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Aus Pflänzelmarkt wird Weinheimer Frühling

Wegen zu weniger Anbieter will der Verein "Lebendiges Weinheim" die Veranstaltung ausweiten.

28.10.2022 UPDATE: 27.10.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 10 Sekunden
Der Besuchermagnet Pflänzeltag kommt bald in neuem Gewand daher. Foto: Dorn

Von Volker Knab

Weinheim. Die Kosten der Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt bereiten dem Verein "Lebendiges Weinheim" Probleme. Trotzdem wird die Stadt auch dieses Jahr wieder leuchten. Auf das Aufstellen von Weihnachtsbäumen werden die im Verein organisierten Einzelhändler dagegen wegen Vandalismus verzichten, erklärte der Vorsitzende, Christian Mayer, bei der Mitgliederversammlung am Dienstag. Außerdem kündigte er an, das Konzept des Pflänzeltags ändern zu wollen. Der Einkaufstag im Frühjahr soll bleiben, aber künftig Weinheimer Frühling heißen.

"Für den Verein wird es immer schwieriger, die Kosten für die Beleuchtung zu tragen", so Mayer. Die Weihnachtsbeleuchtung 2021 belastete den Kassenstand des Vereins mit einem Minus in Höhe von rund 1500 Euro, erläuterte Karin Sattler, die beim "Lebendigen Weinheim" für die Vermögensverwaltung zuständig ist. Generell werden die Kosten der Beleuchtung zu 50 Prozent vom Verein und zu 50 Prozent von der Stadt Weinheim getragen, so Mayer. Es werde die komplette Innenstadt beleuchtet, appellierte Mayer an Geschäftstreibende, dem Verein beizutreten: "Nur gemeinsam sind wir stark. Wir sind auf Mitglieder und Beiträge angewiesen. Ansonsten können wir das irgendwann nicht mehr finanzieren", meinte der Vorsitzende mit Blick auf rund 200 Einzelhändler am Ort. Der Verein zählt derzeit 56 Mitglieder.

In der Weihnachtszeit wird der Verein erneut das Gewinnspiel "Knack die Nuss" anbieten, kündigte Mayer an. Er rief die Mitglieder des Einzelhändlerverbunds dazu auf, Preise zu spenden. Die damit einhergehende Spendenaktion wird wieder dem Kinderförderfonds Neckar-Bergstraße zugutekommen. Der große Nussknacker wird wieder aufgestellt, aber keine mit Lampen behangenen Weihnachtsbäume mehr. Kein einziger der eigens geschmückten Bäume sei beim letzten Mal heilgeblieben, ärgerte sich Mayer. Die Weihnachtsaktion des Vereins mit dem Posaunenchor an der Peterskirche wird dagegen stattfinden, am 10. Dezember um 16.30 Uhr.

Im kommenden Jahr wird der Verein den traditionellen Pflänzeltag in neuem Gewand veranstalten. Es sei immer schwieriger geworden, ausreichend Anbieter zu finden, wenn das Thema der Frühjahrsveranstaltung auf Pflanzen beschränkt sei, erläuterte Mayer. "Unter dem Titel Weinheimer Frühling sind wir breiter aufgestellt", sagte er. Von Mai an wird die Veranstaltungsreihe "Musik am Windeckplatz" in der Innenstadt wieder aufgenommen. Die im September wegen schlechten Wetters entfallene Veranstaltung wird am 5. November nachgeholt, informierte in diesem Zusammenhang der Pressesprecher der Stadt Weinheim, Roland Kern. Der Mannheimer Nachwuchskünstler Alex Fechtig wird dabei im Karlsberg-Carré aufspielen. Künftig soll das Carré bei schlechtem Wetter immer als Ersatzspielstätte dienen. Weitere Veranstaltungen im kommenden Jahr sind die "Fête de la Musique" im Juli und der "Weinheimer Herbst". Das neu eingeführte Herbst-Konzept mit einem Kunsthandwerkermarkt bleibt, ebenso die Slow-Food-Meile. "Die passt perfekt zu Weinheim und wurde sehr gut angenommen", betonte Mayer.

Mario Klein von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar berichtete im Verlauf der Versammlung über die vor dem Abschluss stehende Innenstadtberatung durch die IHK. Weinheim gehörte zu den ersten Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis, die dafür ausgewählt wurden. Bei dem zehnmonatigen Innenstadt-Check unter der Regie von Timo Cyriax von der IHK wurden unter anderem zahlreiche Interviews mit Einzelhändlern geführt und bei einem Workshop mit Stärken-Schwächen-Analyse verschiedene Maßnahmen empfohlen.

Eine Priorisierung werde noch im Gemeinderat vorgenommen, erläuterte Klein. Generell habe der Innenstadt-Check für Weinheim im Vergleich mit anderen Städten dieser Größenordnung die Note "Gut" erbracht. Allerdings sei das Ergebnis fast zu gut, sodass der Gemeinderat zumindest keinen sofortigen Handlungsbedarf gesehen habe, meinte Klein. Sie warb insbesondere für die Einrichtung der Stelle eines Innenstadtkümmerers als Schnittstelle, um die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure im Bereich der Innenstadt noch besser zu verzahnen.

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