Sanierung des Hallenbads verzögert sich
Ersatzteile lassen Schwimmer weiter warten - Wiedereröffnung wohl nicht vor Ende August

Das Schwimmbecken im Hallenbad ist bereits prall gefüllt - bis darin wieder geschwommen wird, dauert es aber noch. Foto: Alex
Dossenheim. (dw) "Wir rechnen mit Mitte bis Ende August, bis das Hallenbad wieder eröffnet werden kann", sagte Bürgermeister David Faulhaber in öffentlicher Sitzung des Gemeinderats. Eigentliches Thema des Tagesordnungspunktes war zwar die neue "Haus- und Badeordnung" sowie das neue Gebührenverzeichnis. Sie wurden nach Vorberatungen im Haupt- und Finanzausschuss dann auch so angenommen. Die Nachricht, dass das Bad auch noch in den ersten Wochen der Sommerferien geschlossen sein würde, kam allerdings unerwartet und überschattete die Freude über den mit der neuen Preisgestaltung erreichten Ausbau der Familienfreundlichkeit.
"Sie greifen einen Punkt vorweg", sagte Bürgermeister Faulhaber zu Cornelia Wesch (FW), die sich nach dem Eröffnungstermin erkundigt hatte. Zur Erinnerung: Nach rund einjähriger Schließung wegen notwendiger Sanierungsarbeiten stand das Hallenbad im Frühjahr kurz vor der Wiedereröffnung - doch dann setzte ein Rohrschaden Anfang März den Keller des Bades unter Wasser. Damals gab die Gemeinde dann Ende Juni als neues Ziel für die Wiedereröffnung aus.
Allerdings dauerte die Erfassung des entstandenen Schadens bis in den Mai hinein - auffallend lang. Dabei war festgestellt worden, dass die Lüftungsanlage zu erneuern ist und genau damit erklärt sich die deutliche Verschiebung des Wiedereröffnungstermins. "Das ist das Ergebnis des Wasserschadens und auch nicht von uns gewollt", so Faulhaber auf Rückfrage von Elisabeth Schröder (FW), warum man nicht früher bestellt habe. Knackpunkt sind Lieferzeiten der benötigten Ersatzteile von bis zu drei Monaten, die eine zeitnahe Wiedereröffnung des Bades verhindern. Jochen Matenaer (SPD) bestätigte die langen Lieferfristen. Bei der Sanierung der Sauna mache deren Betreiberverein gerade die gleiche Erfahrung.
Das neue Gebührenverzeichnis stieß auf nahezu ausschließlich positive Resonanz. Matenaer erinnerte an den Antrag seiner Fraktion aus dem Jahr 2015, der unter Anerkennung des Landesfamilienpasses familienfreundlichere Eintrittspreise forderte. Er freute sich jetzt über die Umsetzung. Einzig Eugen Reinhard (FDP) war enttäuscht, dass der FDP-Antrag, auch Rentner zu begünstigen, "keinen Anklang fand", wie er es formulierte. "Wir haben das intensiv diskutiert", verteidigte Faulhaber die Entscheidung. Die Gemeinde investiere jährlich zwischen 400.000 und 500.000 Euro - "Mittel, die wir gern einsetzen", so der Rathauschef. Vier Euro Eintrittsgeld ohne zeitliche Beschränkung sei durchaus vergleichbar mit den Eintrittspreisen in Bädern der Umgebung.
"Wir sind froh, dass die Preise haben gehalten werden können", meinte Uwe Schollenberger (CDU). Stabil sind sie immerhin seit acht Jahren. 2011 wurde zuletzt die Gebührenordnung geändert. Sie gilt auch weiterhin. Neu eingeführt werden Zehner-Karten und, wie erwähnt, Ermäßigungen für Familien mit Landesfamilienpass.