Meckesheimer Haushalt 2018

Größtes Projekt ist die Karl-Bühler-Schule

Gemeinderat beriet über Entwurf - Gesamtvolumen steigt erneut - Neuverschuldung und Kreditaufnahme notwendig

14.03.2018 UPDATE: 15.03.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden
Die Karl-Bühler-Schule bleibt auch künftig eine Baustelle, die Gemeinde will die Sanierung in den kommenden Jahren fortsetzen. Foto: Alex

Von Nicolas Lewe

Meckesheim. Eines war Bürgermeister Maik Brandt in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats wichtig zu betonen: Mit der Einbringung des Haushalts sowie des Wirtschaftsplans für das Jahr 2018 soll der im Vorjahr begonnene Richtungswechsel fortgesetzt werden. Damals hatte der Rathauschef in seiner Haushaltsrede das Motto "Investieren und Verschulden" ausgegeben. Es gehe auch ein Jahr später weiter darum, so Brandt, mit einer offensiven Investitionspolitik "die Weichen für die Zukunft unserer Gemeinde zu stellen". Diese Zukunft werde geprägt sein von großen Sanierungen und neuen Ausgaben. Brandt räumte aber auch ein: "Unsere Verschuldung zu begrenzen und langfristig zu kompensieren ist und bleibt die Herausforderung der nächsten Jahre meiner Amtszeit."

Doch zurück zu den Investitionen: Das finanzielle Fundament dafür besteht dem Entwurf zufolge in einem möglichen Gesamthaushalt mit einem Volumen von 22,6 Millionen Euro, von denen rund 14,8 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt und rund 7,8 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt entfallen dürften. Der mit Abstand größte Betrag in Höhe von 2,2 Millionen Euro soll in die gemeindeeigenen Schulen und Kindergärten investiert werden. In Bezug auf die Betreuungssituation sprach Brandt von einem "ständig wachsenden Aufgabenfeld". Aber, so betonte der Bürgermeister: "Unsere Kinder und Jugendlichen sind uns das wert."

Andere Ausgaben, wie etwa nicht beglichene Rechnungen aus der Vergangenheit sowie die zeit- und kostenintensive Nachbetreuung längst eingeweihter Projekte, seien hingegen weitaus weniger erfreulich. Brandt nannte an dieser Stelle vor allem die jahrelange unterlassene Nachkalkulation der Abwassergebühren in der Amtszeit seines Vorgängers. Der Gemeinde würden hier ohne eine Anpassung der Gebühren 552.000 Euro entgehen.

Als größtes Projekt bezeichnete der Rathauschef die bereits begonnene Modernisierung der Karl-Bühler-Schule. Rund 2,5 Millionen Euro könnten für den neuen Anbau und für die Sanierung des A-Baus bereitgestellt werden. Zusätzliche Kosten seien hier aber in Zukunft vorprogrammiert, da auch die anderen drei Gebäudeteile aus der Anfangszeit der Schule stammen. Hinzu komme die zeitnah notwendig werdende Erneuerung der Mensa und des Schulhofs.

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Als zweites aktuelles Großprojekt in Meckesheim führte Brandt die Anfang März begonnene und voraussichtlich bis November andauernde Sanierung der Luisenstraße an. Rund 1,6 Millionen Euro könnten hier im Kernhaushalt anfallen. Und auch die nähere Zukunft hatte der Bürgermeister im Blick: Einer Arbeitsgruppe, die sich mit den Planungen zur dringenden Sanierung der Auwiesenhalle auseinandersetzt, sollen zunächst 70.000 Euro zur Verfügung gestellt. Für 200.000 Euro soll zudem das Hochwasserrückhaltebecken Katzengraben im Ortsteil Mönchzell erneuert werden, weitere 70.000 Euro fließen laut Haushaltsentwurf buchstäblich in die Renaturierung der Lobbach. Brandt betonte: "Der Erhalt unserer intakten und lebenswerten Umwelt ist eine Aufgabe, die bei mir einen hohen Stellenwert hat."

Als "Sorgenkind" bezeichnete Brandt den Eigenbetrieb Energie- und Wasserversorgung. Zur Deckung der Finanzierungslücke - bedingt durch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen - sei hier eine Kreditaufnahme in Höhe von 1,3 Millionen Euro notwendig. Ebenso hoch fällt wohl die Neuverschuldung zur Finanzierung der dringendsten Aufgaben aus. 1,5 Millionen Euro sollen der Rücklage entnommen werden. Die Überführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt betrage voraussichtlich 1,16 Millionen Euro. Brandts Fazit: "Wenn man die Zuführung als Maßstab für die Leistungsfähigkeit einer Gemeinde nimmt, muss man feststellen, dass 2018 ein gutes Jahr sein wird."

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