Eppelheim

Der Markt darf wachsen, das Sortiment nicht

Rat will Bebauungsplan für Aldi ändern - Sorge um Innenstadt

23.11.2017 UPDATE: 24.11.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 20 Sekunden
Eppelheim Rathaus

Rathaus Eppelheim. Foto: Reinhard Lask

Von Anja Hammer

Eppelheim. Der Discounter in der Seestraße darf wachsen. Zumindest entspricht die Stadt dem Wunsch des Aldi-Marktes, den Bebauungsplan zu ändern und somit den Weg für eine Vergrößerung frei zu machen. In seiner jüngsten Sitzung fasste der Gemeinderat bei einer Gegenstimme von Franz Maier (EL) den Aufstellungsbeschluss. Die Bebauungsplanänderung war nötig geworden, da der aktuelle Bebauungsplan "Seestraße 71" die Verkaufsfläche auf 850 Quadratmeter beschränkt.

Aldi gestaltet derzeit seine Filialen landauf landab um; auch der Markt im Eppelheimer Norden soll das neue Design verpasst bekommen. Das Unternehmen begründet diesen Schritt mit Kundenfreundlichkeit. Durch eine Erweiterung sollen breitere Gänge entstehen, zudem sollen die Warenpräsentation und die innerbetrieblichen Abläufe verbessert werden. Das Warenangebot würde dadurch nicht ausgeweitet werden, heißt es in den gemeinderätlichen Sitzungsunterlagen. Mit dem neuen Bebauungsplan dürfte Aldi eine Verkaufsfläche von 1010 Quadratmetern haben. Die Kosten für die Bebauungsplanänderung müsste das Unternehmen tragen.

Die Verwaltung befürwortete die Änderung. Denn durch die Erweiterung würde die wirtschaftliche Grundlage des Betriebs gesichert werden - und damit die Nahversorgung in Eppelheim.

Seitens der CDU wurde das Unterfangen ebenfalls gut geheißen. Nicht zuletzt aus Fairnessgründen: "Rewe und Lidl konnten ohne Bebauungsplanänderung erweitern", erinnerte Fraktionssprecher Trudbert Orth. "Daher wäre es nur folgerichtig, wenn wir nun zustimmen." Dennoch betonte er, dass die Innenstadt dabei nicht vergessen werden dürfte. Diese Ansicht teilten die anderen Fraktionen: "Für uns ist entscheidend, dass es mit der räumlichen Erweiterung keine Sortimentserweiterung gibt", sagte Bernd Binsch (EL/FDP). Christa Balling-Gündling befürchtete: "Mit der großzügigen Regelung zieht man Kaufkraft vom Ort ab."

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Die SPD hätte aus diesen Gründen gerne das neue Einzelhandelskonzept in den Beschluss mit aufgenommen. "Das steht für uns im Mittelpunkt", so Fraktionssprecherin Renate Schmidt. "Aber wir wissen auch: Wenn wir gegen Aldi stimmen, entstehen auch keine neuen Läden im Zentrum." Am Ende stimmte die Mehrheit des Rates für den Aufstellungsbeschluss. Zumal Bürgermeisterin Patricia Rebmann erklärt hatte, dass das Einzelhandelskonzept nicht in den Beschluss hätte genommen werden können. Wie Bauamtsleiter Michael Benda ausführte, fehle noch eine Stellungnahme vom Nachbarschaftsverband.

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