Aus der Post-Filiale könnte eine Kindertagesstätte werden
Gemeinderat diskutiert über Räume in Friedrich-Ebert-Straße - Über 400.000 Euro Umbaukosten

Bei einer Ortsbesichtigung haben sich die Gemeinderäte bereits die Räume in der Friedrich-Ebert-Straße 8 angesehen. Die Umbaukosten könnten sich Gemeinde und Vermieter teilen, der Mietvertrag könnte auf 25 Jahre angesetzt werden. Foto: Dorn
Von Stefan Zeeh
Hirschberg. Es war zu verschiedenen Anlässen bereits angeklungen, dass die Gemeinde plant, in Großsachsen weitere Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren einzurichten. Denn nach dem derzeitigen Stand der Erhebungen reichen die vorhandenen Plätze nicht mehr für die weiter wachsende Zahl an Kleinkindern in dem Ortsteil. In seiner Sitzung am Dienstag, 30. Februar, soll sich der Gemeinderat nun mit den Möglichkeiten beschäftigen, die sich für den Ausbau der Betreuungsplätze in Großsachsen bieten. Wie aus der Verwaltungsvorlage hervorgeht, hat sich der Gemeinderat bereits mehrfach in nicht-öffentlicher Sitzung mit dem Thema beschäftigt. Dabei wurden seitens der Verwaltung die Möglichkeiten vorgestellt, die sich aus einer Anmietung der Räume der ehemaligen Postfiliale in der Friedrich-Ebert-Straße 8 ergeben. Zudem konnten sich die Räte bei einer Ortsbesichtigung ein Bild über die dortige Raumsituation machen.
Umgestaltung der Räume kommt Komplettumbau gleich
Dabei zeigte sich, dass die drei Räume im Erdgeschoss des Gebäudes relativ großzügig gestaltet sind. Der ehemalige "Packraum" der Postfiliale ist sogar als "Garage" befahrbar. Zwar seien diese Räume von ihrer Größe her für die Kleinkindbetreuung geeignet, jedoch nicht von ihrem Zuschnitt. Daher schlägt die Gemeindeverwaltung in Absprache mit dem Weinheimer Architekturbüro Görtz + Fritz die Umgestaltung der Räume vor, was nahezu einem Komplettumbau gleich kommt.
Der ehemalige "Packraum" wird derart aufgeteilt, dass ein Gruppenraum sowie zwei Schlafräume entstehen. Anstelle der Garagentore werden Wände und Türen eingesetzt. In den einstigen "Allgemeinen Dienstraum" und den "Schalterraum" werden Zwischenwände eingezogen. Dadurch entsteht ein Gruppenraum, eine Teeküche, ein Büro sowie der Flur von dem aus die Räume erreichbar sind. Der Sanitärbereich wird so umgebaut, dass ein Wickelraum und eine Kleinkinder-Toilette entstehen.
Auch das einstige Betriebsleiterzimmer wird neu aufgeteilt, sodass es hier Platz für eine behindertengerechte Toilette mit Dusche, einen Putzraum und den Eingangsbereich gibt. Die Erneuerung der Heizkörper, der Fenster und Eingangstüren sowie der Bodenbeläge stehen ebenso an. Darüber hinaus sollen die Decken erneuert und abgehängt, Fluchttreppen, Podeste und Geländer angefertigt, die Außenanlage neu gestaltet und Fahrradständer montiert werden.
Die Gesamtkosten des Umbaus sollen voraussichtlich 412.000 Euro betragen. Die Höhe der möglichen Zuschüsse gibt die Gemeinde mit 140.000 Euro an. Die hohen Investitionskosten führten dazu, dass die Gemeindeverwaltung Gespräche mit Vertretern der Eigentümergemeinschaft des Gebäudes bezüglich einer Kostenübernahme durch die Vermieter geführt hat.
Da viele der Umbauarbeiten der Grundgebäudesubstanz zuzurechnen sind, soll die Gemeinde 280.000 Euro und die Vermieter etwa 132.000 Euro der Umbaukosten übernehmen. Vorgesehen ist ein relativ langfristiger Mietvertrag von mindestens 25 Jahren, was auch den Vermietern Planungssicherheit gebe. Die Einzelheiten des Mietvertrags sollen in den kommenden Wochen vereinbart werden.
Bevor die Gemeinderäte über den Ausbau der Kleinkindbetreuung in Großsachsen beraten, gilt es für sie jedoch, den Haushalt für das laufende Jahr zu verabschieden. Dabei weist der vorliegende Haushaltsplan ein positives ordentliches Ergebnis aus. Nachdem bei der Einbringung des Haushalts durch Bürgermeister Manuel Just im November dieses Ergebnis gerade einmal gut 7000 Euro betrug und es bei den Haushaltsberatungen vor zwei Wochen auf gut 432.000 Euro gestiegen war, liegt es nach den neuesten Berechnungen bei 492.000 Euro.
Darin sieht die Verwaltung die Auswirkungen der vorgenommenen Konsolidierungen und der äußerst positiven konjunkturellen Entwicklung, die zu höheren Steuereinnahmen führe. Gleichzeitig will die Gemeinde mit 5,9 Millionen Euro kräftig investieren. Der Schwerpunkt liegt auf den Bereichen Schule, Kindergärten sowie Straßen- und Kanalbau. Um das zu finanzieren, ist eine Kreditaufnahme von 1,3 Millionen Euro vorgesehen. Ebenso zu verabschieden ist der Haushaltsplan für den Eigenbetrieb Wasserversorgung, der einen voraussichtlichen Jahresgewinn von 25.000 Euro vorsieht.
Info: Die öffentliche Gemeinderatssitzung findet am Dienstag, 30. Februar, um 18.30 Uhr im Bürgersaal des Rathauses, Großsachsenerstraße 14, statt.