Eppelheim

Droht Theaterensemble wegen Rhein-Neckar-Hallen-Abriss das Aus?

Mehrere Vereine müssen ihre Lagerflächen vor dem Abriss der Rhein-Neckar-Halle räumen. Derzeit läuft die Suche nach einem Ersatz.

01.06.2023 UPDATE: 01.06.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 54 Sekunden
Ersatz für diesen Lagerraum in der Rhein-Neckar-Halle und Platz zum Bühnenbild-Herrichten sucht jetzt das Theaterensemble. Foto: privat

Von Felix Hüll

Eppelheim. Bedroht der Abriss der Rhein-Neckar-Halle Eppelheims Vereinsleben? Hat das Theaterensemble Wildfang keine Zukunft mehr? Eigentlich hofft die Stadt auf schnellen Abriss der alten Halle möglichst noch im Herbst und den von Hans-Peter Wild finanzierten Neubau. Das wirkt sich auf Aktivitäten kulturprägender sowie Sport anbietender Vereine aus – für deren Lagerräume in der Halle muss Ersatz gefunden werden.

Während sich die Stadtverwaltung zuversichtlich gibt, dass dies innerhalb des Zeitfensters bis Herbst gelingt, ist noch nicht bei allen Vereinen klar, wo sie ihre eingelagerten Sachen künftig unterbringen. "Das ist jetzt erst ins Rollen gekommen durch Herrn Wilds Entscheidung, in deren Folge nun schneller abgerissen werden soll", erklärt Manuel Kahl, der Vorsitzende des Theaterensembles Wildfang, das eine der Lagerflächen im Keller der Rhein-Neckar-Halle nutzt.

"Das sind so 40, 50 Quadratmeter insgesamt", berichtet Kahl. Die Theatertruppe lagert dort ihren Fundus mit Materialien für ihre Aufführungen wie etwa eine Sofagarnitur, Gestänge, Bühnenhintergrundartikel, Stoffsachen, Stühle, Tische bis hin zu Gegenständen fürs Catering mit einem Kühlschrank. Sollte dies nicht andernorts untergebracht werden können, wäre der Verein "stark in der Existenz bedroht", wie Kahl erklärt. "Wir können als Verein die ortsüblichen Mieten für Lagerflächen nicht tragen und müssten schließlich unser Hab und Gut auflösen."

Marktpreise für Immobilien ließen sich nicht einmal durch Anheben der Eintrittspreise und Mitgliedsbeiträge des gerade mal etwas über 20 Mitglieder zählenden Ensembles ausgleichen. "Wir wollen keine Tickets, die über 30 Euro kosten, nur damit wir uns über Wasser halten können", sagt Kahl. Daher sucht der Verein nun schon seit einiger Zeit aktiv sogar im Umkreis von bis zu zehn Kilometern rund um Eppelheim nach mindestens 30, gern bis 50 Quadratmeter Lagerfläche, die auch Platz für das Arbeiten am jeweiligen Bühnenbild vor den Aufführungen im Herbst bietet.

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Bei einem Angebot größerer Flächen würden die Theaterleute sich mit anderen Vereinen zusammen tun. Denn so wie das Theaterensemble sind vom Aus fürs Einlagern in der Rhein-Neckar-Halle auch folgende Vereine mit betroffen: der Carneval Club 1974 (ECC), der Allgemeine Sportverein 1888 (ASV), die SG Poseidon und der Turnverein (TVE). Weil die Schwimmer ihren Kraftraum nicht regelmäßig nutzen, können sie mit der von der Stadt vermittelten Lösung leben, Geräte in der Kegelhalle unterzustellen und vorerst aufs Krafttrainingsangebot hier zu verzichten, berichtet SG-Vorstandsvorsitzender Tobias Distler. Schon Anfang Mai habe die Stadt einen Container zum Ausmisten gestellt, so dass bis 20. Juli der Kraftraum umgezogen sein kann.

Im jüngsten Technischen Ausschuss war zu vernehmen, dass die Stadtverwaltung mit den Vereinen im Gespräch und zuversichtlich sei, rechtzeitig für alle neue Unterkunftslösungen zu finden wie etwa im ehemaligen Wasserwerk für den ECC, für das die Stadt Theaterensemble-Vorsitzendem Kahl gestern auch ein Angebot gemacht hat. Davon unabhängig hat Kahl demnächst noch einen anderen Besichtigungstermin, denn ob das Wasserwerk eine langfristige Lösung sein kann, sei offen. Andererseits müsse der Umzug ja organisiert werden, und ab 2. November stehen die diesjährigen Auftritte mit der Ayckbourn-Komödie "Konfusionen" im katholischen Gemeindezentrum auf dem Programm.

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