Konflikt um Bebauungsplan "Hintere Mult" in Weinheim

"Polemik und mangelnde Gesprächsbereitschaft"

Der Streit spitzt sich zu - Gegner fordern weiter Vertagung vor Ratsbeschluss

13.04.2018 UPDATE: 14.04.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 2 Sekunden

Die Erschließungsgegner warnten vor "Bodendiebstahl" in der Hinteren Mult. Foto: Kreutzer

Weinheim. (web) Nachdem Gewerbevertreter am Rande der letzten Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt (ATU) mit einem Wegzug von Firmen aus Weinheim gedroht hatten, verschickten am Freitag Arnulf Tröscher als Vorsitzender des Vereins "Landerlebnis Weinheim" sowie die "Schutzgemeinschaft Hintere Mult" eine Pressemail.

Darin werfen sie dem CDU-Lokalpolitiker und Sprecher der Interessengemeinschaft "Hintere Mult", Dirk Ahlheim, Polemik und mangelnde Gesprächsbereitschaft vor. Tröscher wiederum habe in seiner Rundmail an Stadträte und Fraktionsberater - diese Mail war der Anlass für Ahlheims Presse-Aktion - lediglich den Fakten-Check der Stadtverwaltung "kritisch" würdigen wollen. Tröscher sieht sich dabei auf einem guten Weg: Bereits im nicht-öffentlichen Teil der ATU-Sitzung am vergangenen Mittwoch hätte "eine große Zahl" von Stadträten für eine Vertagung des Tagesordnungspunkts zum Offenlagebeschluss des Bebauungsplans Hintere Mult gestimmt. Eine Mehrheit kam aber nicht zustande. Die endgültige Entscheidung jedoch fällt erst am Mittwoch, den 18. April im Gemeinderat.

Auch interessant
Bebauungsplan "Hintere Mult": Unternehmensvertreter drohen mit Wegzug von Firmen aus Weinheim
Gewerbegebiet "Hintere Mult" in Weinheim: Gewerbe-Gegner schießen aus allen Rohren
Gewerbegebiet "Hintere Mult": In Weinheim sind die Fronten verhärteter denn je
Baugebiet "Hintere Mult": Weinheimer Gemeinderat stimmte Einstieg ins Bebauungsplanverfahren zu
Gewerbeflächenentwicklung Weinheim: Wird "Hintere Mult" zum Gewerbegebiet?

Aus Sicht der Gewerbegebiets-Gegner ist ein "Wegzug von für den Standort wichtiger Unternehmen nicht zu befürchten". Diese Drohung sei alt und hätte schon im Raum gestanden, als die Breitwiesen entwickelt werden sollten: "Die Gewerbesteuereinnahmen sind dennoch stetig gestiegen." Der Gemeinderat sei gut beraten, das Thema "Künftige Gewerbeflächen-Entwicklung" sachlich und unter Beteiligung der gesamten Wohnbevölkerung anzugehen: "Im Grunde kann der Gemeinderat nur punkten, wenn er die selbst gesteckten Ziele und Vereinbarungen der Klausurtagung vom Sommer 2017 einhält, gründlich abwägt und auch die Hintere Mult in die Gesamtbetrachtung einbezieht." Zudem sei der Weggang eines einzelnen Unternehmens nicht unbedingt ein Schaden, wenn der Umzug nur in die nähere Umgebung erfolgt: "Dadurch werden Kapazitäten frei für andere Unternehmen aus nah und fern."

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.