Kleingemünder Terrassenbad

Sicher schwimmen am Neckar

Im Kleingemünder Terrassenfreibad sind zahlreiche Corona-Maßnahmen ergriffen worden - Das sorgt für ein gutes Gefühl

19.08.2020 UPDATE: 20.08.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 53 Sekunden
Mit Schildern werden die Badegäste auf die Sicherheitsmaßnahmen hingewiesen.  Foto: Nattenmüller

Von Sarah Nattenmüller

Region Heidelberg. Im Winter wurde es sehnlichst vermisst und wegen der Corona-Pandemie mussten alle Freibadfans noch länger warten. Seit einigen Wochen kann man nun wieder schwimmen gehen und den Sommer genießen. Um den Besuchern ein sicheres Badeerlebnis zu ermöglichen, mussten auch die Bäder in der Region Hygienekonzepte ausarbeiten. Wie schwimmt es sich unter diesen Bedingungen? Das testet die RNZ in den Freibädern rund um Heidelberg – dieses Mal im Kleingemünder Terrassenfreibad am Neckar.

> Die Reservierung: Auf der Internetseite der Stadt gibt es einen Link zur Ticket-Reservierung. Auf dieser Seite müssen der Name, die Adresse, die Telefonnummer und die Anzahl der Besucher angegeben werden. Drei Tage im Voraus können Plätze reserviert werden. Erforderlich ist dies, weil im Falle einer Corona-Infizierung alle Besucher nachverfolgbar sein müssen. Es können fünf Personen gleichzeitig registriert werden. Nach der Eingabe der persönlichen Daten kann die Ticketanfrage abgeschickt werden. Kurz darauf befindet sich eine E-Mail zur Buchungsbestätigung im Postfach. Nach erfolgreicher Bestätigung bekommt man in einer zweiten Mail den QR-Code zugesendet, der beim Einlass vorgezeigt werden muss. Diese Mail enthält dann auch einen Link zur Ticket-Rückgabe. Die Reservierung ist schnell erledigt, wenn sie auch etwas einfacher sein könnte. Das Ticketsystem ist dasselbe wie jenes für das Bammentaler Waldschwimmbad. Die Badezeit ist in zwei Schichten für jeweils 800 Badegäste unterteilt. Einlass ist von 9 bis 12 Uhr, um 13 Uhr wird das Bad zum Säubern und Desinfizieren geräumt. Um 15 Uhr geht es weiter. Um 19 Uhr ist der letzte Einlass und um 20 Uhr schließt das Bad.

Am Eingang steht Desinfektionsmittel bereit. Foto: Nattenmüller

> Der Einlass: Am Eingangsbereich wird mit einem Schild auf die Maskenpflicht und das Abstandsgebot von anderthalb Metern hingewiesen. Ein Desinfektionsmittelspender steht hier bereit. Es wird darum gebeten, diesen zu benutzen sowie den QR-Code bereitzuhalten. Eine Besonderheit ist, dass kein Eintritt verlangt wird. Denn es soll vermieden werden, dass die Besucher nach Kleingeld suchen und sich lange Schlangen bilden. Eine Spende ist dennoch gern gesehen und kann in eine Box am Eingang eingeworfen werden, was viele auch tun. Empfohlen werden zwei Euro für Erwachsene und ein Euro für Ermäßigte. Beim RNZ-Besuch fällt auf, dass die Besucher Masken tragen und die Abstände einhalten. Der Einlass funktioniert ohne große Verzögerungen. Der Code ist schnell gescannt – und schon kann es losgehen.

> Im Wasser: Anders als in Bammental sind in Neckargemünd Bahnen abgetrennt, sodass das Schwimmen entspannt möglich ist. "Im Wasser bitte Abstand halten und den getrennten Ein- und Ausstieg beachten" ist Schildern am Beckenrand zu entnehmen. Das wird beim Testbesuch auch beachtet und so wird es auch an den Leitern am Beckenrand nicht eng. Badegäste sollten sich merken, wo der Ausstieg ist. Da es nämlich nicht so viele gibt, kann der Weg etwas länger sein. Gemäß der Corona-Verordnungen sind die Sprungtürme geschlossen. Auch die Liane, von der man sich sonst in das Natur-Schwimmbecken schwingen konnte, kann nicht genutzt werden. Die Rutsche und der Spielplatz sind aber geöffnet.

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Der Sprungturm ist geschlossen. Foto: Nattenmüller

> An Land: Auf der großen Liegefläche ist genug Platz, um Abstand halten zu können. Eine schöne Aussicht gibt es von dort auch noch. Das Terrassencafé ist geöffnet. Da es die Auflage gibt, Warteschlangen zu vermeiden, sind vorerst Gerichte von der Karte gestrichen, deren Zubereitung zu lange dauert. Beim Bestellen und auf dem Weg zu den Tischen soll eine Mund- und Nasen-Bedeckung getragen werden. Tische mit Stühlen gibt es hier auf der Terrasse mit Blick auf die Becken und den gegenüberliegenden Wald. Eine Alternative ist der Abona-Beach – ein Restaurant, das an das Freibad in Richtung Neckar angegliedert ist. Der Weg dorthin wird von einem Zaun in der Mitte in zwei Strecken aufgeteilt. Schilder weisen diese als "Einbahnstraßen" aus. Demnach geht es hier auf getrennten Wegen hinein und hinaus. Somit ist dafür gesorgt, dass sich die Besucher nicht begegnen. Die Umkleiden, Duschen und Toiletten können benutzt werden. Auch hier besteht die Pflicht, eine Maske zu tragen und Abstand zu halten. Beim Verlassen des Bades kommt es allerdings vereinzelt vor, dass Besucher vergessen, den Mund und die Nase zu bedecken. Dann wird vom Mitarbeiter an der Kasse freundlich auf das Tragen der Maske aufmerksam gemacht.

> Fazit: Im Kleingemünder Freibad können sich Badegäste darauf verlassen, dass die Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden. Das ist zu diesen Zeiten viel wert, da steigende Infektionszahlen die langersehnten Freiheiten nach dem Lockdown wieder gefährden. In Neckargemünd sind die Corona-Maßnahmen zum Beispiel durch Schilder viel sichtbarer als im Bammentaler Waldschwimmbad. Auch mit Freundlichkeit und guter Laune können die Mitarbeiter des Freibades punkten. Für ein sicheres und vor allem entspanntes Badeerlebnis ist gesorgt.

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