Das wünschen sich die Rettungseinrichtungen vom Land
Innenminister Thomas Strobl und Albrecht Schütte zu Besuch bei den Wasserrettern - Empfang für Blaulichtorganisationen

Eine Bootsfahrt, die ist lustig: Auch für den Innenminister Thomas Strobl (3. v. l) und den Landtagsabgeordneten Albrecht Schütte (r.) war das Anlegen von Rettungswesten Pflicht, als es in Neckargemünd mit dem DLRG-Boot "Reichenstein" zu einer kleinen Schnupptertour auf den Neckar ging. Foto: Alex
Von Anna Haasemann-Dunka
Neckargemünd. Braungebrannt war er, so als käme er direkt vom Arbeiten im heimischen Garten: Thomas Strobl, baden-württembergischer Innenminister und Chef der Landes-CDU. Auf Einladung seines Parteikollegen und Landtagsabgeordneten Albrecht Schütte besuchte Strobl verschiedene Rettungseinrichtungen im Schütte-Wahlkreis. Station wurde auch in Neckargemünd gemacht.
DLRG Neckargemünd: Der 1970 gegründete Ortsverein, dem rund 400 Mitglieder angehören, hat seinen Sitz in der Falltorstraße. Zwölf Ausbilder in 14 Schwimmgruppen, so erfuhr Strobl hier vom Vorsitzenden Norbert Sy, tragen Sorge dafür, dass rund 140 Kinder und Jugendliche jährlich schwimmen lernen. Dafür werden 1200 Ausbildungsstunden geleistet.
Sy dankte der Stadt, die hierfür im Freibad Platz und Bahnen für die Ausbildung über die Sommermonate zur Verfügung stelle. Ansonsten kann die DLRG zweimal in der Woche das Hallenbad der Luise-von-Baden-Schule nutzen.
Norbert Sy sprach auch die Zwitterstellung der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) an, die ein eingetragener Verein ist und keine Behörde. Dieser Verein nimmt nicht zuletzt im Wasserrettungsdienst eine öffentliche Aufgabe wahr und wird - so sieht es Vertrag zwischen DLRG und dem Land Baden-Württemberg vor - dafür finanziell unterstützt. Bei den Notwendigkeiten in der Ausstattung mit Tauchgruppenfahrzeug, Bootsgruppenfahrzeug, Strömungsretterfahrzeug, Rettungsboot und Mehrzweckrettungsboot wurden zumindest in der Vergangenheit die Zuschüsse des Landes in entsprechender Höhe vermisst.
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Beispielsweise trug das Land bei der Beschaffung des DLRG-Bootes "Reichenstein" in 2014/15 mit rund 60.000 Euro Kosten einen Anteil von 10.200 Euro. Von der Stadt kamen 12.000 Euro, 26.000 Euro steuerte die DLRG an Eigenmitteln bei und über Spenden kamen noch einmal 12.000 Euro dazu.
"Die Situation ist ein bisschen besser geworden", sagte Sy. In Bälde stehe aber die Erweiterung des DLRG-Heims an, dessen Garage die Fahrzeuge und Boote kaum mehr fassen kann. Dabei sei der Verein auf die Hilfe des Landes angewiesen. Bürgermeister Frank Volk zeigte sich froh über das Engagement der DLRG im Wasserrettungsdienst, einer Aufgabe, die ansonsten von der Feuerwehr zu leisten wäre. Der Landtagsabgeordnete Schütte verwies darauf, dass sich die vom Land bereitgestellten Mittel für den Rettungsdienst von 2,5 Millionen Euro im Jahr 2016 auf 7,7 Millionen Euro in diesem Jahr verdreifacht hätten.

Thomas Strobl trug sich ins Goldene Buch der Stadt Neckargemünd ein. Links der THW-Ortsbeauftragte Michael Willenbacher, rechts Bürgermeister Frank Volk. Foto: Alex
Blaulichtempfang: "Neckargemünd ist nicht das Paradies - aber knapp daneben." So schrieb Thomas Strobl ins Goldene Buch der Stadt Neckargemünd, das Bürgermeister Frank Volk mit in die neue Unterkunft des Technischen Hilfswerks (THW) gebracht hatte. Hier in der Kurpfalzstraße in Kleingemünd gab es für die Blaulichtorganisationen im Landtagswahlkreis 41 einen Empfang.
Neben Bürgermeistern aus umliegenden Gemeinden waren auch Polizeipräsident Andreas Stegner und sein Stellvertreter Siegfried Kollmar aus Mannheim angereist. Allesamt wurden sie vom THW-Ortsbeauftragten Michael Willenbacher herzlich begrüßt.
"Ihr Kommen belegt Ihre Unterstützung für die Blaulichtorganisationen und wie wichtig sie Ihnen sind", sagte Albrecht Schütte in Richtung des Innenministers. Der Landtagsabgeordnete, in Bammental auch Gemeinderat, würdigte zugleich die kommunalen Entscheidungsträger, die sich ganz klar zu den Blaulichtorganisationen bekennen, was sich in Finanzzuwendungen zeigt. Danke sagte auch Thomas Strobl an die Mitglieder der Blaulichtorganisationen, die für ihren ehrenamtlichen Einsatz Respekt und Dankbarkeit verdienten.
Er versprach: "Dr. Schütte und ich arbeiten dafür, dass es auch im nächsten Doppelhaushalt des Landes eine ordentliche Ausstattung gibt." Nicht hoch genug sei die Bedeutung der Ehrenamtlichen für den Zusammenhalt in der Gesellschaft einzuschätzen, die Strobl als "die Helden des Alltags" bezeichnete.
Bürgermeister Volk griff das Thema der Finanzierung auf, bei dem die Stadt Neckargemünd mit vier Feuerwehrabteilungen stark gefordert ist. Jährlich schlägt sich dies mit einer halben Million Euro im Verwaltungshaushalt der Stadt nieder.
Fünf Millionen allein würden demnächst in ein neues Feuerwehrhaus in Dilsberg und in die Fahrzeugbeschaffung investiert, eben weil der Stadt der Schutz der Bevölkerung am Herzen liegt.
Schwungvoll umrahmt wurde alles durch den Musikverein Trachtenkapelle Dilsberg unter der Leitung von Walter Nußko. Das Badnerlied durfte da natürlich nicht fehlen.