Gemeinderat

Kann der Meckesheimer Weihnachtsmarkt stattfinden?

Diese und weitere Fragen stellten sich in der Sitzung des Gemeinderats - Sonnensegel-Projekt gescheitert

19.07.2020 UPDATE: 20.07.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 32 Sekunden
Bestens besucht war im vergangenen Advent der Weihnachtsmarkt in Meckesheim, eine Wiederholung im Corona-Jahr 2020 erscheint fraglich. Foto: privat

Von Nicolas Lewe

Meckesheim. Ein gescheitertes Crowdfunding-Projekt, Wohnwagen-Camper oder die drohende Absage des Weihnachtsmarktes. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats gab es eine Reihe an Themen, welche die Bürger und Gemeinderäte umtrieben. Die RNZ gibt eine Übersicht.

Weihnachtsmarkt in Gefahr: Nachdem die Gemeinde kürzlich wie berichtet schweren Herzens ihre Kerwen in Meckesheim und in Mönchzell abgesagt hatte, erkundigte sich Arno Beckmann (CDU), ob denn auch der diesjährige Weihnachtsmarkt der Coronakrise zum Opfer falle. Für die Vereine wäre das, so Beckmann, in finanzieller aber auch in psychologischer Hinsicht höchst problematisch. Brandt gab ihm Recht, betonte aber auch, dass niemand ein "Gütersloh 2.0" wolle. Momentan sei noch völlig offen, ob der Weihnachtsmarkt stattfinden könne. Er habe aber so seine Bedenken.

Crowdfunding-Projekt Sonnensegel: Die Spendenbereitschaft der Meckesheimer kennt doch Grenzen. Hatten die Bürger im vergangenen Jahr noch über 50.000 Euro für das neue Glockenspiel am Alten Rathaus gegeben, so endete nun das Crowdfunding-Projekt für ein Sonnensegel auf der alla-hopp!-Anlage mit einer Gesamtspendensumme von – im Vergleich mageren – 555 Euro. Wie berichtet hatte der Gemeinderat das Projekt im Februar angestoßen, mit dem Ziel 18.000 Euro für die Neuanschaffung zusammenzubekommen. "Insbesondere die Wasser-Matsch-Spielfläche, welche bei Kleinkindern sehr beliebt ist, bekommt durch die vorhandenen Jungbäume noch keinen Schatten ab", hatte Bürgermeister Maik Brandt seinerzeit für die bürgerliche Spendenbereitschaft geworben.

Nun musste der Rathauschef jedoch erkennen: "Nicht jedes Crowdfunding-Projekt ist von Erfolg gekrönt." Zwar hätten sich innerhalb kürzester Zeit über 100 Fans des Projektes gefunden. Die Zahl der Unterstützer, also derjenigen die auch tatsächlich Geld gaben, belief sich Brandt zufolge jedoch auf nur elf Spender. "Das Projekt ist jetzt beendet und erledigt", bedauerte der Bürgermeister. Die Spenden sollen zurückgezahlt werden. Brandt dankte den Unterstützern und merkte an, dass die ausbleibende Spendenbereitschaft "mit Sicherheit auch der Pandemie" geschuldet sei.

Auch interessant
Haushalt Meckesheim: "Das verfolgt uns die nächsten Jahre"
Meckesheim: Finanzielle Einbußen sorgen für neue Haushaltsplanung
Verein "Jüdisches Leben im Kraichgau": "Wir alle beten zu demselben Gott"

Wohnwagen-Camping: Gleich mehrere Gemeinderatsmitglieder berichteten von Wohnwagen-Campern unter anderem im Bereich der Kleintierzüchter, bei der Sternwarte und an der Salzberghütte. "Im Prinzip in ganz Meckesheim", bemerkte Bürgermeister Brandt hierzu. Nicole Fabian (MuM) wies zudem darauf hin, dass einige der genannten Plätze von Wohnwagen-Apps sogar speziell als freie Wohnmobil-Abstellplätze angepriesen werden würden. Das Ordnungsamt versprach, zu überprüfen, ob hier alles mit rechten Dingen zugeht. Das Ergebnis konnte Brandt zwischenzeitlich vermelden: "Augenscheinlich ist nicht festzustellen, dass die angesprochenen Bereiche über Gebühr als Wohnmobil-Stellplätze genutzt werden." Grundsätzlich habe man auch nichts gegen gelegentliche Wohnmobilbesuche. Brandt sieht es pragmatisch: "Sollte im Verlauf des Aufenthalts der eine oder andere Euro an unserer Tankstelle, Gaststätten und Einkaufsmärkten hängenbleiben, dann hat auch unser Ort letztendlich etwas davon."

Fragen der Bürgerschaft: Quasi seit Jahr und Tag gibt es zu Beginn einer jeden öffentlichen Gemeinderatssitzung in Meckesheim den Tagesordnungspunkt "Fragen der Bürgerschaft". Dass nun ein Bürger eben diese nutzte, um die Benennung des Tagesordnungspunktes generell in Frage zu stellen, sorgte im Räterund für Erstaunen. Auf RNZ-Nachfrage erklärte der Bürger anschließend, er habe das "ungute Gefühl" auf "Gutsherrenart als Untertan" angesehen zu werden. Er erkundigte sich, ob eine Umbenennung in "Fragen und Anregungen aus der Bürgerschaft" nach dem Vorbild von Nachbargemeinden möglich sei. Brandt konnte mit dieser Frage indes wenig anfangen und verwies auf die jahrelange Tradition der Begrifflichkeit, die es auch schon unter seinem Vorgänger gegeben habe und an der man nicht zu rütteln gedenke.

Jüdisches Leben im Kraichgau: Auf der Homepage des Vereins taucht Meckesheim zwar noch nicht auf, dennoch freute sich Brandt zu verkünden, dass die Elsenztalgemeinde seit Kurzem Mitglied im Verein "Jüdisches Leben im Kraichgau" ist. Der Verein mit Sitz in Eppingen besteht seit 2008. Meckesheim ist laut Brandt die 16. Partnergemeinde und zahlt dafür einen jährlichen Beitrag von 50 Euro. Auf Nachfrage erläutert der Rathauschef: "Mit der Mitgliedschaft sind keine Aufgaben für die Gemeinde verbunden." Es gehe vielmehr darum, eine Unterstützung zu leisten, das jüdische Erbe zu bewahren. Sei es durch den Kontakt zu Familien ehemaliger jüdischer Einwohner Meckesheims oder durch Veranstaltungen und Angebote wie kürzlich ein Vortrag zum "Jüdischen Leben in Meckesheim".

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.