelsriesen zu klein geworden. Eine Erweiterung am vorhandenen Standort scheiterte an der Grundstücksgröße, der Topografie, der alten Bausubstanz und daran, dass das Gebäude auf acht Grundstücken von fünf Eigentümern steht und einem englischen Immobilienfonds gehört. Der bisherige Markt soll renoviert und künftig als Rewe-Getränkemarkt genutzt werden. In den bisherigen Getränkemarkt könnte zum Beispiel eine Apotheke einziehen.



