Die Eppelheimer Chaostage sollen ein Ende haben
RNV will beim Schienenersatzverkehr nachbessern - Konkrete Maßnahmen im Gemeinderat vorgestellt

Wer von Eppelheim nach Heidelberg will, muss in den 713er-Bus aus Schwetzingen steigen und im Pfaffengrund in die Straßenbahn wechseln. Allerdings sind die Busse aus Schwetzingen oft schon gut gefüllt oder verspätet. Foto: Geschwill
Von Anja Hammer
Eppelheim. Ein solches Schuldeingeständnis hört man selten: "Wir haben da keinen guten Job gemacht", sagte Franz-Wilhelm Coppius. "Es gab Fehler, die so nicht hätten passieren dürfen." Coppius war im Namen der Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft (RNV) in die jüngste Gemeinderatssitzung gekommen, um sich für die sogenannten "Eppelheimer Chaostage" zu entschuldigen.
Diese begannen im Dezember, als die 22er-Straßenbahn nach monatelanger Pause ihren Betrieb wieder aufnahm. Allerdings fährt sie seither wegen der Brückenbaustelle nur vom Heidelberger Bismarckplatz in den Stadtteil Pfaffengrund. Die Fahrgäste aus Eppelheim müssen mit dem Bus in den Pfaffengrund und dort umsteigen. Nur waren und sind die Busse überfüllt und verspätet, was verpasste Anschlüsse und Warten in Regen und Kälte zur Folge hat.
Hintergrund
So will die Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft die Verbindung zwischen Eppelheim und dem Heidelberger Bismarckplatz laut ihrem Fahrbetriebsleiter Franz-Wilhelm Coppius verbessern:
> Buslinie 713: Derzeit fährt der 713er-Bus, der eigentlich nur
So will die Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft die Verbindung zwischen Eppelheim und dem Heidelberger Bismarckplatz laut ihrem Fahrbetriebsleiter Franz-Wilhelm Coppius verbessern:
> Buslinie 713: Derzeit fährt der 713er-Bus, der eigentlich nur zwischen Eppelheim und Schwetzingen pendelt, bis zur Haltestelle "Kranichweg" im Heidelberger Pfaffengrund, wo die Fahrgäste in die 22er-Straßenbahn umsteigen. Diese Verbindung soll so bleiben; allerdings soll ihr für die Strecke auf dem Fahrplan mehr Zeit eingeräumt werden, damit die zu Verspätung neigenden Busse aus Schwetzingen einen Zeitpuffer haben.
> Linie 22: Zusätzlich soll ein 22er-Bus fahren. Dieser fährt ab Eppelheim alle zehn Minuten beziehungsweise im Takt der Straßenbahn in den Pfaffengrund und zurück. Das bedeutet, dass es einen Anschluss für jede Bahn gibt. Denn bislang fuhr etwa bei sehr späten Bahnen kein Bus mehr nach Eppelheim.
> Gelenkbusse: Bei den regulären Bussen sollen ausschließlich große Gelenkbusse zum Einsatz kommen. Einzig bei den sogenannten "Verstärkerbussen", die zusätzlich im Einsatz sind, können Standardbusse unterwegs sein. aham
Die Fahrgäste aus Eppelheim waren - gelinde gesagt - verärgert und beschwerten sich massiv. "Die Eppelheimer sind auf Zack", berichtete Bürgermeisterin Patricia Rebmann. Sie hätten Beschwerdemails an die RNV geschickt und ihr eine Kopie davon. Zwar weilte sie zu dieser Zeit im Skiurlaub, doch da habe sie einfach "von der Skipiste aus mit der RNV telefoniert". Daher sei es wichtig, dass Probleme auch weiterhin bei ihr gemeldet würden. Denn sie könne reagieren - und deshalb habe sie auch Vertreter der RNV zur Sitzung eingeladen. "Wir würden sonst nur im Kreis diskutieren", sagte die Rathauschefin in Richtung der Räte.
Stattdessen konnte Coppius nun zum einen den Kopf hinhalten und zum anderen gute Nachrichten überbringen. "Wir wissen, dass wir etwas tun müssen." Zwar gebe es seit den Schulferien schon zusätzliche Busse und die Fahrer seien mit Handfunkgeräten ausgestattet worden, um die Kommunikation und damit die Anschlüsse zu verbessern. "Aber wir haben selbst gemerkt, dass das nicht reicht", so Coppius. Daher sei nun ein zusätzliches Maßnahmenpaket auf die Beine gestellt worden. Innerhalb der nächsten vier Wochen solle dieses umgesetzt werden.
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Auf Nachfrage von Linus Wiegand (CDU) versicherte der RNV-Vertreter, dass Eppelheim dadurch keine zusätzlichen Kosten entstünden. "Es wird keine Nachforderungen geben", so Coppius.



