Alte Viehwaage beherbergt jetzt das öffentliche Bücherregal
Die Umsetzung dauerte etwas länger, denn die Suche nach einem Standort war schwierig. Die Idee kam aus der Gruppe "Engagiert zusammenleben in Dielheim".

Dielheim. (köpa) Wieder konnte ein Projekt aus der Gruppe "Engagiert zusammenleben in Dielheim" umgesetzt werden: Das offene Bücherregal am Rathaus. Dazu trafen sich vor wenigen Tagen einige Gruppenmitglieder zusammen mit Vertretern der Gemeindeverwaltung zu einer kleinen Einweihungsfeier.
Bürgermeister Thomas Glasbrenner begrüßte dabei auch einige interessierte Bürgerinnen. Selbst eine junge Vorschülerin war mit ihrem Vater gekommen und warf einen neugierigen Blick auf die Illustrationen eines Buches. Diese Neugierde, in Verbindung mit der Nutzung des niederschwelligen Angebotes, wünscht sich Glasbrenner von möglichst vielen Menschen aus der Bevölkerung. "Gut Ding braucht Weile", erklärte der Rathauschef bei seiner Begrüßung und freute sich, dass die Einrichtung ab sofort von der Bevölkerung besucht und genutzt werden könne.
Es habe schon etwas länger gedauert, bis das Projekt endlich realisiert werden konnte. Die Standortsuche sei dabei das größte Problem gewesen und in Zeiten der Pandemie ruhte die Planung wegen der bekannten äußeren Umstände. Viele Orte und Plätze wurden seither ins Auge gefasst und wieder verworfen: Der Gruppenvorschlag, die am Rathaus angebaute alte Viehwaage für das Bücherregal umzubauen, fand nun aber breite Zustimmung. Bislang fristete der Anbau ein eher kümmerliches Dasein.
Nachdem das Wiegen vom Schlachtvieh keine Bedeutung mehr hatte, wurde der Anbau als Abstellkammer genutzt. Schnell hatten sich nach dem OK ehrenamtliche Helfer bereit erklärt, mit ihrem handwerklichen Geschick den Umbau vorzunehmen und die notwendigen Regale zu installieren. Somit konnten recht zügig, unter anderem auch die Bücherspenden einer ehemaligen öffentlichen Bücherei aus Baiertal, eingeräumt werden.
Das Bücherregal bekam sein "Gesicht" nicht nur in optischer Hinsicht, sondern auch im Bezug auf die vielfältige Bücherauswahl, wie man sie von einer Bücherei kennt. Für die barrierefreie Erreichbarkeit des Standortes gibt es auch einen Pluspunkt: Der Behindertenparkplatz liegt nur wenige Meter entfernt. Und auch für Fahrradfahrer ist das Regal gut zu erreichen: Der Fahrradständer befindet sich keine zehn Meter vom Eingang entfernt, sodass der Besucher sein Gefährt immer im Auge behalten kann.
Jetzt fehlt nur noch eine Bank für die Nutzer und Nutzerinnen zum Probelesen und Verweilen. Aber auch darüber haben sich die Ehrenamtlichen schon Gedanken gemacht. Der Platz wäre auch vorhanden, nur das Geld oder eine Spende fehlen noch. So gab es von Bürgermeister Glasbrenner viel Lobesworte und ein herzliches Dankeschön gegenüber denen, die die Planung, den Einkauf und den Bau vorgenommen haben.
Das offene Bücherregal wird künftig ehrenamtlich geführt und Bücher werden regelmäßig eingestellt und aussortiert. Den Blick auf das Bücherregal in Horrenberg gerichtet, unter Einbeziehung der dort gemachten Erfahrungen, sprach der Rathauschef von keiner leichten Aufgabe für die Betreuer. Umso mehr wünschte er allen eine glückliche Hand für die Arbeit – zum Wohle der Allgemeinheit.