In Nußloch sang der Rathauschef "Layla" mit
Hier sieht man die Diskussion entspannter als in Heidelberg.

Nußloch. (luw) Während das Singen von als "sexistisch" kritisierten Liedern wie "Layla" in Heidelberg für Diskussionen sorgt, sieht man das – zumindest im Rahmen von Karnevalsfeiern – wenige Kilometer entfernt deutlich entspannter. Denn auch in Nußloch wurden am Dienstag beim Fastnachtsumzug Party-Schlager wie der eingangs genannte von "DJ Robin und Schürze" bei voller Lautstärke gespielt – und von Tausenden mitgesungen, darunter auch Nußlochs Bürgermeister Joachim Förster. Auf RNZ-Nachfrage wirbt er in der Debatte für Gelassenheit.
Heidelbergs OB Eckart Würzner hatte wie berichtet bei der "After-Umzug-Party" auf dem Heidelberger Marktplatz gleich nach den ersten Takten von "Layla" die Bühne verlassen. Die Stadtverwaltung distanzierte sich am Mittwoch von der Liedauswahl, die vom Heidelberger Karneval Komitee (HKK) getroffen worden war. Das HKK wiederum reagierte schmallippig und nannte die Anfrage dieser Zeitung "lächerlich".
Von derartiger Aufregung ist in Nußloch keine Spur. Hier hatten geschätzte 10.000 Zuschauer den Umzug verfolgt, am Lindenplatz im "Narrendorf" wurde auch über dessen Ende hinaus ausgelassen gefeiert. Just als der Elferratswagen des Karneval Club Nußloch (KCN) mit Rathauschef Förster an Bord als Abschluss des Zugs den Lindenplatz passierte, schallte wiederholt "Layla" aus den hier postierten Boxen. Zumindest den titelgebenden Namen jener besungenen "Puff-Mama" sang auch Förster mit und verteilte dabei Popcorn. "Ich habe an diesem Tag ziemlich viele Lieder mitgesungen", sagt er auf Nachfrage: "Ich sehe das entspannt."
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Er erinnert auch an das Lied "Skandal im Sperrbezirk" von der "Spider Murphy Gang", das zwar ähnlich pikante Textzeilen beinhaltet, aber im Gegensatz zu "Layla" seit Jahrzehnten auf zahlreichen Feiern gespielt und gesungen werde. "Die Leute haben Spaß daran und ich weiß gar nicht, ob das überhaupt noch ein Thema ist", meint Förster mit Blick auf "Layla". "Ich glaube ehrlich gesagt, dass sich die Leute weniger über das Lied an sich aufregen, sondern eher über die Tatsache, dass sich darüber überhaupt aufgeregt wird."




