Eppelheim

Neue Brücke nach Heidelberg nimmt am Wochenende Gestalt an

Am heutigen Freitagabend beginnen die Arbeiten an der Autobahn - Bis Sonntag werden 22 Stahlträger eingehoben - Anwohner erwartet ruhige Nacht

28.06.2018 UPDATE: 29.06.2018 06:10 Uhr 2 Minuten, 7 Sekunden

Der Mittelpfeiler für die Brücke über die A 5 steht schon. Foto: Geschwill

Eppelheim. (aham) Seit 251 Tagen klafft eine Lücke zwischen Eppelheim und dem Heidelberger Stadtteil Pfaffengrund. Im Oktober vergangenen Jahres wurde die verbindende Straßenbahnbrücke abgerissen. Viel hat sich seither getan. Die Bauarbeiten auf beiden Seiten der Autobahn A 5 sind inzwischen so weit, dass die Lücke wieder geschlossen werden kann: Ab dem heutigen Freitagabend wird die neue Brücke eingehoben - oder besser: das Grundgerüst dafür.

Um 22 Uhr wird die Autobahn gesperrt (alle ausführlichen Infos zu den Verkehrsbehinderunge hier). Bis Sonntag, 22 Uhr, haben die Arbeiter Zeit, die neue Brücke einzuheben, dann soll die Vollsperrung der A 5 wieder aufgehoben werden. Wie die Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft (RNV) berichtet, die für den Brückenbau zuständig ist, wird am Freitagabend zunächst einmal der Mobilkran auf der Autobahn aufgebaut. Dabei handelt es sich um einen 350 Tonnen schweren Riesen. Das ist auch nötig, er hat nämlich eine Mammutaufgabe vor sich: Ab Samstagmorgen, etwa gegen 7 oder 8 Uhr, hievt er 22 Stahlträger in die Höhe und bringt sie in Position.

Diese 22 Stahlträger werden im Laufe der Nacht über die Autobahn aus der Nähe von Ulm angeliefert. Und zwar ein Stahlträger pro Lastkraftwagen, immerhin wiegt ein einzelner Träger 20 Tonnen, hat eine Länge von 21,50 Metern, eine Höhe von 1,90 und eine Breite von 1,35 Metern. Jeweils elf Stahlträger werden nebeneinander gelegt und reichen vom Widerlager auf Eppelheimer Seite bis zum Mittelpfeiler in der Mitte der Autobahn. Das gleiche gilt natürlich für die elf Stahlträger auf Pfaffengrunder Seite.

Das Einheben dauert ungefähr bis Sonntagnachmittag, so der Zeitplan der RNV. Danach wird der Mobilkran noch abgebaut, bevor die Autobahn wieder freigegeben wird.

Wer bei den Arbeiten zuschauen möchte, kann dies gerne tun, so die RNV. Nur: "Ein eigener Zuschauerbereich wie beim Abriss der alten Brücke ist nicht vorgesehen", sagt RNV-Projektleiter Paul Ritze. "Die Gefahr von Unfällen wäre zu groß." Daher bleibt es bei den Bauabsperrungen, die schon die ganze Zeit gelten. Wer sehen möchte, wie die neue Brücke entsteht, dem empfiehlt Ritze, in die Brückenstraße zu gehen. "Dort kann man den Bauzaun entlang in Richtung Autobahn schauen", so der RNV-Projektleiter.

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Für die Anwohner hat Ritze übrigens eine gute Nachricht: "In der Nacht von Samstag auf Sonntag ruht die Baustelle." Da die Autobahn in dieser Zeit aber trotzdem gesperrt ist, werden sie in dieser Zeit so ruhig schlafen wie sonst kaum. Ansonsten sollen die Arbeiten nicht lauter als der Verkehrslärm der A 5 sein, verspricht die RNV. "Es wird am Wochenende deutlich ruhiger zugehen als beim Abriss", sagt Ritze. "Und auch Erschütterungen wird es keine geben."

Doch auch wenn jetzt das Brückengerüst kommt, so wird weiterhin mit einer Fertigstellung der neuen Brücke zum Ende des Jahres gerechnet. Immerhin muss die Brücke noch betoniert werden und und und. Die RNV macht auch keine große Hoffnung, dass Fußgänger oder Radfahrer die Querung schon etwas eher nutzen können. Das hänge zwar vom Fortschritt der Baustelle ab, grundsätzlich gelte aber: "Es ist eine Baustelle und die Absicherung auch gegenüber der Autobahn hat oberste Priorität", heißt es seitens der RNV.

Der Brückenneubau war übrigens notwendig geworden, da die alte Brücke rund 80 Jahre alt war. Der Entschluss, die neue Querung mit zwei Gleisen für die Straßenbahn zu bauen, war höchst umstritten und löste einen Bürgerentscheid aus. Den gewannen schließlich die Befürworter der Zweigleisigkeit.

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