Bei der Wegesanierung gibt es verschiedene Wege
Langwierige Suche nach dem richtigen Belag für das Areal "Alter Friedhof" - Nun hat der Gemeinderat eine Entscheidung getroffen

Das Dossenheimer Rathaus. Foto: Reinhard Lask
Dossenheim. (dw) Vier Mal stand die Sanierung der befestigten Wege des "Alten Friedhofs" auf der Tagesordnung des Technischen Ausschusses. Gleich bei einer der ersten Sitzungen wurde 2018 ihre Sanierung beschlossen. Seither, so scheint es, wird die beste aller möglichen Lösungen für den Belag gesucht. Eine Mehrheit von zwölf Stimmen im Gemeinderat glaubte sie jetzt bei einem Nein und fünf Enthaltungen gefunden zu haben.
Der Auftrag zur Sanierung wurde an die ortsansässige Firma "Böttinger Garten- und Landschaftsbau" zum Angebotspreis von rund 100.000 Euro vergeben. Sie erwies sich nach einer beschränkten Ausschreibung als günstigster von sechs Bewerbern. Im Haushalt sind für die Maßnahme 130.000 Euro vorgesehen.
Zweifel am verwendeten Material trieben dennoch einige Gemeinderäte um. Hans Ruland (FW) machte sich zu ihrem Sprecher. "Für mich ist die ganze Sache doch etwas heikel", fasste er am Ende das Ergebnis seiner Kritik zusammen. Der gewählte Belag genügt seiner Ansicht nach nicht den Anforderungen. Es ging um Staubwolken und Abrieb. Er habe sich erkundigt. Für ihn sei das Thema noch nicht umfassend diskutiert, insbesondere sei der Gesamtgemeinderat einzubinden. Er jedenfalls wolle die Entscheidung zum jetzigen Zeitpunkt nicht treffen. Elisabeth Schröder (FW) unterstützte ihn.
"Ich war damals auch skeptisch", meinte Eugen Reinhard (FDP). Die gegebenen Erklärungen hätten ihn dann aber überzeugt. "Warum soll das hier nicht funktionieren?", fragte Rüdiger Neumann (SPD). Das Bensheimer Fürstenlager mit ähnlicher Topografie und der Friedhof in St. Ilgen seien erfolgreiche Beispiele. "Dann muss man asphaltieren", wandte Klaus Krischke (CDU) ein. "Wir wollten etwas Schöneres", berichtete er weiter aus der Historie der Meinungsfindung. Dieser Belag sei die beste Alternative. Renate Tokur (Grüne) merkt neben den Baumwurzeln auch die Möglichkeit von Reparaturen durch den Bauhof an. Beide Probleme seien durch diesen Belag gelöst.
Die Firma "HanseGrand" stellt Deckschichten auf Basis natürlichen Materials aus dem Inland her. Der für den Friedhof gewählte "HanseGrand Neckar grau" basiert auf feinkörnig aufbereitetem Muschelkalkgestein aus Ilsfeld. Er sei witterungsbeständig, wasserdurchlässig und habe eine hohe Trittfestigkeit, so der Hersteller. Staub sei deutlich reduziert. Die Deckschicht selbst sei wassergebunden.
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Er sei von Gemeinderäten gefragt worden, wann denn endlich die Wege saniert würden, sagte Bürgermeister David Faulhaber: Er könne keine übereilte Entscheidung feststellen. Angesichts von vier Terminen, an denen sich der Technische Ausschuss - auch vor Ort - mit dem Thema befasste, müssten Fragen erschöpfend beantwortet sein. "Mir ist wichtig, dass sie informiert sind", beendete er die Diskussion und betonte, er könne nicht sehen, dass das nicht geschehen sei.
Da sämtliche Beratungen vor seiner Amtszeit stattgefunden haben, übergab er das Wort an Jörg Ullrich, Leiter des Fachbereichs "Planung und Technik". Jener zeigte sich überrascht. Die Vorgehensweise sei zuletzt im Gemeinderat dargelegt worden. Keiner habe etwas dagegen gesagt, so Ullrich. Auch er reichte das Wort dann weiter. Fachbereichsmitarbeiterin Manuela Hildenbeutel erklärte kenntnisreich, was wie gemacht würde. Zweimal sprach sie vom besonderen Aufbau, um beispielsweise die Höhenunterschiede auszugleichen. Außerdem sei ein Fachbüro hinzugezogen worden.