Hans-Jürgen Moos will an die Sandhäuser Rathausspitze - vielleicht
Hans-Jürgen Moos erwägt Kandidatur im Heimatort - Auch ohne SPD-Unterstützung

Sandhausen. (luw) Kehrt Hans-Jürgen Moos (SPD) als Bürgermeister in seine Heimatgemeinde zurück? Seine Kandidatur zur Wahl am 18. April jedenfalls "wird immer wahrscheinlicher", sagt er im Gespräch mit der RNZ. Der amtierende Rathauschef Georg Kletti (CDU) hatte bekanntlich angekündigt, nicht für eine Wiederwahl zur Verfügung zu stehen. Moos wuchs in Sandhausen auf, war hier zwei Jahre lang Gemeinderat. Auf eine Bewerbung um die Rathausspitze will sich der 48-Jährige aber noch nicht festlegen, er verweist auf den offiziellen Beginn der Frist am 29. Januar.
Moos war von 2000 bis 2016 Bürgermeister in Meckesheim, zwischen 1999 und 2005 Stellvertretender Landesvorsitzender der SPD Baden-Württemberg, seit 2019 sitzt er als "Stimmenkönig" im Meckesheimer Gemeinderat. Zudem bewarb er sich für die Oberbürgermeister-Wahl 2010 in Bretten, im vergangenen Jahr dachte er öffentlich über eine Kandidatur beim Urnengang in Spechbach nach. In Sandhausen indes habe sich schon ein "zehnköpfiges ,Bürgerteam Moos’" gebildet, berichtet er und sagt mit Blick auf einen möglichen Wahlsieg: "Hier würde sich für mich der Kreis schließen."
Seine Unterstützer-Gruppe bestehe unter anderem aus Künstlern und ehemals parteipolitisch organisierten Personen. "Angefangen hat das mit drei Leuten, die mich Anfang November dazu kontaktiert hatten." Inzwischen wachse die Gruppe wöchentlich. Namen will Moos aber nicht nennen.
Der Diplom-Betriebswirt war von 1996 bis 2000 Vorsitzender des Sandhäuser SPD-Ortsvereins – dessen vierköpfige "Findungskommission" schlägt aber einen anderen Kandidaten vor: "Wir haben uns auf jemanden geeinigt, den wir bei unserer Mitgliederversammlung bestätigen lassen wollen", berichtet der heutige Ortsvereins-Vorsitzende Thorsten Krämer auf Nachfrage. Der Name solle noch geheim bleiben. "Wir haben uns nicht gegen Herrn Moos entschieden, sondern für einen neuen Kandidaten", so Krämer. Das letzte Wort hätten aber die Mitglieder.
Moos erklärt derweil, er habe nicht nur mit der Sandhäuser SPD gesprochen, sondern auch mit einer anderen örtlichen Partei – mit welcher, will er aber nicht verraten. Seine Kandidatur hänge für ihn jedoch nicht von der Unterstützung einer oder mehrerer Parteien ab. In Corona-Zeiten sei man im Wahlkampf ohnehin "weniger abhängig von parteipolitischen Infrastrukturen", meint er.
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Gerade erst im Dezember habe er eine Tätigkeit im "Ideenmanagement" der Deutschen Bank aufgegeben. "Ich habe beruflich auch noch andere Optionen", sagt der 48-Jährige, der zudem als Pensionär "finanziell abgesichert" sei: "Ich strebe eine Rathaus-Rückkehr nicht in erster Linie der attraktiven Besoldung wegen an."
Im Falle eines Wahlsieges würde Moos von Meckesheim nach Sandhausen zurück ziehen, kündigt er an. "Ich bewege mich vor allem durch meine Eltern und meinen Freundeskreis oft in Sandhausen", sagt er, der als Rathauschef einiges im Ort für "optimierbar" hielte. Eine Agenda hat er bereits zusammengestellt. Für das bekennende Mitglied des Fußball-Zweitligisten SV Sandhausen (SVS) gehört dazu auch die "Ermöglichung einer trag- und zukunftsfähigen Gesamtlösung für das identitätsstiftende Aushängeschild SVS, ohne andere Vereine zu vernachlässigen".