Leimen

Die Jugend bringt Farbe in die Stadt

Bei der Graffiti-Aktion "Color your Block" verschönern 64 Kinder und Jugendliche eine Unterführung mit Porträts und Geometrie.

26.10.2021 UPDATE: 27.10.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 43 Sekunden
Personen unterschiedlichen Alters und Hautfarbe und geometrische Formen schmücken die Südseite der Unterführung zwischen den Stadtgebieten Fasanerie und Probsterwald. Foto: Geschwill

Von Sabine Geschwill

Leimen. Viel Fläche, um sich künstlerisch auszutoben, bietet die Unterführung zwischen Karlsruher Straße und Kurfürstenallee sowie den Gebieten Fasanerie und Probsterwald. Sowohl die Wände rechts und links der Fahrstraße als auch die Flächen entlang des Fußwegs werden im Rahmen der Leimener Graffiti-Aktion "Color your Block" von Kindern und Jugendlichen unter Anleitung von Graffitikünstler Aljoscha van Bebber aufgewertet.

Die Verschönerung erfolgt in zwei Phasen. Die Flächen auf der Südseite der Unterführung wurden bereits an zwei Wochenenden mit Motiven und geometrischen Formen gestaltet. Die Nordseite wird im Frühjahr folgen. "Dann müssen wir auch die Straße für den Verkehr sperren." Das teilte Rainer Federolf mit. Er ist bei der Stadt für soziale Angelegenheiten und Jugendarbeit zuständig.

Die Kreativaktion für Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und 18 Jahren wurde von der Stadtverwaltung in Kooperation mit der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung Friedrichstift, den Sozialarbeitern des Jugendtreffs Basket und dem Leimener Sozialverein "Auf Augenhöhe" organisiert und durchgeführt. Aufgrund der Vielzahl an Anmeldungen – 64 Kinder und Jugendliche wollten Teil des Projekts sein – wurden Gruppen gebildet, die sich an den Einsatztagen an den beiden Wochenenden ablösten.

Graffitikünstler Aljoscha van Bebber half dem Leimener Nachwuchs bei der Verschönerung. Foto: Geschwill

Immer vor Ort waren zum einen Graffiti-Künstler Aljoscha van Bebber, der den Teilnehmern den richtigen Umgang mit den Spraydosen zeigte und die Umrisse der gewünschten Motive vorzeichnete oder mit Klebeband vorgab. Zum anderen Panja Küppers vom Integrationsmanagement der Stadt und Mitarbeiter des Friedrichstifts zur Betreuung der Gruppen. Das nahegelegene Christliche Zentrum Heidelberg stellte allen Projektbeteiligten seine Räume für Schlechtwetterphasen und Arbeitspausen zur Verfügung. Die Stadt organisierte an jedem Tag zur Stärkung der jungen Graffitikünstler Pizza in ausreichender Menge und trug auch die Kosten für den Künstler und die Sprayfarben. Die Ausgaben sind gut investiertes Geld. "Das ist ein tolles Jugendprojekt und das Kunstwerk verschönert Leimen", fasste Federolf zusammen.

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Auf der Südseite wurden für die Gestaltung der Seitenflächen entlang des Fußwegs geometrische Formen und ein variierender Farbverlauf gewählt. Auf der größeren Wandfläche unter dem Brückenelement wurde ein großformatiges Bild gestaltet mit Personen unterschiedlichen Alters und Hautfarbe. Es soll symbolisch für das Miteinander in Leimen und auch für den Zusammenschluss der beiden Stadtgebiete Fasanerie und Probsterwald stehen, die dank der Unterführung miteinander verbunden sind, hieß es seitens der Stadt.

Bevor die Bahnunterführung in Graffitioptik gestaltet werden konnte, erhielten im Auftrag der Stadt alle Wandelemente und Seitenflächen einen Voranstrich, um die vielen unschönen Farbschmierereien zu überdecken, die sich über die Jahre dort angesammelt hatten. Die über der Unterführung verlaufende Lärmschutzwand entlang der Bahntrasse hat im Zuge der optischen Aufwertung des Areals einen neuen Farbanstrich erhalten. Diese Kosten habe laut Stadt die Deutsche Bahn übernommen.

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