Das sind die ersten Reaktionen in Wiesloch
Stimmen zur Wahl - Freude bei den Grünen

Wiesloch. (hds) Die Entscheidung, wer mit welcher Anzahl von Sitzen künftig im Wieslocher Gemeinderat vertreten sein wird, ist gefallen. Bündnis 90/Die Grünen ließen sich als Wahlsieger feiern. Zweite Kraft im Gemeinderat bleibt die CDU, allerdings musste man den Verlust eines Sitzes hinnehmen und wird demnach noch mit fünf Vertretern im Rat agieren können. Ein Sprung auf Platz drei gelang den Freien Wählern, vor der SPD.
Leichte Zuwächse gab es bei der Wählergemeinschaft Frauenweiler, die weiterhin zwei Sitze im Rat hat. Mit nur noch einem Sitz ist die Altwieslocher Liste dabei. Gesteigert um 1,5 Prozentpunkte hat sich die FDP, die somit weiterhin mit einem Stadtrat im Gremium arbeiten kann. Bei der Verkündung des Ergebnisses hob OB Dirk Elkemann die hohe Wahlbeteiligung zur Gemeinderatswahl hervor, die mit 60,61 Prozent um fast zehn Punkte höher lag als 2014.
In ersten Reaktionen drückten die Grünen ihre Freude über das Abschneiden ihrer Partei aus. "Wir wollten zumindest das Ergebnis von 2014 halten, hatten aber natürlich auf einen zusätzlichen Sitz gehofft. Nun sind es sogar zwei geworden", erklärten Susanne Merkel-Grau und Katharina Ebbecke. Das Ergebnis drücke deutlich aus, dass die Arbeit der Grünen im Gemeinderat wertgeschätzt werde. "Für uns ist dies der Auftrag, unsere Ziele weiter zu verfolgen", kündigten Merkel-Grau und Ebbecke an. Und dies werde man konsequent betreiben, auch wenn doch häufig der Eindruck entstanden sei, dass unter dem Motto "Alle gegen uns" im Rat agiert worden sei.
Bei Michael Wanner (CDU) schwang die Enttäuschung in seinem ersten Statement mit. "Wir hatten uns natürlich mehr erhofft", räumte er unumwunden ein, denn es musste der Verlust eines Sitzes hingenommen werden. "Wir werden jetzt, um unsere Ideen und Vorschläge umsetzen zu können, Mitstreiter im Rat suchen müssen. Ein Aufeinanderzugehen ist aufgrund des Ergebnisses jetzt mehr denn je gefragt". Positiv bewertete Wanner den von seiner Partei bereits vollzogenen Generationswechsel, den hätten andere noch vor sich. In Sachen Fraktionsvorsitz sei noch keine Entscheidung gefallen.
Mit einem "Wir sind zufrieden, denn wir haben gut zugelegt", kommentierte Dr. Fritz Zeier das Abschneiden der Freien Wähler. Die gemeinsame Arbeit habe sich ausgezahlt und man sei mit einem guten Ergebnis - mit einem Sitz mehr - belohnt worden. Wegen der veränderten Mehrheitsverhältnisse sei mehr denn je die Kommunikation mit den anderen Fraktionen gefordert. "Ich würde gerne als Fraktionsvorsitzender weiter machen", so Zeier. Allerdings werde dies noch endgültig in der Fraktion zu entscheiden sein.
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Mit einem "wir sind natürlich etwas enttäuscht" bewertete Richard Ziehensack das Abschneiden der Sozialdemokraten. Ziel sei es gewesen, die bisherigen fünf Sitze zu halten. "Aber der Wähler hat eben anders entschieden und dies werden wir respektieren", bekundete er.
Künftig werde man sicher noch intensiver im Gemeinderat miteinander kommunizieren und offen aufeinander zugehen müssen, um sich bei den jeweiligen Sachthemen demokratisch zu verständigen. "Für den Fraktionsvorsitz stehe ich zur Verfügung", meinte Ziehensack, denn Sonja Huth, die das Amt bisher innehatte, war diesmal nicht mehr angetreten.
"Wir konnten einen Stimmenzuwachs verzeichnen, auch bei den beiden Spitzenkandidaten", gab sich Stefan Seewöster von der Wählergemeinschaft Frauenweiler zufrieden. Aber die Arbeit im Gemeinderat werde mit Sicherheit aufgrund des jetzigen Wahlergebnisses nicht leichter werden. "Im sogenannten ’bürgerlichen Lager’ sind viele neue Gesichter dazu gekommen und so müssen wir uns eben künftig noch mehr miteinander unterhalten", sagte Seewöster. Bezüglich einer möglichen Fortführung der Fraktionsgemeinschaft mit der Altwieslocher Liste werde es alsbald Gespräche geben.
Seine Enttäuschung nicht verhehlen wollte Norbert Heneka von der Altwieslocher Liste. "Klar, wir sind traurig, dass es mit dem zweiten Sitz diesmal nicht geklappt hat." Aber man werde sich dadurch nicht entmutigen lassen, sondern sich weiterhin für die eigenen Ziele starkmachen. Auch Heneka als Ratsneuling würde die Fraktionsgemeinschaft mit der Wählergemeinschaft Frauenweiler gerne aufrechterhalten.
Für Bernd Lang (FDP) galt es zunächst, das für seine Partei doch "erfreuliche Ergebnis" zu bewerten, und dies trotz einer insgesamt schwierigen Situation. "Wir konnten 1,5 Prozentpunkte zulegen", meinte er, auch wenn es für ihn persönlich denkbar knapp nicht für einen Sitz gereicht hat. Am Ende waren es nur 31 Stimmen, die sein Parteifreund Professor Thorsten Krings Vorsprung hatte.